Außerhalb der Sprechzeiten Ihres Hausarztes ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter der 116117 zu folgenden Zeiten für Sie erreichbar: Montag, Dienstag und Donnerstag von 18:00 – 07:00 Uhr, Mittwoch und Freitag von 13:00 bis 07:00 Uhr und an Wochenenden, Feier- und Brückentagen von 07:00 – 07:00 Uhr.
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Kann man einen Hausarzt nicht aufgeben?
Wenn Patienten keinen Hausarzt finden Altmarkkreis l „Ich war nie krank, brauchte nicht mal Schmerztabletten .”, doch dann seien da plötzlich so komische Rückenschmerzen gewesen. Jetzt sitzt der 56-Jährige im Rollstuhl. Mehrere Krankheiten kamen zusammen.
An Arbeiten ist nicht zu denken. Eine Situation, mit der der selbständige Unternehmer aus der Altmark (Name ist der Redaktion bekannt) nur schwer umgehen kann. Seit Sommer 2019 ist er krank geschrieben, freiwillig gesetzlich versichert, aber ohne Krankengeldanspruch. Daher muss er nun vom Ersparten leben.
Das geht zwar vielen Selbstständigen so, wenn sie krank werden, er hat allerdings noch eine große Sorge mehr: „Ich finde einfach keinen Hausarzt”, erzählt der Mann im Gespräch mit der Volksstimme. In der Praxis, in der er vorher in der Kartei stand, gab es einen Inhaberwechsel.
Vom Nachfolger sei er aber enttäuscht gewesen, weil der mehrfach nicht zu zugesagten Hausbesuchen gekommen sei. Deshalb habe er bei anderen Ärzten nachgefragt. „Aber alle haben abgesagt. Meist hieß es, wir sind voll, unser Budget reicht nicht.” Ohne Hausarzt jedoch sei es schwer, zum Beispiel ein Rezept zu bekommen.
Den Rollstuhl und auch viele andere Hilfsmittel hat der Mann schon von seinem eigenen Geld bezahlt. Solche Erfahrungen musste eine 62-jährige Neualtmärkerin zwar nicht machen, das Problem indes ist bei ihr das gleiche. Nach einem Zuzug verbrachte sie viele Stunden mit der Suche nach einem Hausarzt.
Mittlerweile lebt sie seit Jahren hier. „Und ich habe immer noch keinen”, berichtet sie. Wenn sie mal zum Arzt muss, hört sie immer wieder: „Na, Sie waren doch auch schon bei anderen Kollegen.” Aufnehmen will sie aber keiner. „Und ich weiß nicht, woran das liegt”, sagt die Frau. Aber kann sich ein Arzt überhaupt generell als Hausarzt verweigern? „Ein zugelassener Arzt darf einen krankenversicherten Patienten nicht willkürlich, unsachlich oder ohne Grund ablehnen”, heißt es dazu von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).
Fordere der Patient jedoch dauerhaft Behandlungen, die außerhalb der Möglichkeiten des Arztes liegen, nicht erforderlich und unwirtschaftlich sind, könne eine Behandlung abgelehnt oder beendet werden. Und ein Grund könne eben auch Überlastung sein. „Der Arzt ist auch verantwortlich dafür, seine Praxis so zu organisieren, dass seine Patienten gut und nach dem gebotenen Standard behandelt werden”, heißt es vonseiten der KVSA.
Doch überlastete Praxen sind offenbar nicht selten. In Kusey bei Dr. Heike Winguth werden zum Beispiel nur noch neue Patienten, die in Not sind, aufgenommen. Auch ihre Kollegin Dr. Andrea Kausche sagt: „Wir haben schon seit drei Jahren Aufnahmestopp.” In der Gemeinschaftspraxis werden manche Patienten schon seit ihrer Kindheit betreut.
„Die Begrenztheit von Ressourcen” gelte eben auch für die Arbeitszeit in einer Arztpraxis, macht auch Dr. Ilja Karl aus Arendsee auf Nachfrage klar. Hinzu komme, dass zum Beispiel Behandlungen für chronisch Kranke viel Zeit benötigen würden, die wiederum bei der Versorgung akut Erkrankter fehle.
- Jede zusätzliche Aufgabe und Verpflichtung geht zu Lasten der normalen Versorgung.” Dennoch: Ob Bagatell- oder Akuterkrankung: „Ein Patient braucht einen Hausarzt”, findet Allgemeinmedizinern Dr.
- Arin Willert aus Salzwedel.
- Grundsätzlich gebe es zwar Notaufnahmen für eine Erstversorgung, doch dies sei weder Sinn noch Zweck der Sache.
„Dafür sind die nicht gedacht. Es ist daher gut und richtig, wenn jeder einen Hausarzt als Ansprechpartner hat.” Die Befunde von Fachärzten würden zum Beispiel sonst beim Spezialisten bleiben. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz.” Grundsätzlich rät die Ärztin deshalb den Betroffenen, bei der Suche nach einem Hausarzt nicht aufzugeben, auch wenn das der sich zuspitzende Ärztemangel erschwere.
- Doch was machen Patienten nun, die partout niemand aufnehmen will? „Sie können sich an die Telefonnummer 11 61 17 wenden.
