4. Mit welchen Folgen muss ich rechnen, wenn ich mich nicht oder zu spät krankmelde? – Wenn Sie sich gar nicht oder nicht rechtzeitig krankmelden, kann Ihr Chef Sie abmahnen und – wenn Sie häufiger keine oder eine verspätete Krankmeldung abgeben – Ihnen sogar kündigen! Eine Abmahnung kann der Arbeitgeber schon beim allerersten Fall aussprechen.
Die arbeitsrechtliche Abmahnung soll dem Arbeitnehmer die Chance geben, sein Verhalten für die Zukunft zu ändern. Wenn der Arbeitnehmer trotz Abmahnung sein Verhalten nicht ändert, riskiert er die Kündigung. Diese ist allerdings nur unter strengen Voraussetzungen möglich, denn in den meisten Unternehmen gilt das Kündigungsschutzgesetz.
Ausnahmen bestehen nach § 23 des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG) lediglich für Kleinbetriebe mit zehn oder weniger Arbeitnehmern und für Arbeitnehmer in den ersten sechs Monaten ihrer Beschäftigung, In allen anderen Fällen benötigen Arbeitgeber für eine ordentliche Kündigung immer einen Kündigungsgrund (§ 1 Abs.2 KSchG).
Es gibt personenbedingte, betriebsbedingte und verhaltensbedingte Kündigungsgründe. Bei fehlender oder verspäteter Krankmeldung kommt eine verhaltensbedingte Kündigung in Betracht. Eine solche ist vom Gesetz erlaubt, wenn der Arbeitnehmer gegen seine arbeitsvertraglichen Pflichten verstoßen hat und deshalb dem Arbeitgeber die weitere Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zumutbar ist.
In diesem Fall droht außerdem eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld. Es lässt sich pauschal nicht sagen, in welchen Fällen eine Kündigung wegen verspäteter Krankmeldung erlaubt ist. Dafür muss immer eine Interessenabwägung vorgenommen. Dabei spielen folgende Kriterien eine Rolle:
- Dauer des Arbeitsverhältnisses – je länger Sie bei einem Arbeitgeber bereits beschäftigt sind, desto schwieriger wird die Kündigung wegen verspäteter Krankmeldung oder Übermittlung der AUB.
- Häufigkeit des Fehlverhaltens – in aller Regel wird eine Kündigung bei nur einmaliger verspäteter Krankmeldung oder AUB nicht möglich sein.
- Vorherige Abmahnungen: Will der Arbeitgeber Sie – auch bei wiederholter verspäteter Krankmeldung – kündigen, dann muss er in der Regel vorher eine (oder sogar mehrere) Abmahnungen wegen genau dieses Fehlverhaltens aussprechen. Eine vorherige Abmahnung wegen unachtsamen Umgangs mit Arbeitsgeräten spielt zum Beispiel keine Rolle. Ein enger Zusammenhang des jeweils abgemahnten Verhaltens muss bestehen.
- Dauer der Verspätung: Wenn Sie sich erst nach einer Woche beim Arbeitgeber melden, ist das natürlich gravierender als wenn Sie noch am gleichen Nachmittag anrufen. Noch schlimmer ist es natürlich, wenn Sie sich gar nicht krankmelden oder nie eine AUB einreichen, obwohl dies erforderlich ist.
- Auswirkungen : Ist es im Betriebsablauf zu erheblichen Störungen wegen Ihres Verhaltens gekommen, fällt dies ebenfalls negativ ins Gewicht.
Beachten Sie: Auch wenn Sie nicht gleich wegen einer verspäteten AUB gekündigt werden können, sollten Sie die oben genannten Fristen einhalten. Gemäß § 7 Abs.1 EntgFG kann der Arbeitnehmer nämlich von der Entgeltfortzahlung absehen, solange Sie die erforderliche AUB nicht einreichen. Reichen Sie den gelben Schein zeitnah nach, hat der Arbeitgeber die Zahlungen allerdings nachzuholen.
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Was passiert wenn ich eine Krankmeldung nicht abgebe?
– Doch neben dem Arbeitgeber sollte auch die Krankenkasse eine Krankmeldung von Ihnen erhalten. Damit sichern Sie sich Ihren Anspruch auf Krankengeld, welches bei einer Erkrankung gezahlt wird, die länger als sechs Wochen anhält. Innerhalb einer Woche sollten Sie die Krankmeldung an die Krankenkasse schicken.
Diese sogenannte Vorlagefrist ist im Fünften Sozialgesetzbuch geregelt. Unter dem Thema „Ruhen des Krankengeldes” heißt es dort unter § 49 Abs.1 Nr.5 SGB V : solange die Arbeitsunfähigkeit der Krankenkasse nicht gemeldet wird; dies gilt nicht, wenn die Meldung innerhalb einer Woche nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit erfolgt.” Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds,
Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch. Das gilt auch dahingehend, wann die Krankmeldung bei der Krankenkasse eingegangen ist.
Kann man eine Krankmeldung nachreichen?
Rückwirkend krankschreiben: Gestattet das Arbeitsrecht ein solches Vorgehen? Wann ist es möglich, eine rückwirkende Krankschreibung zu erhalten? Grundsätzlich gilt: Wer krank ist, muss nicht zur Arbeit gehen und erhält normalerweise dennoch für eine Dauer von maximal sechs Wochen weiterhin sein, Dazu müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein, zu denen vorrangig das Einreichen einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) gehört.
- Einzig und allein ein Arzt darf eine solche Krankschreibung nach einer entsprechenden Untersuchung ausstellen.
- Die Bescheinigung fungiert als Nachweis dafür, dass der betroffene Arbeitnehmer tatsächlich arbeitsunfähig erkrankt ist und nicht einfach nur „blaumacht”,
- Aber was, wenn Sie als Beschäftigter schlichtweg zu krank sind, um einen Arzt aufzusuchen und sich daher erst einen oder zwei Tage später auf den Weg in die Praxis machen? Können Sie sich dann rückwirkend krankschreiben lassen ? Infos dazu finden Sie im Ratgeber.
Ist es überhaupt möglich, eine rückwirkende Krankschreibung vom Arzt zu bekommen? Generell darf die eines Beschäftigten erst ab dem Tag bescheinigt werden, an dem eine entsprechende Untersuchung stattgefunden hat. Es gibt jedoch Ausnahmesituationen, in denen Ärzte ihre Patienten rückwirkend krankschreiben dürfen.
