Allgemeines zur Beikosteinführung – Muttermilch ist eine vollwertige, optimal ausgewogene Nahrung, auch über längere Zeit. Eine gesunde Mutter kann ihr Kind sechs Monate voll stillen. Im Allgemeinen wird die Einführung der Beikost (Gläschen) zu früh empfohlen.
Vor dem vierten Lebensmonat ist ein Baby noch gar nicht fähig, mit dem Löffel zu essen, da der Mechanismus ein ganz anderer ist als beim Saugen. Zu frühe Beikostfütterung kann Allergien auslösen, führt zu einer unnötigen Belastung der Nieren und kann noch unreife Darmenzyme überfordern (Bsp. Zöliakie).
Es ist ratsam, dem Darm unserer Kleinkinder ausreichend Zeit bei der Gewöhnung an die Verdauung unserer Alltagskost zu lassen. Merken Sie sich bitte am Beginn des Zufütterns: Weniger ist mehr, Verwenden Sie anfangs nur eine Gemüse- oder Obstsorte pro Mahlzeit,
- Solange noch Brust- oder Flaschenmahlzeiten verabreicht werden, besteht keine Gefahr eines Nährstoffmangels.
- Babys schmecken 120mal intensiver als Erwachsene und sollten nicht unnötig früh an schädliche Zusätze wie Zucker und Salz, oder den Einheits-geschmack der Fertiggerichte gewöhnt werden.
- Die Verwendung von ” Gläschen ” ist praktisch und sie sind kontrolliert schadstoffarm.
Angebrochene noch ungewärmte Gläschen können gekühlt zwei Tage aufbewahrt werden. Bei selbstgekochten Mahlzeiten verwenden Sie bitte nur Zutaten aus biologisch kontrolliertem Anbau und vom Bio-Metzger.
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Welche Gesundheitsmittel sind in der Beikost enthalten?
Unsere Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm hat die wichtigsten Nährstoffe für Veggie-Babys zusammengefasst: – Beta-Karotin und Folsäure, Vitamin B1, B2 und B6 sind ausreichend in Pflanzlichem enthalten. Aber folgende Nährstoffe können knapp werden:
- Eiweiß: Eiweiß aus tierischen Produkten ist als Baustein für den Körper besonders gut geeignet. Auch pflanzliches Eiweiß ist wertvoll. Dabei kommt es darauf an, verschiedene Eiweißquellen geschickt zu kombinieren. Die Eiweißbausteine, sogenannte Aminosäuren, ergänzen sich dann optimal und sind für den Körper gut verwertbar. Vor allem die Kombination aus Kartoffeln mit Ei, Kartoffeln mit Milchprodukten, Getreide mit Milchprodukten und Getreide mit Hülsenfrüchten und Nüssen sind besonders hochwertig.
- Eisen: Pflanzliches Eisen ist nicht so gut verwertbar wie das Eisen aus Fleischprodukten. Wenn du aber auf eisenreiches Getreidevollkorn, Kerne, Nüsse und Gemüsesorten achtest und dazu etwas Vitamin-C-reichen Saft gibst, der die Bioverfügbarkeit des Eisens verbessert, klappt es mit der Eisenaufnahme. Empfehlung: Tahin, also Sesampaste. Gibt es zum Beispiel im Bioladen und im Reformhaus. Tahin schmeckt sanft. Ein Löffel davon rüstet jeden Brei mit dem wichtigen Eisen nach.
- Zink: Das Spurenelement kann bei Fleischverzicht zu kurz kommen. Deshalb Nüsse und Kerne in der Beikost verarbeiten – natürlich fein gemahlen oder als Paste. Auch Dinkel, Hülsenfrüchte und Eier enthalten reichlich Zink. Kann der zarte Darm mit Hülsenfrüchten etwas anfangen? Ja, kann er. Am besten zarte rote Linsen mit etwas Fenchelsamen ganz weich köcheln und ausprobieren, ob das Kleine sie mag und nicht danach unter Blähungen leidet.
- Kalzium: Vor allem in Milch und Milchprodukten steckt reichlich Kalzium. Ergänzen kannst du es durch kalziumreiche Gemüsesorten und Kerne. Auch kalziumreiches stilles Mineralwasser ist eine gute Quelle.
- Jod: Jod steckt vor allem in Seefisch. In anderen Nahrungsmitteln ist es kaum enthalten. In der mütterlichen Milch ist nur ausreichend Jod, wenn die Mutter genug bekommt. Deshalb unbedingt Jodsalz verwenden und den Jodstatus ärztlich abchecken lassen. Bei Mangel kann es sinnvoll sein, Jod durch Tabletten zu ergänzen.
- Omega-3-Fettsäuren: Fetter Seefisch, Nüsse und Öle enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Wer auf Fisch verzichtet, kann Öle und Saaten verwenden, die viel dieser guten Fette enthalten. Das sind Leindotter-, Lein- und Rapsöl, aber auch Walnuss- und Sojaöl.
- Vitamin C: Gerade bei vegetarischer Ernährung ist das wichtig. Denn das Vitamin unterstützt die Eisenaufnahme aus pflanzlicher Kost und sollte deshalb als Frucht(saft) oder Gemüse mit hohem Gehalt des Vitamins eisenreiche Speisen ergänzen. Also ein Schuss Apfelsaft in den Brokkoli-Haferbrei mit Tahin geben oder Beeren im Hirse-Nuss-Brei pürieren. Möglichst zum Schluss zugeben – es verträgt Hitze schlecht!