- Bei konkretem Behandlungsbedarf kann die Terminservicestelle Termine bei einem Hausarzt vermitteln”, versichert Pressesprecher Bernd Franke von der KVSA.
- Aber eben nur einen Termin: „Ob der Hausarzt den Patienten für eine dauerhafte Versorgung aufnehmen kann, wird zwischen ihm und dem Patienten geklärt.” Die Möglichkeit, einem Hausarzt einen Patienten „zuordnen”, sehe der Gesetzgeber nicht vor.
Die KVSA könne lediglich bei der Suche helfen. Warum das manchmal nicht gelingt, hat zuweilen aber auch noch einen ganz anderen Grund: „Bei einem fehlenden Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, bei Beleidigungen, Beschwerden oder gar Drohungen gegen Arzt oder Personal können Ärzte die Behandlung auch ablehnen”, heißt es von der KVSA.
- Eine Allgemeinmedizinerin aus der Einheitsgemeinde Gardelegen hat da schon einiges erlebt: Sie sei sogar mal beim Einkaufen von einer Patientin öffentlich wüst beschimpft worden, erzählt sie im Volksstimme-Gespräch.
- Und auch wenn Patienten von einem Kollegen zu ihr wechseln wollen und den ehemaligen Hausarzt schlecht machen, klingeln bei ihr alle Alarmglocken.
„Es sind wenige, aber es gibt solche Patienten, die sich jeden Hausarzt kaputtmachen und sicher keinen finden werden”, sagt sie ehrlich. „Wir sind schließlich auch nicht verpflichtet, jeden aufzunehmen.” Auch sie weiß aber, dass viele Absagen tatsächlich mit der Überlastung der Praxen zu tun haben.
Was ist der Unterschied zwischen einem Arzt und einem Hausarzt?
Der Hausarzt ist normalerweise einfach der Arzt, zu dem Du immer gehst – also auch der, der Deine Krankengeschichte am besten kennt. Ich würd direkt wo auftauchen. Am Telefon kann man leichter abgewimmelt werden. Wenn man direkt da steht und auch sagt ‘kein Problem, ich warte’ das geht nicht so einfach.
Kann man einen Hausarzt zuordnen?
Wenn Patienten keinen Hausarzt finden Altmarkkreis l „Ich war nie krank, brauchte nicht mal Schmerztabletten .”, doch dann seien da plötzlich so komische Rückenschmerzen gewesen. Jetzt sitzt der 56-Jährige im Rollstuhl. Mehrere Krankheiten kamen zusammen.
An Arbeiten ist nicht zu denken. Eine Situation, mit der der selbständige Unternehmer aus der Altmark (Name ist der Redaktion bekannt) nur schwer umgehen kann. Seit Sommer 2019 ist er krank geschrieben, freiwillig gesetzlich versichert, aber ohne Krankengeldanspruch. Daher muss er nun vom Ersparten leben.
Das geht zwar vielen Selbstständigen so, wenn sie krank werden, er hat allerdings noch eine große Sorge mehr: „Ich finde einfach keinen Hausarzt”, erzählt der Mann im Gespräch mit der Volksstimme. In der Praxis, in der er vorher in der Kartei stand, gab es einen Inhaberwechsel.
- Vom Nachfolger sei er aber enttäuscht gewesen, weil der mehrfach nicht zu zugesagten Hausbesuchen gekommen sei.
- Deshalb habe er bei anderen Ärzten nachgefragt.
- Aber alle haben abgesagt.
- Meist hieß es, wir sind voll, unser Budget reicht nicht.” Ohne Hausarzt jedoch sei es schwer, zum Beispiel ein Rezept zu bekommen.
Den Rollstuhl und auch viele andere Hilfsmittel hat der Mann schon von seinem eigenen Geld bezahlt. Solche Erfahrungen musste eine 62-jährige Neualtmärkerin zwar nicht machen, das Problem indes ist bei ihr das gleiche. Nach einem Zuzug verbrachte sie viele Stunden mit der Suche nach einem Hausarzt.
Mittlerweile lebt sie seit Jahren hier. „Und ich habe immer noch keinen”, berichtet sie. Wenn sie mal zum Arzt muss, hört sie immer wieder: „Na, Sie waren doch auch schon bei anderen Kollegen.” Aufnehmen will sie aber keiner. „Und ich weiß nicht, woran das liegt”, sagt die Frau. Aber kann sich ein Arzt überhaupt generell als Hausarzt verweigern? „Ein zugelassener Arzt darf einen krankenversicherten Patienten nicht willkürlich, unsachlich oder ohne Grund ablehnen”, heißt es dazu von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).
Fordere der Patient jedoch dauerhaft Behandlungen, die außerhalb der Möglichkeiten des Arztes liegen, nicht erforderlich und unwirtschaftlich sind, könne eine Behandlung abgelehnt oder beendet werden. Und ein Grund könne eben auch Überlastung sein. „Der Arzt ist auch verantwortlich dafür, seine Praxis so zu organisieren, dass seine Patienten gut und nach dem gebotenen Standard behandelt werden”, heißt es vonseiten der KVSA.
- Doch überlastete Praxen sind offenbar nicht selten.
- In Kusey bei Dr.
- Heike Winguth werden zum Beispiel nur noch neue Patienten, die in Not sind, aufgenommen.
- Auch ihre Kollegin Dr.