Wie lange darf bzw. kann ein Arzt rückwirkend krankschreiben? Eine rückwirkende Krankschreibung ist für maximal drei Tage gestattet. Außerdem muss in jedem Fall nachvollziehbar sein, dass der Betroffene bereits vorher an einer litt und dementsprechend seiner Tätigkeit nicht nachgehen konnte. Was, wenn der Arzt sich weigert, die Krankschreibung rückwirkend auszustellen? Möchte ein Arzt Sie nicht rückwirkend krankschreiben, stehen Sie demzufolge ohne da und müssen mit Konsequenzen vonseiten Ihres Arbeitgebers rechnen.
Zunächst einmal muss dieser Sie für die jeweiligen Fehltage nicht entlohnen. Zusätzlich kann eine oder schlimmstenfalls sogar eine auf Sie zukommen.
Wie lange kann man eine Krankmeldung nachreichen?
Kurz & knapp: Rückwirkend krankschreiben – Wann muss eine Arbeitsunfähigkeit festgestellt werden? Grundsätzlich darf erst ab dem Tag der Behandlung der Krankheit bescheinigt werden, dass eine Arbeitsunfähigkeit vorliegt. Gibt es Ausnahmen, in denen eine rückwirkende Krankschreibung erlaubt ist? Ja, in Ausnahmefällen ist eine rückwirkende Krankschreibung gestattet.
Kann ich mich auch über WhatsApp krank melden?
Krankmeldung: Reicht diese wichtige Nachricht per WhatsApp aus? WhatsApp ist aus dem Leben der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Viele Smartphone-Nutzer organisieren einen großen Teil ihrer Termine und Verabredungen über dieses Medium und bleiben mit der Familie und Freunden in Kontakt.
- Wie sieht es jedoch bei einer Krankmeldung aus? Der Gesetzgeber schreibt nicht vor, in welcher Form die Krankmeldung zu erfolgen hat.
- Festgelegt ist lediglich, dass diese wichtige Nachricht rechtzeitig beim Arbeitgeber eingehen muss.
- Rechtzeitig bedeutet, noch vor Arbeitsbeginn, damit der Arbeitgeber den erkrankten Mitarbeiter aus dem Organisationsablauf herausnehmen und eine Vertretung organisieren kann.
Viele Arbeitnehmer sind mittlerweile dazu übergegangen, sich nicht telefonisch, sondern per WhatsApp krankzumelden. Manche Arbeitnehmer sind der Meinung, dass diese Kurznachricht jedoch nicht ausreichend ist und wählen lieber den telefonischen Weg. Dieser Nachrichtenweg ist natürlich am sichersten, denn der erkrankte Arbeitnehmer kann sich im Zweifelsfall auf die Person berufen, die den Anruf entgegengenommen und zugesichert hat, die Krankmeldung weiterzugeben.
- Grundsätzlich ist eine Krankmeldung per WhatsApp jedoch gestattet, der Arbeitgeber muss nicht befürchten, eine Abmahnung zu erhalten.
- Dieser Kommunikationsweg setzt jedoch voraus, dass der Empfänger WhatsApp gleichfalls als gängiges Kommunikationsmittel nutzt.
- Arbeitnehmer können nicht davon ausgehen, dass WhatsApp tatsächlich in diese Kategorie fällt, nur weil dieses Nachrichtensystem heutzutage von den meisten Smartphone-Besitzern wie selbstverständlich genutzt wird.
Dem erkrankten Arbeitnehmer obliegt eine gewisse Sorgfaltspflicht. Besteht in dieser Hinsicht Unwissenheit, muss sich der Betroffene zuvor darüber informieren, ob der Empfänger WhatsApp tatsächlich als gängiges Nachrichtenmittel nutzt. Wenn nicht, ist die Krankmeldung per WhatsApp nicht gestattet, da der Empfänger keine Möglichkeit hat, diese Nachricht abzurufen.
Ferner muss der Arbeitnehmer sicherstellen, dass der Arbeitgeber die Gewohnheit hat, seine WhatsApp-Nachrichten vor Arbeitsbeginn abzurufen. Ist das nicht der Fall, hat die Krankmeldung auf einem Wege zu erfolgen, von dem der Arbeitnehmer sicher weiß, dass die Nachricht den Empfänger rechtzeitig vor Arbeitsbeginn erreicht.
Allerdings sollte zusätzlich eine telefonische Nachricht erfolgen, denn Server-Probleme können immer mal auftreten. In diesem Fall erreicht die Kranmeldung per WhatsApp den Arbeitgeber nicht rechtzeitig und der Arbeitnehmer hat mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen.
- Auch muss der Arbeitnehmer damit rechnen, dass der Arbeitgeber vielleicht genau an dem Tag seiner Krankmeldung keine Gelegenheit dazu hat, seine WhatsApp-Nachrichten rechtzeitig vor Arbeitsbeginn abzurufen.
- Ist WhatsApp ein gängiges Kommunikationsmittel, liegt die Verantwortung in diesem Fall zwar beim Arbeitgeber, dennoch sollte der Arbeitnehmer aus Rücksicht auf seine Kollegen auch in diesem Fall zusätzlich den telefonischen Nachrichtenweg nutzen.
: Krankmeldung: Reicht diese wichtige Nachricht per WhatsApp aus?
Kann man 3 Tage krank sein ohne Attest?
Krankmeldung beim Arbeitgeber: So melden Sie sich korrekt krank Arbeitsunfähig. Fieber, Schnupfen, was auch immer – Kranke können nicht arbeiten und sollten ihren Arbeitgeber zügig darüber informieren. © plainpicture/Ute Mans Sich richtig krankzumelden ist rechtlich wichtig.
- Wer krank aufwacht, sollte sich gleich beim Arbeitgeber abmelden.
- Telefonische Krankschreibungen sind weiter möglich.
- Eine Grippe hat mich erwischt.
- Wie melde ich mich richtig krank? Geben Sie bei der Arbeit so früh wie möglich Bescheid, am besten noch vor Arbeitszeitbeginn und Arztbesuch.
- Ontaktieren Sie die richtige Stelle, in der Regel Ihren Chef oder die Personalabteilung.