- Vitamin B 12: Dieses Vitamin steckt wirklich nur in tierischen Produkten. Hier müssen besonders vegan lebende Familien aufpassen. Vitamin B12 sollte in diesem Fall als Präparat in Absprache mit dem Arzt zugeführt werden. Wer aber Milchprodukte und Eier isst, kommt problemlos auf seinen Bedarf.
- Vitamin D: Vitamin D bekommen wir kaum übers Essen. Viel größere Mengen produzieren unsere Hautzellen unter Sonneneinstrahlung. Da Säuglinge noch nicht so viel Sonne abbekommen, wird Vitamin D in Kombination mit der Fluor-Prophylaxe als kleine Tablette verabreicht –unabhängig davon, für welche Ernährungsform sich die Familie entschieden hat.
Wie lange braucht ein Baby für feste Nahrung?
Ab wann gibt es die erste Beikost für mein Baby? – Der Beikoststart wird zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat empfohlen. Denn mit etwa einem halben Jahr sind die meisten Babys bereit für feste Nahrung und schon so groß, dass Muttermilch oder Fläschchennahrung allein ihnen oft nicht mehr genügend Energie und Nährstoffe liefert.
Vor allem die Eisenspeicher sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gut gefüllt Versuche, die erste Mahlzeit mittags durch Babybrei zu ersetzen, denn dann sind die meisten Babys wach und gut gelaunt, Der erste Brei wird wahrscheinlich am ehesten gewürdigt, wenn dein Kind ein bisschen Hunger hat, ihm aber noch nicht der Magen knurrt – eine kleine Gratwanderung.
Aller Anfang ist schwer, lass dich also nicht irritieren, wenn die Aktion erst einmal fehlschlägt : Möglicherweise nimmt dein Kleines das Gemüsemus vom Löffel in den Mund, schiebt es aber beim Versuch, es zu schlucken, wieder hinaus. Nach zwei, drei Anläufen vergeht die Lust an diesem Spielchen und Mamas Brust (oder das Fläschchen) muss her.
Das kann ein bis zwei Wochen so gehen. Am besten stillst du in Ruhe erst mal weiter (oder gibst das Fläschchen). Solange ihr übt und nur kleine Mengen in den Magen wandern, lass den Feinschmecker ruhig aussuchen: Hat er keine Geduld mehr, vom Löffel zu essen, kann er sich beim Stillen oder aus dem Fläschchen satt trinken.
Mag dein Schatz den Babybrei, braucht er vielleicht nur noch ein paar Milchschlucke. Eine komplette Milchmahlzeit solltest du erst ausfallen lassen, wenn dein Baby es schafft, sich mit Brei satt zu essen. Als Schritt 2 kannst du dann die nächste Beikostmahlzeit am Abend einführen.
Wie bereite ich mein Kind auf die neue Küche ein?
Welches Beikostgemüse soll ich zuerst einführen? – Die meisten Babys finden Karottenbrei großartig. Karotten haben einen leicht süßlichen Geschmack – der ist ihnen von der Muttermilch her vertraut. Karotten sind gesund, werden gut vertragen, weil sie weder blähen noch verstopfen.
Ebenfalls geeignet: Pastinake, Brokkoli, Blumenkohl oder Fenchel. Am besten fütterst du als erste Beikost eine Woche lang ausschließlich eine Gemüsesorte, damit sich der kleine Organismus an das neue Nahrungsmittel gewöhnen kann. In der zweiten Woche ergänzt du das Gemüse mit Kartoffeln, in der dritten mit Fleisch – dann ist die erste Mahlzeit, der Gemüse-Fleisch-Brei, komplett.
Beikost Baby- Ab wann starten?
Du gibst deinem Kind genügend Zeit, sich an die neue Kost heranzutasten, wenn du pro Monat eine Milchmahlzeit ersetzt. Wie du es langsam und gesund an die neue Babynahrung heranführen kannst, zeigt dir unser Beikostplan,
Was tun wenn mein Baby den Brei immer wieder ausspuckt?
Was tun, wenn mein Baby den Brei immer wieder ausspuckt? – Ist die Mahlzeit vielleicht zu heiß? Oder zu grob püriert? Wenn es daran nicht liegt, brauchst du etwas Geduld. Vielleicht hat dein Baby einfach noch keine Lust auf den Löffel. Oder es ist in seiner motorischen Entwicklung noch nicht so weit.
Mach einfach eine oder zwei Wochen Pause, in denen du wieder mehr stillst und versuch es dann noch einmal. Das Abstillen braucht seine Zeit. Außerdem kannst du deinem Kind immer mal wieder einen weichen Plastiklöffel zum erkunden und dran lutschen anbieten. So wird es damit schon mal vertraut. Kleine Babys sind oft erst mal mäkelig und brauchen bis zu zehn Probier-Prust-Ausspuck-Anläufe, bis sie Geschmack an dem neuen Gericht finden.
Bitte dran bleiben! Beim elften Mal bleibt der Brokkoli drin. Noch ein Tipp: Wenn möglich, lass doch mal den Papa zufüttern. Du als Mutter bist natürlich mit dem Stillen eng verbunden. Bei Papa gibt es dann leckeren Babybrei.