- Andrea Kausche sagt: „Wir haben schon seit drei Jahren Aufnahmestopp.” In der Gemeinschaftspraxis werden manche Patienten schon seit ihrer Kindheit betreut.
„Die Begrenztheit von Ressourcen” gelte eben auch für die Arbeitszeit in einer Arztpraxis, macht auch Dr. Ilja Karl aus Arendsee auf Nachfrage klar. Hinzu komme, dass zum Beispiel Behandlungen für chronisch Kranke viel Zeit benötigen würden, die wiederum bei der Versorgung akut Erkrankter fehle.
„Jede zusätzliche Aufgabe und Verpflichtung geht zu Lasten der normalen Versorgung.” Dennoch: Ob Bagatell- oder Akuterkrankung: „Ein Patient braucht einen Hausarzt”, findet Allgemeinmedizinern Dr. Karin Willert aus Salzwedel. Grundsätzlich gebe es zwar Notaufnahmen für eine Erstversorgung, doch dies sei weder Sinn noch Zweck der Sache.
„Dafür sind die nicht gedacht. Es ist daher gut und richtig, wenn jeder einen Hausarzt als Ansprechpartner hat.” Die Befunde von Fachärzten würden zum Beispiel sonst beim Spezialisten bleiben. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz.” Grundsätzlich rät die Ärztin deshalb den Betroffenen, bei der Suche nach einem Hausarzt nicht aufzugeben, auch wenn das der sich zuspitzende Ärztemangel erschwere.
- Doch was machen Patienten nun, die partout niemand aufnehmen will? „Sie können sich an die Telefonnummer 11 61 17 wenden.
- Bei konkretem Behandlungsbedarf kann die Terminservicestelle Termine bei einem Hausarzt vermitteln”, versichert Pressesprecher Bernd Franke von der KVSA.
- Aber eben nur einen Termin: „Ob der Hausarzt den Patienten für eine dauerhafte Versorgung aufnehmen kann, wird zwischen ihm und dem Patienten geklärt.” Die Möglichkeit, einem Hausarzt einen Patienten „zuordnen”, sehe der Gesetzgeber nicht vor.
Die KVSA könne lediglich bei der Suche helfen. Warum das manchmal nicht gelingt, hat zuweilen aber auch noch einen ganz anderen Grund: „Bei einem fehlenden Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, bei Beleidigungen, Beschwerden oder gar Drohungen gegen Arzt oder Personal können Ärzte die Behandlung auch ablehnen”, heißt es von der KVSA.
Eine Allgemeinmedizinerin aus der Einheitsgemeinde Gardelegen hat da schon einiges erlebt: Sie sei sogar mal beim Einkaufen von einer Patientin öffentlich wüst beschimpft worden, erzählt sie im Volksstimme-Gespräch. Und auch wenn Patienten von einem Kollegen zu ihr wechseln wollen und den ehemaligen Hausarzt schlecht machen, klingeln bei ihr alle Alarmglocken.
„Es sind wenige, aber es gibt solche Patienten, die sich jeden Hausarzt kaputtmachen und sicher keinen finden werden”, sagt sie ehrlich. „Wir sind schließlich auch nicht verpflichtet, jeden aufzunehmen.” Auch sie weiß aber, dass viele Absagen tatsächlich mit der Überlastung der Praxen zu tun haben.
Was schickt ein Arzt nach Hause?
Was tun wenn man keinen Hausarzt mehr hat bzw. findet? Hallo, wir müssen uns nichts vormachen, der Mangel an Hausärzten, vor allem auf dem Lande, wird in den nächsten Jahren zunehmen. Und die, die noch tätig sind, werden oder sind schon hoffnungslos überlastet, so das man mit Patientenstop rechnen muss.
Verständlich! Ja aber was macht der Patient dann in so einer Lage? Von Arzt A nach Arzt B laufen und als Notfall, vorstellig werden, weil Notfälle nicht abgelehnt werden dürfen? Gut es wäre eine Möglichkeit, zumindest bei mir, weil ich keine Erkrankungen habe, die regelmäßig überwacht werden müssen.
Wobei ein Notfall nicht immer ein Notfall ist, im eigentlichen Sinne. Bei meinem Mann sieht es schon anders aus. Er bräuchte einen ständigen Ansprechpartner, wo sämtliche Fäden zusammen laufen. Unser Hausarzt hat schon ein Alter erreicht, wo man immer mit rechnen muss, das er bald in den Ruhestand geht.
- Viele Ärzte nehmen schon jetzt keine Patienten mehr an.
- Andere haben aufgehört, ohne Nachfolger, wie bei uns letztens gleich 2 Ärzte.
- Da ist guter Rat teuer oder man nimmt Fahrweg von 30 km und mehr in Kauf.
- Wie sind eure Erfahrungen? Kann man, wenn man keinen HA hat, sich die Befunde nach Hause kommen lassen? Was ist, wenn eine Überweisung gefordert wird? Ohne HA alles ein wenig schwierig.