Das geht am einfachsten telefonisch. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Krankmeldung ankommt. Verlassen Sie sich besser nicht darauf, dass Ihr Büronachbar die Krankmeldung weitergibt. Tut dieser das nicht, sind Sie nicht ordnungsgemäß krank gemeldet.
Eine Abmahnung droht. Was muss meine Krankmeldung beinhalten? In Ihrer Krankmeldung müssen Sie mitteilen, dass Sie sich aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage fühlen, bei der Arbeit zu erscheinen und Ihre Aufgaben erfüllen zu können. Woran Sie erkrankt sind, geht Ihren Chef grundsätzlich nichts an.
Auch auf dem Exemplar der ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für den Chef steht keine Diagnose. Geben Sie die ungefähre Dauer Ihrer Abwesenheit an, damit Ihr Chef Ihren Ausfall besser ersetzen kann. Kann ich meinem Arbeitgeber meine Krankmeldung auch per E-Mail schicken? Es ist nicht vorgeschrieben, auf welche Art und Weise Sie sich am ersten Krankheitstag krank melden müssen.
- Hauptsache die Krankmeldung erfolgt unverzüglich und erreicht den Arbeitgeber auch wirklich.
- Grundsätzlich können Sie auch eine E-Mail, SMS oder eine Nachricht über einen Messenger-Dienst wie Whatsapp schreiben.
- Dann sollten Sie allerdings eine Antwort fordern, um sicherzugehen, dass die Nachricht mit Ihrer Krankmeldung wirklich angekommen ist.
Der sicherste Weg ist der Griff zum Telefon. Wie lange darf ich ohne Attest zu Hause bleiben? Das regelt Ihr Arbeits- oder Tarifvertrag. Ist darin nichts festgelegt, gilt das Entgeltfortzahlungsgesetz. Danach dürfen Sie ohne ärztliches Attest drei Kalendertage zu Hause bleiben.
Sind Sie länger krank, benötigen Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vom Arzt. Aber Achtung: Ihr Chef kann auch vorzeitig eine ärztliche Bestätigung fordern – sogar ohne Begründung. Bundesarbeitsgericht, Aktenzeichen: 5 AZR 886/11). Ist eine Krankschreibung auch telefonisch möglich? Ja, ist sie.
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie wurde eine Ausnahmeregelung erlassen: Ärztinnen und Ärzte dürfen bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auch nach einem Telefonat ausstellen. Diese Sonderregelung lief zunächst aus, galt dann aber ab 4.
- August 2022 aufgrund der hohen Coronazahlen wieder weiter und wurde gerade erneut vorerst bis zum 31.
- März 2023 verlängert.
- Patientinnen und Patienten können dadurch nach einem Telefonat bis zu sieben Tage krankgeschrieben werden.
- Eine einmalige Verlängerung um weitere sieben Tage ist nach einem weiteren Telefonat möglich.
Die Praxen verschicken die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen per Post an die Kranken. Reicht es, das Attest abzugeben, wenn ich wieder gesund bin? Nein, das reicht oft nicht. Vom Attest erhalten Sie drei Ausfertigungen: Jeweils eine für Sie, für Ihren Arbeitgeber und für Ihre Krankenkasse.
- Der Durchschlag für den Arbeitgeber muss an dem Arbeitstag, der auf den dritten Tag der Arbeitsunfähigkeit folgt, beim Chef vorliegen.
- Manchmal ist es gar nicht so einfach, den dafür richtigen Tag zu bestimmen: Arbeiten Sie etwa montags bis freitags und erkranken an einem Dienstag, dann ist Donnerstag der dritte Tag Ihrer Arbeitsunfähigkeit.
Am Freitag muss das ärztliche Attest dem Arbeitgeber zugehen. Werden Sie am Donnerstag krank, gilt der Samstag als dritter Krankheitstag. Spätestens am darauffolgenden Montag, dem nächsten für Sie üblichen Arbeitstag, müssen Sie zum Arzt und das Attest auch umgehend beim Chef einreichen.
Mailen Sie ein Foto oder einen Scan der Bescheinigung, um sicherzugehen, dass der Schein ankommt. Es reicht nicht, die Bescheinigung am Montag zur Post zu geben. Muss ich bei der Arbeit sagen, woran ich erkrankt bin? Nein, solche Informationen sind privat. Auch der Arzt vermerkt die Diagnose nicht auf dem für den Arbeitgeber bestimmten Durchschlag der Krankmeldung.
Sie steht nur auf den Ausfertigungen für die Krankenkasse und für Sie. Wer zahlt im Krankheitsfall mein Gehalt weiter und wie lange? Sechs Wochen lang zahlt Ihr Arbeitgeber Gehalt weiter. Das ist die sogenannte „Lohnfortzahlung im Krankheitsfall”.
Sind Sie länger krank, bekommen Sie anschließend von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse in Höhe von maximal 90 Prozent Ihres täglichen Nettoentgelts inklusive Sonderzahlungen. Allerdings gibt es das Krankengeld nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenkasse, die derzeit bei 4 837,50 Euro monatlich liegt.
Maximal werden 2022 also 112,88 Euro pro Tag oder 3 386,25 Euro pro Monat ausgezahlt, wer mehr verdient, bekommt nicht mehr Krankengeld (). Sie sollten bei Ihrer Kasse das ärztliche Attest immer umgehend einreichen. Manchmal erledigt das auch der Arzt für Sie.
So kann die Kasse nachvollziehen, seit wann Sie krank sind und die Zahlung von Krankengeld in die Wege leiten. Für die Zahlung von Krankengeld entscheidende Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung müssen der Krankenkasse innerhalb einer Woche vorliegen. Die Bescheinigung abzuschicken, reicht nicht aus.
Sie muss rechtzeitig bei der Krankenkasse ankommen. Wenn Sie verloren geht oder sich die Zustellung verzögert, ist das Ihr Problem und zahlt die Krankenkasse das Krankengeld nicht, bis die Bescheinigung vorliegt. Das gilt auch für Folgebescheinigungen.
Bundessozialgericht, Aktenzeichen: B 3 KR 23/17 R Tipp: Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können sich Erwerbstätige vor den finanziellen Folgen schützen, wenn sie nach Krankheit oder Unfall nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten können (zum ). Darf ich trotz Krankschreibung arbeiten, wenn ich mich gut fühle? Ja, denn eine Krankschreibung ist kein Arbeitsverbot.
Der Arzt nennt auf der Bescheinigung lediglich die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Wenn Sie sich früher wieder fit fühlen, dürfen Sie arbeiten gehen. Dann sollten Sie Ihrem Chef aber lieber die ärztliche Diagnose mitteilen, damit er Risiken abschätzen kann.
Er hat Ihnen und auch Ihren Kollegen gegenüber eine Sorgfaltspflicht: Wer krank zur Arbeit geht, riskiert, Kollegen anzustecken und sich selbst nicht genügend auszukurieren. Ist für Ihren Arbeitgeber klar erkennbar, dass Sie nicht in der Lage sind, Ihre Leistung zu erbringen, sollte er Sie nach Hause schicken.
Sonst haftet er bei einem Schaden unter Umständen mit. Der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung ist dagegen grundsätzlich nicht gefährdet, wenn Sie krankgeschrieben arbeiten. Eine „Gesundschreibung” gibt es nicht. Es schadet jedoch nicht, wenn Sie einen Arzt beurteilen lassen, ob Sie wirklich wieder arbeitsfähig sind.
Wenn Sie gegen den Rat des Arztes wieder arbeiten gehen und dann einen Rückfall erleiden und länger als nötig ausfallen, kann das sogar ein Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflichten darstellen. Muss ich während meiner Krankheit zu Hause bleiben? Das kommt darauf an, woran Sie erkrankt sind. Sie müssen Tätigkeiten vermeiden, die Ihre Genesung behindern, dürfen aber alles tun, was dazu beiträgt.
Wer sich etwa die Hand gebrochen hat, kann vielleicht seinen Job nicht ausführen, aber dennoch spazieren, einkaufen und ins Kino gehen. Selbst ein Urlaub ist bei Krankheit möglich, wenn er die Genesung nicht beeinträchtigt. Ihren Arbeitgeber sollten Sie vorher informieren, um Missverständnissen vorzubeugen.
- Beziehen Sie bereits Krankengeld, muss die Krankenkasse den Urlaub zuvor genehmigen.
- Dazu ist sie verpflichtet, wenn aus medizinischen Gründen nichts gegen die Reise spricht.
- Je nach Erkrankung dürfen Sie sogar Sport treiben und an Wettkämpfen teilnehmen.
- Das Arbeitsgericht Stuttgart erklärte die Kündigung eines Mitarbeiters für unwirksam.
Der hatte nicht mal zwei Wochen nach einem Bruch des linken Schulterblatts an einem 53 Kilometer-Ultra-Langlauf teilgenommen. Zuvor hatte er allerdings den Arzt gefragt und der hatte grünes Licht gegeben. Arbeitsgericht Stuttgart, Aktenzeichen: 9 Ca 475/06 Ich bin weiterhin krank, kann ich die Krankschreibung verlängern? Ja, die Folgebescheinigung muss spätestens an dem Werktag ausgestellt werden, der auf den letzten Tag der bisherigen AU-Bescheinigung folgt.
- Um bei einer langwierigen Krankheit Krankengeld zu erhalten, müssen Sie die Arbeitsunfähigkeit lückenlos dokumentieren können.
- Gehen Sie am besten am letzten Tag Ihrer Krankschreibung erneut zum Arzt.
- So sind Sie auf der sicheren Seite.
- Wenn Sie Krankengeld erhalten, muss jede Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihrer Krankenkasse innerhalb einer Woche vorliegen.
Sie erhalten sonst so lange kein Krankengeld, bis die Bescheinigung bei Ihrer Kasse eingeht. Darf ich zu Hause bleiben, wenn mein Kind krank ist? Ja. Früher gehen oder der Arbeit bei Bezahlung fernbleiben dürfen Sie nach Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, wenn unverschuldete und unvermeidbare persönliche Gründe Sie dazu zwingen.
Dazu gehört auch die notwendige Betreuung eines kranken Kindes. Die elterliche Fürsorgepflicht hat Vorrang vor der Arbeitspflicht, jedoch nur, wenn Sie lediglich eine „verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit” abwesend sind. Das sind in der Regel bis zu fünf Tage, wenn das zu betreuende Kind jünger als zwölf Jahre alt ist.
Die Vergütung nach Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs kann der Arbeits- oder Tarifvertrag jedoch auch ausschließen. Bekomme ich Gehalt, wenn ich mein krankes Kind betreue? Für ausfallenden Lohn springt die Krankenkasse mit ein. Seit dem 5. Januar 2021 kann jedes Elternteil diese Leistung bis zu 20 Tage im Jahr je Kind in Anspruch nehmen, Alleinerziehenden stehen 40 Tage je Kind zu, durch Corona gibt es aktuell sogar noch mehr Kinderkrankentage.
Der in Paragraf 45 des Sozialgesetzbuchs V festgelegte Anspruch setzt bestimmte Umstände voraus: Eltern und Kind sind gesetzlich krankenversichert sind, das Kind hat das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet, und keine andere Person des Haushalts kann auf das Kind aufpassen. Privatversicherte sind ausgenommen.
Es gibt zwei Gründe für den Antrag auf Kinderkrankengeld. Fall 1: Das Kind muss daheim betreut werden, weil Kita oder Schule wegen Corona schließen oder die Kita das Betreuungsangebot einschränkt. Das gilt auch, wenn die Eltern im Homeoffice arbeiten oder arbeiten könnten.
Die Eltern benötigen eine entsprechende Bescheinigung von Schul- oder Kitaleitung, die sie bei der Krankenkasse einreichen. Fall 2: Das Kind muss daheim gepflegt werden, weil es krank ist. Die Eltern benötigen eine Bestätigung vom Arzt, dass die Betreuung des Kindes notwendig ist. Das Attest sollte am ersten Krankheitstag ausgestellt sein.
Am gleichen Tag wird der Arbeitgeber über das Fehlen informiert. Das Attest bekommt die Krankenkasse, eine Kopie der Arbeitgeber. Diese muss ihm spätestens bis zu dem Arbeitstag, der auf den dritten Krankheitstag folgt, vorliegen. Er schickt der Krankenkasse dann eine Verdienstbescheinigung.
Diese überweist das Kinderkrankengeld. Ich war im Urlaub krank. Bekomme ich die Urlaubstage zurück? Ja, denn am Tag der ärztlichen Krankmeldung endet der Urlaub. Laut Paragraf 9 des Bundesurlaubsgesetzes werden Ihnen die freien Tage gutgeschrieben. Sie dürfen sie aber nicht ohne Absprache an den Urlaub hängen.