LG und Danke,komplette Frage anzeigen Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet Stimme dir zu, selbst in der Großstadt wird es immer schwieriger. Ein Arzt hat manchmal sogar Doppelpraxen, die gerne 25 oder auch 100KM auseinanderliegen. Es bleibt der Bereitschaftsarzt für Akutprobleme Tel.116 117. Ob dir ein Arzt was nach Hause schickt, hängt vom Arzt ab. Wir hatten eine Zeitlang einen Internisten als Hausarzt, wir fragten den einfach mal (den hatten wir im neuen Ort als erstes gebraucht). Als der wegzog, nahmen wir einen Allgemeinmediziner. Ja liebe sonne, das ist ein Problem. Wir hatten viele Jahre keinen Arzt mehr im Ort und mussten immer in die Nachbarorte fahren. Jetzt haben wir eine junge Ärztin, der man es aber sehr schwer gemacht hat und wir sind froh, dass sie es trotzdem gepackt hat.
Ich persönlich war schon bald 10 Jahre bei keinem Arzt mehr, weil ich keine chronischen Krankheiten und keinen Bluthochdruck habe. Es war aber immer ein Problem, Sohn oder Bekannte hinzubringen, dann Stunden warten, bis man wieder heim kann. Das ist jetzt wesentlich besser, wenn man nicht mehr fahren muss, denn wer krank ist, kann nicht fahren.
Liebe Grüße Dafür gibt es Bereitschaftsärzte die kommen auch zur Not zu dir nach Hause. Hallo sonne, ja Deine Frage ist sehr gut und berechtigt. Ich weiss da leider auch keinen so tollen Rat. Ich selbst war einfach seit ca.5 Jahren in keiner Arztpraxis mehr, – außer wenn ich meine Mutter hinbringen muss. Sonst bin ich bis auf die Gelenke fit, – noch.
- Irgendwann werde ich mir einen neuen HA suchen müssen.
- Die Idee Medizin zu studieren fand ich auch super.
- Habe vielleicht auch eine Superidee: Einfach umziehen, dorthin umziehen, wo es noch Ärzte gibt.
- Wenn der Berg nicht zum Propheten geht, dann.
- Nee, war nur ein Scherz.
- Mich würde mal interessieren, ob es Lokalpolitiker oder auch Bundespolitiker in Berlin gibt, die wirklich umfassend informiert sind über dieses Problem.
Schreib Deine Frage mal an den Peditionsausschuss in Berlin und zusätzlich an den Gesundheitsminister Rühe. Wäre doch mal interessant zu wissen, was die geplant haben, um das Problem des Ärztesterbens lösen. Hier bei uns in der Nähe gibt es eine sog. Notfall-Praxis. : Was tun wenn man keinen Hausarzt mehr hat bzw. findet?
Kann man einen Hausarzt nicht aufgeben?
Wenn Patienten keinen Hausarzt finden Altmarkkreis l „Ich war nie krank, brauchte nicht mal Schmerztabletten .”, doch dann seien da plötzlich so komische Rückenschmerzen gewesen. Jetzt sitzt der 56-Jährige im Rollstuhl. Mehrere Krankheiten kamen zusammen.
- An Arbeiten ist nicht zu denken.
- Eine Situation, mit der der selbständige Unternehmer aus der Altmark (Name ist der Redaktion bekannt) nur schwer umgehen kann.
- Seit Sommer 2019 ist er krank geschrieben, freiwillig gesetzlich versichert, aber ohne Krankengeldanspruch.
- Daher muss er nun vom Ersparten leben.
Das geht zwar vielen Selbstständigen so, wenn sie krank werden, er hat allerdings noch eine große Sorge mehr: „Ich finde einfach keinen Hausarzt”, erzählt der Mann im Gespräch mit der Volksstimme. In der Praxis, in der er vorher in der Kartei stand, gab es einen Inhaberwechsel.
- Vom Nachfolger sei er aber enttäuscht gewesen, weil der mehrfach nicht zu zugesagten Hausbesuchen gekommen sei.
- Deshalb habe er bei anderen Ärzten nachgefragt.
- Aber alle haben abgesagt.
- Meist hieß es, wir sind voll, unser Budget reicht nicht.” Ohne Hausarzt jedoch sei es schwer, zum Beispiel ein Rezept zu bekommen.
Den Rollstuhl und auch viele andere Hilfsmittel hat der Mann schon von seinem eigenen Geld bezahlt. Solche Erfahrungen musste eine 62-jährige Neualtmärkerin zwar nicht machen, das Problem indes ist bei ihr das gleiche. Nach einem Zuzug verbrachte sie viele Stunden mit der Suche nach einem Hausarzt.
Mittlerweile lebt sie seit Jahren hier. „Und ich habe immer noch keinen”, berichtet sie. Wenn sie mal zum Arzt muss, hört sie immer wieder: „Na, Sie waren doch auch schon bei anderen Kollegen.” Aufnehmen will sie aber keiner. „Und ich weiß nicht, woran das liegt”, sagt die Frau. Aber kann sich ein Arzt überhaupt generell als Hausarzt verweigern? „Ein zugelassener Arzt darf einen krankenversicherten Patienten nicht willkürlich, unsachlich oder ohne Grund ablehnen”, heißt es dazu von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).
Fordere der Patient jedoch dauerhaft Behandlungen, die außerhalb der Möglichkeiten des Arztes liegen, nicht erforderlich und unwirtschaftlich sind, könne eine Behandlung abgelehnt oder beendet werden. Und ein Grund könne eben auch Überlastung sein. „Der Arzt ist auch verantwortlich dafür, seine Praxis so zu organisieren, dass seine Patienten gut und nach dem gebotenen Standard behandelt werden”, heißt es vonseiten der KVSA.