Muss ich meine Krankmeldung auch an die Krankenkasse schicken? Ja, sie muss an Arbeitgeber und Kasse gehen. Das ist vorgeschrieben. Kommt sie nicht in einer Woche an, riskieren Sie Ihren Anspruch auf Krankengeld, wenn nach den ersten sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit die Lohnfortzahlung endet.
- Sofort die Kasse zu informieren, ist gerade bei schweren Krankheiten wichtig, damit gleich nach den sechs Wochen Krankengeld fließt.
- Möglich ist das oft per E-Mail oder über die Kassen-Homepage.
- Wer die Krankmeldung per Post schickt, sollte das per Einschreiben tun.
- Verlassen Sie sich nicht darauf, dass der Arzt sie schickt.
Macht er es aber doch und benutzt er voradressierte Umschläge, die die Krankenkasse ihm zur Verfügung stellt, geht ein Verlust auf dem Postweg zu Lasten der Kasse (Bundessozialgericht, Az. B 3 KR 6/18 R). Was bedeutet „elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung” (eAU)? Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) auf Papier soll schrittweise entfallen.
- Bisher erhalten Patienten eine AU-Bescheinigung in dreifacher Ausführung: Ein Exemplar für den Arbeitgeber, eins für die Krankenkasse und eins für die eigenen Unterlagen.
- Mit der Zettelwirtschaft ist bald Schluss.
- Mittlerweile übermitteln immer mehr Arztpraxen die Krankschreibung auf elektronischem Weg an die jeweilige Krankenkasse.
Ab 1. Januar 2023 soll dann nach mehrfachen Terminverschiebungen auch die Weiterleitung der Daten an den Arbeitgeber digital erfolgen. Zuständig dafür sind aber nicht die Praxen, sondern die Krankenkassen: Diese stellen den Arbeitgebern die Informationen der Arbeitsunfähigkeit elektronisch zur Verfügung.
Ärzte und Ärztinnen sind weiterhin verpflichtet, ihren Patienten eine vereinfachte AU-Bescheinigung auf Papier auszudrucken. Auf Wunsch der Patienten wird auch ein unterschriebener Ausdruck für den Arbeitgeber ausgestellt. Wie beweise ich meine Arbeitsunfähigkeit? Dafür reicht in aller Regel die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt, der so genannte „gelbe Zettel”, aus.
Er ist Beweis genug. Bundesarbeitsgericht, Aktenzeichen: 5 AZR 112/02 Allerdings können die Umstände den Beweiswert der Bescheinigung erschüttern. So bekommt eine Arbeitnehmerin keine Lohnfortzahlung, die gleichzeitig mit der Kündigung eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichte, die genau bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses reicht.
03.11.2021 – Bei langer Krankheit gibt es Krankengeld statt Gehalt. Wir zeigen, was zu beachten ist, um das Geld von der Krankenkasse zu bekommen und mit wie viel Sie rechnen können. 07.10.2022 – Homeoffice-Pflicht und 3G im Job sind weggefallen. Doch in manchen Berufen gibt es Sonderregeln. Erfahren Sie, was beim Thema Corona und Arbeitsrecht jetzt gilt.
05.08.2022 – Sind Kinder krank, können Eltern Kinderkrankengeld bei ihrer Krankenkasse beantragen. Aktuell gilt das auch noch, wenn Schule oder Kita wegen Corona geschlossen sind.
: Krankmeldung beim Arbeitgeber: So melden Sie sich korrekt krank
Kann man sich telefonisch krank melden?
„Patientinnen und Patienten sollten sich nicht verwirren lassen. Aus unserer Sicht ist die telefonische Krankmeldung weiterhin bei allen Krankheiten möglich”, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer. – „Aus unserer Sicht ist die telefonische Krankmeldung bei allen Krankheiten möglich.
In manchen Bundesländern wie zum Beispiel Wien ist die telefonische Krankmeldung durch die telemedizinischen Regeln im Gesamtvertrag nie beendet worden. Und auch in den übrigen Bundesländern obliegt darüber hinaus die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit und der Arbeitsfähigkeit grundsätzlich der Ärztin oder dem Arzt.
Wenn die Ärztin oder der Arzt der Meinung ist, dass ein Patient arbeitsunfähig ist, wird er auch krankgeschrieben – auch telefonisch, wenn das möglich ist. Sicher wird es aber auch weiterhin notwendig sein, gegebenenfalls eine Abklärung in der Ordination vorzunehmen”, kommentiert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, die aktuellen Diskussionen rund um die telefonische Krankmeldung.
„Patientinnen und Patienten sollten sich daher nicht verwirren lassen. Ärztinnen und Ärzte sind mit der telefonischen Krankmeldung selbstverständlich jederzeit äußerst verantwortungsbewusst umgegangen – schließlich kennen sie ja ihre Patientinnen und Patienten auch am besten. Die Ärztinnen und Ärzte handeln auch weiterhin sehr verantwortungsvoll.
Um mögliche Ansteckungen zu vermeiden und eine Krankheitsausbreitung zu verhindern, ist die telefonische Krankmeldung eine hervorragende Maßnahme”, sagt Wutscher. Wutscher verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass in den Ordinationen nach wie vor FFP2-Maskenpflicht besteht und sich Patientinnen und Patienten vor dem Arztbesuch telefonisch in den Ordinationen anmelden sollten.
Kann man sich am Montag für Freitag krankschreiben lassen?
Am Wochenende krank: Rückwirkende Krankschreibung? – Viele Menschen arbeiten mittlerweile auch samstags oder sonntags. Doch was, wenn man am Wochenende krank wird? Arztpraxen sind in der Regel am Wochenende geschlossen. Seit 2016 dürfen Ärzte bis maximal drei Tage rückwirkend krankschreiben.
Es ist also möglich, montags zum Arzt zu gehen und sich rückwirkend auch für Freitag, Samstag und/ oder Sonntag krankschreiben zu lassen. Als Alternative können Sie sich an Wochenenden und Feiertagen an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Diesen erreichen Sie unter der Nummer 116117. Hier kann man Ihnen die nächstgelegene Bereitschaftspraxis nennen, bei der Sie sich in der Regel auch krankschreiben lassen können.
Lesen Sie auch: Welche Nebenkosten kann man von der Steuer absetzen?
Kann man sich auch per E-Mail krank melden?
Bei einer Arbeitsunfähigkeit muss der Arbeitgeber schnellstens informiert werden. Eine Krankmeldung kann selbst per E-Mail übermittelt werden. Dazu gibt es aber einiges zu beachten. Ist man krank und kann seine Arbeit nicht antreten, so muss man seine Arbeitsunfähigkeit so schnell wie möglich seinem Arbeitgeber melden.
Dabei ist es aber nicht vorgeschrieben, welches Medium zur Übermittlung der Nachricht an den Arbeitgeber eingesetzt werden muss. Das Entgeltfortzahlungsgesetz (EFHG) unterscheidet nicht zwischen einem Telefonat oder einer E-Mail. In der Regel ist somit beides erlaubt. Sicherlich kann es sehr praktisch sein, seine Krankmeldung per E-Mail einzureichen.
Allerdings muss sichergestellt werden, dass der Adressat die E-Mail erhält und zur Kenntnis nimmt. Dann erst ist es der Firma möglich eine Vertretung zu finden. Die sicherste Variante ist es deshalb, den Arbeitgeber zusätzlich anzurufen und sich den Erhalt der E-Mail bestätigen zu lassen.
E-Mail senden oder telefonisch Bescheid geben? Auch wenn eine Krankmeldung per E-Mail erlaubt ist, sollte man ganz genau überlegen, ob dieser Schritt wirklich sinnvoll ist. Wenn der E-Mail Verkehr von allen Mitarbeitern intensiv genutzt wird und die E-Mail ein gängiges Kommunikationsmittel darstellt, dann spricht auch nichts dagegen die Krankmeldung per E-Mail einzureichen.
Sofern du aber nicht abschätzen kannst, ob die E-Mail auch wirklich zur Kenntnis genommen wird, solltest du unbedingt zum Telefon greifen. Ansonsten riskierst du, dass du deiner Pflicht zur sofortigen Krankmeldung nicht nachkommst. Wichtig: Frist wahren Egal für welche Form der Bescheinigung man sich entscheidet, die Krankmeldung sollte so schnell wie möglich eingereicht werden.
Ist man für längere Zeit arbeitsunfähig, so reicht die einmalige Krankmeldung nicht aus. Die Arbeitsunfähigkeit muss spätestens am dritten Tag beim Arbeitgeber vorliegen. Auch wenn du eine vorübergehende Krankmeldung per E-Mail schickst, solltest du den gelben Zettel notfalls auch per Post rechtzeitig an deinen Arbeitgeber senden.
Krankschreibung per Video Unabhängig von der Corona-Pandemie hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Krankschreibung per Videosprechstunde beschlossen (Stand 08.10.2020). Eine Krankschreibung per Video ist unter folgenden Voraussetzungen möglich:
Der Patient muss der behandelnden Arztpraxis bereits bekannt sein.Der Patient kann ohne persönlich Erscheinen zu müssen untersucht werden, da die Erkrankung eine entsprechende Untersuchung per Video möglich macht.Der Patient kann erstmalig für maximal sieben Tage krankgeschrieben werden. Der Arzt darf eine Folgekrankschreibung per Video nur dann erteilen, wenn die vorherige Arbeitsunfähigkeit bei einer persönlichen Untersuchung diagnostiziert wurde.
Es besteht kein Anspruch auf Krankschreibung per Videosprechstunde.
Wie kann ich meinem Chef sagen dass ich krank bin?
Krankmeldung von Arbeitnehmern – Das muss man beachten – Grundsätzlich ist jeder Arbeitnehmer dazu verpflichtet, seinen Chef unverzüglich, am besten vor Arbeitsbeginn, darüber zu unterrichten, dass er krank ist. Dies kann er über mehrere Wege tun. Am sichersten ist allerdings, wenn die Krankmeldung per E-Mail oder per Telefon erfolgt.
Kann der Arbeitgeber einen kündigen wegen Krankheit?
1. Ist eine Kündigung während der Krankschreibung möglich? – In Deutschland gibt es für besondere Situationen einen speziellen Kündigungsschutz (Sonderkündigungsschutz). Vor einer Kündigung geschützt sind beispielsweise Schwangere, Eltern in Elternzeit und Schwerbehinderte,
- Ranke Menschen gehören allerdings nicht dazu.
- Dabei ist es unerheblich, wie schwer die Krankheit ist.
- Auch ein Tumor-Patient ist daher vor einer Kündigung (leider) nicht sicher.
- Sich zur Vermeidung einer Kündigung krankschreiben zu lassen, ist daher zwecklos.
- Der Arbeitgeber muss mit der Kündigung nicht warten, bis der Arbeitnehmer wieder gesund ist.
Dass die Krankschreibung vor der Kündigung schützt, ist also ein Irrglaube. Der Arbeitgeber kann auch trotz Krankheit bzw. gerade aufgrund der Krankheit kündigen. An dieser gesetzlichen Möglichkeit ändert auch die Krankschreibung durch Ihren Arzt nichts.
Wie viele Tage im Jahr krank ist normal?
Arbeitnehmer 2019 10,9 Tage krank gemeldet – 2019 waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 10,9 Arbeitstage krank gemeldet. Ab dem Jahr 2008 bis 2016 war ein moderater Anstieg der Krankheitstage zu beobachten. Nach einem leichten Rückgang der Krankheitstage in den Jahren 2017 und 2018, liegen diese in 2019 auf einem ähnlich hohen Niveau wie in 2016.
Was soll man sagen wenn man sich krank meldet?
„Sehr geehrter Herr XX/Sehr geehrte Frau XX, hiermit melde ich mich krank. Ich werde unverzüglich einen Arzt aufsuchen und Sie über meine mögliche Arbeitsunfähigkeit informieren. Sollte eine Krankschreibung erfolgen, lasse ich Ihnen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zeitnah zukommen. Mit freundlichen Grüßen XXX.
Kann man eine Abmahnung wegen Krankheit bekommen?
Das Wichtigste in Kürze: –
Arbeitnehmer dürfen nicht abgemahnt werden, nur weil sie krank sind. Abmahnungen wegen Krankheit sind nur bei einer fehlenden oder zu spät eingereichten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung möglich. Auch vorgetäuschte Krankheiten sind ein möglicher Grund für eine Abmahnung – mitunter sogar für eine fristlose Kündigung. Wer sich im Krankheitsfall an die Vorgaben des Arbeitsvertrags hält, hat keine Abmahnung zu befürchten. Haben Sie eine Abmahnung wegen Krankheit erhalten, stehen Ihnen die KLUGO Rechtsexperten und Partner-Anwälte zur Seite.