- Doch überlastete Praxen sind offenbar nicht selten.
- In Kusey bei Dr.
- Heike Winguth werden zum Beispiel nur noch neue Patienten, die in Not sind, aufgenommen.
- Auch ihre Kollegin Dr.
- Andrea Kausche sagt: „Wir haben schon seit drei Jahren Aufnahmestopp.” In der Gemeinschaftspraxis werden manche Patienten schon seit ihrer Kindheit betreut.
„Die Begrenztheit von Ressourcen” gelte eben auch für die Arbeitszeit in einer Arztpraxis, macht auch Dr. Ilja Karl aus Arendsee auf Nachfrage klar. Hinzu komme, dass zum Beispiel Behandlungen für chronisch Kranke viel Zeit benötigen würden, die wiederum bei der Versorgung akut Erkrankter fehle.
„Jede zusätzliche Aufgabe und Verpflichtung geht zu Lasten der normalen Versorgung.” Dennoch: Ob Bagatell- oder Akuterkrankung: „Ein Patient braucht einen Hausarzt”, findet Allgemeinmedizinern Dr. Karin Willert aus Salzwedel. Grundsätzlich gebe es zwar Notaufnahmen für eine Erstversorgung, doch dies sei weder Sinn noch Zweck der Sache.
„Dafür sind die nicht gedacht. Es ist daher gut und richtig, wenn jeder einen Hausarzt als Ansprechpartner hat.” Die Befunde von Fachärzten würden zum Beispiel sonst beim Spezialisten bleiben. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz.” Grundsätzlich rät die Ärztin deshalb den Betroffenen, bei der Suche nach einem Hausarzt nicht aufzugeben, auch wenn das der sich zuspitzende Ärztemangel erschwere.
Doch was machen Patienten nun, die partout niemand aufnehmen will? „Sie können sich an die Telefonnummer 11 61 17 wenden. Bei konkretem Behandlungsbedarf kann die Terminservicestelle Termine bei einem Hausarzt vermitteln”, versichert Pressesprecher Bernd Franke von der KVSA. Aber eben nur einen Termin: „Ob der Hausarzt den Patienten für eine dauerhafte Versorgung aufnehmen kann, wird zwischen ihm und dem Patienten geklärt.” Die Möglichkeit, einem Hausarzt einen Patienten „zuordnen”, sehe der Gesetzgeber nicht vor.
Die KVSA könne lediglich bei der Suche helfen. Warum das manchmal nicht gelingt, hat zuweilen aber auch noch einen ganz anderen Grund: „Bei einem fehlenden Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, bei Beleidigungen, Beschwerden oder gar Drohungen gegen Arzt oder Personal können Ärzte die Behandlung auch ablehnen”, heißt es von der KVSA.
- Eine Allgemeinmedizinerin aus der Einheitsgemeinde Gardelegen hat da schon einiges erlebt: Sie sei sogar mal beim Einkaufen von einer Patientin öffentlich wüst beschimpft worden, erzählt sie im Volksstimme-Gespräch.
- Und auch wenn Patienten von einem Kollegen zu ihr wechseln wollen und den ehemaligen Hausarzt schlecht machen, klingeln bei ihr alle Alarmglocken.
„Es sind wenige, aber es gibt solche Patienten, die sich jeden Hausarzt kaputtmachen und sicher keinen finden werden”, sagt sie ehrlich. „Wir sind schließlich auch nicht verpflichtet, jeden aufzunehmen.” Auch sie weiß aber, dass viele Absagen tatsächlich mit der Überlastung der Praxen zu tun haben.
Kann man einen Hausarzt zuordnen?
Wenn Patienten keinen Hausarzt finden Altmarkkreis l „Ich war nie krank, brauchte nicht mal Schmerztabletten .”, doch dann seien da plötzlich so komische Rückenschmerzen gewesen. Jetzt sitzt der 56-Jährige im Rollstuhl. Mehrere Krankheiten kamen zusammen.
An Arbeiten ist nicht zu denken. Eine Situation, mit der der selbständige Unternehmer aus der Altmark (Name ist der Redaktion bekannt) nur schwer umgehen kann. Seit Sommer 2019 ist er krank geschrieben, freiwillig gesetzlich versichert, aber ohne Krankengeldanspruch. Daher muss er nun vom Ersparten leben.
Das geht zwar vielen Selbstständigen so, wenn sie krank werden, er hat allerdings noch eine große Sorge mehr: „Ich finde einfach keinen Hausarzt”, erzählt der Mann im Gespräch mit der Volksstimme. In der Praxis, in der er vorher in der Kartei stand, gab es einen Inhaberwechsel.
- Vom Nachfolger sei er aber enttäuscht gewesen, weil der mehrfach nicht zu zugesagten Hausbesuchen gekommen sei.
- Deshalb habe er bei anderen Ärzten nachgefragt.
- Aber alle haben abgesagt.
- Meist hieß es, wir sind voll, unser Budget reicht nicht.” Ohne Hausarzt jedoch sei es schwer, zum Beispiel ein Rezept zu bekommen.