Warum hat man Angst sich krank zu melden?
Aber was denken Manager:innen eigentlich über Krankmeldungen? – Um auch „die andere Seite” zu verstehen, haben wir uns mal unter Menschen in Management-Positionen umgehört. Natürlich ist eine Krankmeldung für beide Beteiligten insofern schwierig, als dass es immer Leute gibt, die sich mal einen freien Tag gönnen, weil sie es eben können.
- Die meisten Manager:innen wollen dennoch nicht, dass sich ihre Angestellten dafür schlecht fühlen, sich krank zu melden, sofern das klar kommuniziert wird – und der Großteil von ihnen ist sich darin einig, dass du auf deine Symptome nicht näher eingehen musst.
- Ein:e Manager:in betont auch, wie wichtig es ist, als Vorgesetzte:r ein respekt- und vertrauensvolles Umfeld aufzubauen,
„Wenn du selbst daran zweifelst, dass jemand in deinem Team wirklich krank ist, stimmt etwas mit deiner Teamkultur und deiner Perspektive als Manager:in überhaupt nicht”, schrieb er:sie. „Es fühlt sich furchtbar an, wenn du den Eindruck hast, dass man dir bei der Arbeit nicht vertraut.
- Ich habe selbst schon ähnliche Erfahrungen mit ehemaligen Manager:innen gemacht.
- Das ist unheimlich demotivierend.
- Wenn du krank bist, bist du krank.
- Dann sollte nicht von dir erwartet werden, E-Mails zu beantworten.
- Ein unterstützendes Team wird das immer respektieren.” Dasselbe gilt übrigens auch für Selbstständige,
„Ich werde nicht bezahlt, wenn ich nicht arbeite – also ja, ich fühle mich immer schuldig, wenn ich mich krankmelden muss”, erzählt die 30-jährige Hannah, die als Design- und Branding-Beraterin freelanct. „Selbst als Angestellte in einem Büro habe ich immer diese toxische Kultur zu spüren bekommen, die dir vermittelt, dass du etwas verpasst, wenn du dich krankmeldest – also achtete ich immer darauf, selbst während meiner Krankmeldung meine E-Mails zu lesen und in irgendeiner Form ‚anwesend‘ zu sein.
Bin ich verpflichtet mich persönlich krank zu melden?
Welche formalen Vorgaben gibt es für die Krankmeldung? – Für die Krankmeldung gibt es keine formalen Vorgaben. Der Arbeitnehmer kann im Unternehmen anrufen und Bescheid geben oder eine E-Mail schreiben. Er kann auch jemanden beauftragen, für ihn Bescheid zu geben oder selbst beim Arbeitgeber vorbeigehen, wenn sein Gesundheitszustand es zulässt.
- Allerdings können Sie als Arbeitgeber die Einhaltung bestimmter Formalitäten verlangen.
- Wenn die Prozesse im Unternehmen es beispielsweise nicht zulassen, dass permanent E-Mails gelesen werden, kann der Arbeitgeber vorschreiben, dass die Krankmeldung auf telefonischem Wege stattzufinden hat, da nur so der reibungslose Ablauf im Unternehmen sicher gestellt werden kann.
Dann aber kann der Arbeitnehmer sich beispielsweise durch ein Familienmitglied bei der Krankmeldung “vertreten” lassen.
Was passiert wenn man die Krankmeldung zu spät an die Krankenkasse schickt?
Krankengeld (Ruhen des Anspruchs) / 5 Verspätete Meldung der Arbeitsunfähigkeit | SGB, Eine ist der Krankenkasse durch den Versicherten zu melden. Wird die Arbeitsunfähigkeit der Krankenkasse nicht innerhalb einer Woche nach ihrem Beginn gemeldet, ruht der Anspruch auf Krankengeld, solange die Meldung der Krankenkasse nicht vorliegt.
- Die Meldefrist verlängert sich auf den nächstfolgenden Werktag, wenn das Ende der Frist auf einen Samstag, einen Sonntag oder einen gesetzlichen Feiertag fällt.
- Die Ruhens-Regelung aufgrund einer verspäteten Meldung wird nicht angewendet, wenn der Anspruch auf Krankengeld auf einer stationären Behandlung beruht.
Auch bei wiederholtem Krankengeldbezug (z.B. bei einer Fortsetzungserkrankung oder einem neuen Anspruch nach dem Beginn einer weiteren Blockfrist) ist die Arbeitsunfähigkeit der Krankenkasse vor jeder erneuten Inanspruchnahme des Krankengeldes zu melden.
Die Meldepflicht ist auf den jeweiligen konkreten Leistungsfall bezogen. Sie soll gewährleisten, dass die Krankenkasse über das (Fort-)Bestehen der Arbeitsunfähigkeit informiert ist und erforderliche Maßnahmen treffen kann. Die Meldung der Arbeitsunfähigkeit ist eine Obliegenheit des Versicherten. Diese ist gegenüber der für die Leistung zuständigen Krankenkasse wahrzunehmen.
Der Versicherte trägt auch dann das Risiko des rechtzeitigen Zugangs, wenn die ihm vom Arzt ausgehändigte Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit einen Vermerk nach enthält. Die Vorschrift verpflichtet einen Arzt im Verhältnis zum Versicherten nicht außerhalb der für die Entgeltfortzahlung geltenden Regelungen zur Übersendung einer AU-Bescheinigung an die Krankenkasse.
Ist bald eine Krankmeldung nicht mehr erforderlich?
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf gelbem Papier hat bald ausgedient. Ab 2023 wird das Meldeverfahren zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für Arbeitgeber verpflichtend. Bislang gibt es sie noch: die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf dem typischen gelben Papier.
Ist man verpflichtet dem Arbeitgeber zu sagen warum man krank ist?
Nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) ist der Arbeitnehmer verpflichtet, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit umgehend mitzuteilen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Mitteilung der Arbeitsunfähigkeit und der Vorlage des sogenannten „Gelben Scheins”.1.