Den Rollstuhl und auch viele andere Hilfsmittel hat der Mann schon von seinem eigenen Geld bezahlt. Solche Erfahrungen musste eine 62-jährige Neualtmärkerin zwar nicht machen, das Problem indes ist bei ihr das gleiche. Nach einem Zuzug verbrachte sie viele Stunden mit der Suche nach einem Hausarzt.
- Mittlerweile lebt sie seit Jahren hier.
- Und ich habe immer noch keinen”, berichtet sie.
- Wenn sie mal zum Arzt muss, hört sie immer wieder: „Na, Sie waren doch auch schon bei anderen Kollegen.” Aufnehmen will sie aber keiner.
- Und ich weiß nicht, woran das liegt”, sagt die Frau.
- Aber kann sich ein Arzt überhaupt generell als Hausarzt verweigern? „Ein zugelassener Arzt darf einen krankenversicherten Patienten nicht willkürlich, unsachlich oder ohne Grund ablehnen”, heißt es dazu von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).
Fordere der Patient jedoch dauerhaft Behandlungen, die außerhalb der Möglichkeiten des Arztes liegen, nicht erforderlich und unwirtschaftlich sind, könne eine Behandlung abgelehnt oder beendet werden. Und ein Grund könne eben auch Überlastung sein. „Der Arzt ist auch verantwortlich dafür, seine Praxis so zu organisieren, dass seine Patienten gut und nach dem gebotenen Standard behandelt werden”, heißt es vonseiten der KVSA.
- Doch überlastete Praxen sind offenbar nicht selten.
- In Kusey bei Dr.
- Heike Winguth werden zum Beispiel nur noch neue Patienten, die in Not sind, aufgenommen.
- Auch ihre Kollegin Dr.
- Andrea Kausche sagt: „Wir haben schon seit drei Jahren Aufnahmestopp.” In der Gemeinschaftspraxis werden manche Patienten schon seit ihrer Kindheit betreut.
„Die Begrenztheit von Ressourcen” gelte eben auch für die Arbeitszeit in einer Arztpraxis, macht auch Dr. Ilja Karl aus Arendsee auf Nachfrage klar. Hinzu komme, dass zum Beispiel Behandlungen für chronisch Kranke viel Zeit benötigen würden, die wiederum bei der Versorgung akut Erkrankter fehle.
„Jede zusätzliche Aufgabe und Verpflichtung geht zu Lasten der normalen Versorgung.” Dennoch: Ob Bagatell- oder Akuterkrankung: „Ein Patient braucht einen Hausarzt”, findet Allgemeinmedizinern Dr. Karin Willert aus Salzwedel. Grundsätzlich gebe es zwar Notaufnahmen für eine Erstversorgung, doch dies sei weder Sinn noch Zweck der Sache.
„Dafür sind die nicht gedacht. Es ist daher gut und richtig, wenn jeder einen Hausarzt als Ansprechpartner hat.” Die Befunde von Fachärzten würden zum Beispiel sonst beim Spezialisten bleiben. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz.” Grundsätzlich rät die Ärztin deshalb den Betroffenen, bei der Suche nach einem Hausarzt nicht aufzugeben, auch wenn das der sich zuspitzende Ärztemangel erschwere.
Doch was machen Patienten nun, die partout niemand aufnehmen will? „Sie können sich an die Telefonnummer 11 61 17 wenden. Bei konkretem Behandlungsbedarf kann die Terminservicestelle Termine bei einem Hausarzt vermitteln”, versichert Pressesprecher Bernd Franke von der KVSA. Aber eben nur einen Termin: „Ob der Hausarzt den Patienten für eine dauerhafte Versorgung aufnehmen kann, wird zwischen ihm und dem Patienten geklärt.” Die Möglichkeit, einem Hausarzt einen Patienten „zuordnen”, sehe der Gesetzgeber nicht vor.
Die KVSA könne lediglich bei der Suche helfen. Warum das manchmal nicht gelingt, hat zuweilen aber auch noch einen ganz anderen Grund: „Bei einem fehlenden Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, bei Beleidigungen, Beschwerden oder gar Drohungen gegen Arzt oder Personal können Ärzte die Behandlung auch ablehnen”, heißt es von der KVSA.
- Eine Allgemeinmedizinerin aus der Einheitsgemeinde Gardelegen hat da schon einiges erlebt: Sie sei sogar mal beim Einkaufen von einer Patientin öffentlich wüst beschimpft worden, erzählt sie im Volksstimme-Gespräch.
- Und auch wenn Patienten von einem Kollegen zu ihr wechseln wollen und den ehemaligen Hausarzt schlecht machen, klingeln bei ihr alle Alarmglocken.
„Es sind wenige, aber es gibt solche Patienten, die sich jeden Hausarzt kaputtmachen und sicher keinen finden werden”, sagt sie ehrlich. „Wir sind schließlich auch nicht verpflichtet, jeden aufzunehmen.” Auch sie weiß aber, dass viele Absagen tatsächlich mit der Überlastung der Praxen zu tun haben.
Was schickt ein Arzt nach Hause?
Was tun wenn man keinen Hausarzt mehr hat bzw. findet? Hallo, wir müssen uns nichts vormachen, der Mangel an Hausärzten, vor allem auf dem Lande, wird in den nächsten Jahren zunehmen. Und die, die noch tätig sind, werden oder sind schon hoffnungslos überlastet, so das man mit Patientenstop rechnen muss.
Verständlich! Ja aber was macht der Patient dann in so einer Lage? Von Arzt A nach Arzt B laufen und als Notfall, vorstellig werden, weil Notfälle nicht abgelehnt werden dürfen? Gut es wäre eine Möglichkeit, zumindest bei mir, weil ich keine Erkrankungen habe, die regelmäßig überwacht werden müssen.
Wobei ein Notfall nicht immer ein Notfall ist, im eigentlichen Sinne. Bei meinem Mann sieht es schon anders aus. Er bräuchte einen ständigen Ansprechpartner, wo sämtliche Fäden zusammen laufen. Unser Hausarzt hat schon ein Alter erreicht, wo man immer mit rechnen muss, das er bald in den Ruhestand geht.
- Viele Ärzte nehmen schon jetzt keine Patienten mehr an.
- Andere haben aufgehört, ohne Nachfolger, wie bei uns letztens gleich 2 Ärzte.
- Da ist guter Rat teuer oder man nimmt Fahrweg von 30 km und mehr in Kauf.
- Wie sind eure Erfahrungen? Kann man, wenn man keinen HA hat, sich die Befunde nach Hause kommen lassen? Was ist, wenn eine Überweisung gefordert wird? Ohne HA alles ein wenig schwierig.
LG und Danke,komplette Frage anzeigen Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet Stimme dir zu, selbst in der Großstadt wird es immer schwieriger. Ein Arzt hat manchmal sogar Doppelpraxen, die gerne 25 oder auch 100KM auseinanderliegen. Es bleibt der Bereitschaftsarzt für Akutprobleme Tel.116 117. Ob dir ein Arzt was nach Hause schickt, hängt vom Arzt ab. Wir hatten eine Zeitlang einen Internisten als Hausarzt, wir fragten den einfach mal (den hatten wir im neuen Ort als erstes gebraucht). Als der wegzog, nahmen wir einen Allgemeinmediziner. Ja liebe sonne, das ist ein Problem. Wir hatten viele Jahre keinen Arzt mehr im Ort und mussten immer in die Nachbarorte fahren. Jetzt haben wir eine junge Ärztin, der man es aber sehr schwer gemacht hat und wir sind froh, dass sie es trotzdem gepackt hat.
- Ich persönlich war schon bald 10 Jahre bei keinem Arzt mehr, weil ich keine chronischen Krankheiten und keinen Bluthochdruck habe.
- Es war aber immer ein Problem, Sohn oder Bekannte hinzubringen, dann Stunden warten, bis man wieder heim kann.
- Das ist jetzt wesentlich besser, wenn man nicht mehr fahren muss, denn wer krank ist, kann nicht fahren.
Liebe Grüße Dafür gibt es Bereitschaftsärzte die kommen auch zur Not zu dir nach Hause. Hallo sonne, ja Deine Frage ist sehr gut und berechtigt. Ich weiss da leider auch keinen so tollen Rat. Ich selbst war einfach seit ca.5 Jahren in keiner Arztpraxis mehr, – außer wenn ich meine Mutter hinbringen muss. Sonst bin ich bis auf die Gelenke fit, – noch.
- Irgendwann werde ich mir einen neuen HA suchen müssen.
- Die Idee Medizin zu studieren fand ich auch super.
- Habe vielleicht auch eine Superidee: Einfach umziehen, dorthin umziehen, wo es noch Ärzte gibt.
- Wenn der Berg nicht zum Propheten geht, dann.
- Nee, war nur ein Scherz.
- Mich würde mal interessieren, ob es Lokalpolitiker oder auch Bundespolitiker in Berlin gibt, die wirklich umfassend informiert sind über dieses Problem.
Schreib Deine Frage mal an den Peditionsausschuss in Berlin und zusätzlich an den Gesundheitsminister Rühe. Wäre doch mal interessant zu wissen, was die geplant haben, um das Problem des Ärztesterbens lösen. Hier bei uns in der Nähe gibt es eine sog. Notfall-Praxis. : Was tun wenn man keinen Hausarzt mehr hat bzw. findet?
Wie kann ich einen Termin bei einem Hausarzt vermitteln?
Wenn Patienten keinen Hausarzt finden Altmarkkreis l „Ich war nie krank, brauchte nicht mal Schmerztabletten .”, doch dann seien da plötzlich so komische Rückenschmerzen gewesen. Jetzt sitzt der 56-Jährige im Rollstuhl. Mehrere Krankheiten kamen zusammen.
An Arbeiten ist nicht zu denken. Eine Situation, mit der der selbständige Unternehmer aus der Altmark (Name ist der Redaktion bekannt) nur schwer umgehen kann. Seit Sommer 2019 ist er krank geschrieben, freiwillig gesetzlich versichert, aber ohne Krankengeldanspruch. Daher muss er nun vom Ersparten leben.
Das geht zwar vielen Selbstständigen so, wenn sie krank werden, er hat allerdings noch eine große Sorge mehr: „Ich finde einfach keinen Hausarzt”, erzählt der Mann im Gespräch mit der Volksstimme. In der Praxis, in der er vorher in der Kartei stand, gab es einen Inhaberwechsel.
- Vom Nachfolger sei er aber enttäuscht gewesen, weil der mehrfach nicht zu zugesagten Hausbesuchen gekommen sei.