- Mitteilung der Arbeitsunfähigkeit Nach § 5 Abs.1 S.1 EFZG ist der Mitarbeiter verpflichtet, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich, das heißt ohne schuldhaftes Zögern, mitzuteilen (Anzeigepflicht).
- Der Arbeitnehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass die Mitteilung den Arbeitgeber schnellstmöglich erreicht.
Regelmäßig muss die Mitteilung am 1. Tag der Arbeitsunfähigkeit während der üblichen Betriebszeiten vor dem vorgesehenen Arbeitsbeginn erfolgen. Dabei genügt schon ein Telefonanruf oder eine E-Mail; eine besondere Form der Anzeige ist nicht vorgeschrieben.
- Die schriftliche Anzeige, die erst am nächsten Tag mit der Post bei dem Arbeitgeber eingeht, ist daher verspätet.
- Eine persönliche Mitteilung ist nicht erforderlich.
- Im Hinblick auf die Unverzüglichkeit ist der Arbeitnehmer sogar gehalten, Verwandte, Nachbarn, Freunde oder Arbeitskollegen zu beauftragen, mit dem Arbeitgeber Kontakt aufzunehmen, wenn ihm dies selbst nicht möglich ist.
Ausnahme: Die Mitteilung der Arbeitsunfähigkeit ist ausnahmsweise dann entbehrlich, wenn der Arbeitnehmer sicher davon ausgehen kann, dass der Arbeitgeber von der Arbeitsunfähigkeit und dem Ausmaß der Krankheit Kenntnis hat. Dies kann zum Beispiel nach einem Arbeitsunfall der Fall sein.2.
- Inhalt der Anzeige Der Arbeitnehmer muss nur die Tatsache mitteilen, dass er arbeitsunfähig erkrankt ist; über Art und Ursache der Erkrankung muss er keine Mitteilung machen.
- Ausnahmen bestehen nur dann, wenn besondere Maßnahmen erforderlich sind.
- Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Gefahr einer Ansteckung anderer Mitarbeiter des Betriebs besteht.
Weiterhin muss der Mitarbeiter die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit mitteilen. War der Arbeitnehmer noch nicht beim Arzt, so muss er zumindest abschätzen, ob er in der Lage ist, seine Tätigkeit bald wieder aufzunehmen.3. Vorlage des “Gelben Scheins” (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) Nach dem Gesetz muss der Arbeitnehmer erst bei Fehlzeiten von mehr als drei Kalendertagen spätestens am darauffolgenden vierten Arbeitstag eine ärztliche Bescheinigung über seine Arbeitsunfähigkeit vorlegen, die sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder auch “Gelber Schein” (Nachweispflicht).
- Der Arbeitgeber kann aber die Vorlage des „Gelben Scheins” auch schon vorher verlangen.
- Eine frühere Vorlagepflicht kann entweder bereits im Arbeitsvertrag pauschal vereinbart werden oder der Arbeitgeber kann unabhängig von einer vertraglichen Regelung bei jeder Erkrankung entscheiden, ob er von seinem Recht nach § 5 Abs.1 Satz 3 EFZG Gebrauch machen will.
Die Aufforderung steht dabei im Ermessen des Arbeitgebers und bedarf keiner Begründung und keines Sachverhalts, der Anhaltspunkte für ein rechtsmissbräuchliches Verhalten des Arbeitnehmers enthält. Das Verlangen darf aber nicht schikanös oder willkürlich sein und weder gegen den allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz noch gegen Diskriminierungsverbote verstoßen.
- Die Anordnung der Vorlage der ärztlichen Bescheinigung im Einzelfall muss außerdem so rechtzeitig erfolgen, dass dem Mitarbeiter noch die Zeit verbleibt, einen Arzt aufzusuchen.4.
- Gibt es Besonderheiten bei einer Erkrankung im Ausland? Der Arbeitnehmer ist gemäß § 5 Abs.2 EFZG verpflichtet, dem Arbeitgeber bei Beginn der Arbeitsunfähigkeit im Ausland die Arbeitsunfähigkeit, deren voraussichtliche Dauer und die Adresse am Aufenthaltsort, in der schnellstmöglichen Art der Übermittlung mitzuteilen.
Darüber hinaus hat der Arbeitnehmer auch die Krankenkasse von der Krankheit und deren voraussichtlicher Dauer unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Einer von einem ausländischen Arzt im Ausland ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kommt im Allgemeinen der gleiche Beweiswert zu wie einer von einem deutschen Arzt ausgestellten Bescheinigung.
Die Bescheinigung muss jedoch erkennen lassen, dass der ausländische Arzt zwischen einer bloßen Erkrankung und einer mit Arbeitsunfähigkeit verbundenen Krankheit unterscheidet und damit eine den Begriffen des deutschen Arbeits- und Sozialversicherungsrechts entsprechende Beurteilung vorgenommen hat.5.
Rechtsfolgen Teilt ein Mitarbeiter seine Arbeitsunfähigkeit nicht oder nicht rechtzeitig mit, so verletzt er damit seine arbeitsvertraglichen Pflichten. Ebenso liegt eine Pflichtverletzung vor, wenn der “Gelbe Schein” nicht am 4. Krankheitstag oder – wenn verlangt – entsprechend früher vorgelegt wird.
Verstöße kann der Arbeitgeber abmahnen. In der Abmahnung muss genau differenziert werden, ob gegen die Anzeige- oder Nachweispflicht verstoßen wurde. Außerdem kann der Arbeitgeber gemäß § 7 Abs.1 EFZG die Fortzahlung des Arbeitsentgelts vorübergehend verweigern, solange der Arbeitnehmer die ärztliche Bescheinigung nicht vorlegt oder bei einer Erkrankung im Ausland seiner Verpflichtungen nicht nachkommt.
Weist der Arbeitnehmer allerdings später seine Arbeitsunfähigkeit für den Zeitraum nach, muss vom Arbeitgeber rückwirkend Entgeltfortzahlung für den gesamten bescheinigten Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit geleistet werden. Sofern der Arbeitnehmer wiederholt seiner Anzeige- und/oder Nachweispflicht nicht nachkommt, kann der Arbeitgeber sogar eine ordentliche verhaltensbedingte Kündigung aussprechen.6.
Was hat der Arbeitgeber für Kontrollmöglichkeiten? Bestehen begründete Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers, kann der Arbeitgeber von der Krankenkasse eine Untersuchung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung zur Überprüfung von begründeten Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit verlangen.
Stand: Januar 2022