- Deshalb habe er bei anderen Ärzten nachgefragt.
- Aber alle haben abgesagt.
- Meist hieß es, wir sind voll, unser Budget reicht nicht.” Ohne Hausarzt jedoch sei es schwer, zum Beispiel ein Rezept zu bekommen.
Den Rollstuhl und auch viele andere Hilfsmittel hat der Mann schon von seinem eigenen Geld bezahlt. Solche Erfahrungen musste eine 62-jährige Neualtmärkerin zwar nicht machen, das Problem indes ist bei ihr das gleiche. Nach einem Zuzug verbrachte sie viele Stunden mit der Suche nach einem Hausarzt.
Mittlerweile lebt sie seit Jahren hier. „Und ich habe immer noch keinen”, berichtet sie. Wenn sie mal zum Arzt muss, hört sie immer wieder: „Na, Sie waren doch auch schon bei anderen Kollegen.” Aufnehmen will sie aber keiner. „Und ich weiß nicht, woran das liegt”, sagt die Frau. Aber kann sich ein Arzt überhaupt generell als Hausarzt verweigern? „Ein zugelassener Arzt darf einen krankenversicherten Patienten nicht willkürlich, unsachlich oder ohne Grund ablehnen”, heißt es dazu von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).
Fordere der Patient jedoch dauerhaft Behandlungen, die außerhalb der Möglichkeiten des Arztes liegen, nicht erforderlich und unwirtschaftlich sind, könne eine Behandlung abgelehnt oder beendet werden. Und ein Grund könne eben auch Überlastung sein. „Der Arzt ist auch verantwortlich dafür, seine Praxis so zu organisieren, dass seine Patienten gut und nach dem gebotenen Standard behandelt werden”, heißt es vonseiten der KVSA.
- Doch überlastete Praxen sind offenbar nicht selten.
- In Kusey bei Dr.
- Heike Winguth werden zum Beispiel nur noch neue Patienten, die in Not sind, aufgenommen.
- Auch ihre Kollegin Dr.
- Andrea Kausche sagt: „Wir haben schon seit drei Jahren Aufnahmestopp.” In der Gemeinschaftspraxis werden manche Patienten schon seit ihrer Kindheit betreut.
„Die Begrenztheit von Ressourcen” gelte eben auch für die Arbeitszeit in einer Arztpraxis, macht auch Dr. Ilja Karl aus Arendsee auf Nachfrage klar. Hinzu komme, dass zum Beispiel Behandlungen für chronisch Kranke viel Zeit benötigen würden, die wiederum bei der Versorgung akut Erkrankter fehle.
Jede zusätzliche Aufgabe und Verpflichtung geht zu Lasten der normalen Versorgung.” Dennoch: Ob Bagatell- oder Akuterkrankung: „Ein Patient braucht einen Hausarzt”, findet Allgemeinmedizinern Dr. Karin Willert aus Salzwedel. Grundsätzlich gebe es zwar Notaufnahmen für eine Erstversorgung, doch dies sei weder Sinn noch Zweck der Sache.
„Dafür sind die nicht gedacht. Es ist daher gut und richtig, wenn jeder einen Hausarzt als Ansprechpartner hat.” Die Befunde von Fachärzten würden zum Beispiel sonst beim Spezialisten bleiben. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz.” Grundsätzlich rät die Ärztin deshalb den Betroffenen, bei der Suche nach einem Hausarzt nicht aufzugeben, auch wenn das der sich zuspitzende Ärztemangel erschwere.
Doch was machen Patienten nun, die partout niemand aufnehmen will? „Sie können sich an die Telefonnummer 11 61 17 wenden. Bei konkretem Behandlungsbedarf kann die Terminservicestelle Termine bei einem Hausarzt vermitteln”, versichert Pressesprecher Bernd Franke von der KVSA. Aber eben nur einen Termin: „Ob der Hausarzt den Patienten für eine dauerhafte Versorgung aufnehmen kann, wird zwischen ihm und dem Patienten geklärt.” Die Möglichkeit, einem Hausarzt einen Patienten „zuordnen”, sehe der Gesetzgeber nicht vor.
Die KVSA könne lediglich bei der Suche helfen. Warum das manchmal nicht gelingt, hat zuweilen aber auch noch einen ganz anderen Grund: „Bei einem fehlenden Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, bei Beleidigungen, Beschwerden oder gar Drohungen gegen Arzt oder Personal können Ärzte die Behandlung auch ablehnen”, heißt es von der KVSA.
Eine Allgemeinmedizinerin aus der Einheitsgemeinde Gardelegen hat da schon einiges erlebt: Sie sei sogar mal beim Einkaufen von einer Patientin öffentlich wüst beschimpft worden, erzählt sie im Volksstimme-Gespräch. Und auch wenn Patienten von einem Kollegen zu ihr wechseln wollen und den ehemaligen Hausarzt schlecht machen, klingeln bei ihr alle Alarmglocken.
„Es sind wenige, aber es gibt solche Patienten, die sich jeden Hausarzt kaputtmachen und sicher keinen finden werden”, sagt sie ehrlich. „Wir sind schließlich auch nicht verpflichtet, jeden aufzunehmen.” Auch sie weiß aber, dass viele Absagen tatsächlich mit der Überlastung der Praxen zu tun haben.