Kündigungsfristen nach Betriebszugehörigkeit – Wie bereits erwähnt, verlängern sich die Kündigungsfristen für den Arbeitgeber nach zwei Jahren Beschäftigungsdauer. Hier sehen Sie die längeren Fristen im Überblick:
Beschäftigungsdauer | Kündigungsfrist |
---|---|
0 bis 6 Monate | 2 Wochen zu jedem beliebigen Tag |
7 Monate bis 2 Jahre | 4 Wochen zum 15. oder zum Ende des Kalendermonats |
2 Jahre | 1 Monat zum Ende des Kalendermonats |
5 Jahre | 2 Monat zum Ende des Kalendermonats |
8 Jahre | 3 Monat zum Ende des Kalendermonats |
10 Jahre | 4 Monat zum Ende des Kalendermonats |
12 Jahre | 5 Monat zum Ende des Kalendermonats |
15 Jahre | 6 Monat zum Ende des Kalendermonats |
20 Jahre | 7 Monat zum Ende des Kalendermonats |
Gut zu wissen: Im Sinne der Gleichbehandlung hat der Europäische Gerichtshof bereits 2010 entschieden, dass auch jene Zeiten zur Betriebszugehörigkeit zu rechnen sind, in denen Arbeitnehmer bereits vor ihrem 25. Geburtstag bei einem Unternehmen beschäftigt waren. Diese Regelung steht über der Aussage von § 622 Abs.2 Satz 2 BGB, die das Gegenteil festlegt.
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Wie lange dauert die Kündigungsfrist?
Frage : „In meinem Arbeitsvertrag steht, dass die Kündigungsfrist 3 Monate zum Quartalsende eingehalten werden muss. Ich bin mir jetzt nicht sicher, was das bedeutet. Kann ich immer nur am 01.03., 01.06., 01.09. und 01.12. kündigen? Wenn ich kündigen will, muss ich meine Kündigung dann zum 01.03. abgeben, weil mein frühester Ausstiegstermin erst der 01.06. ist?” Antwort : Zunächst bitte ich Sie noch einmal zu prüfen, für wen diese Kündigungsfrist gilt, also nur für den Arbeitgeber oder auch für Sie als Arbeitnehmer, So wie Sie es beschrieben haben, scheint es allerdings für beide Parteien zu gelten, also auch für Sie.
Wann kann man kündigen?
Gesetzliche Kündigungsfristen: Das bedeutet der Passus für Arbeitnehmer konkret – Sie müssen eine Kündigungsfrist von 3 Monaten einhalten und eine Kündigung ist immer nur zu einem bestimmten Termin, nämlich zum Quartalsende möglich. Das ist der 31.03., der 30.06., der 30.09.
und der 31.12. Zu diesen Terminen können Sie kündigen, wenn die Kündigung 3 Monate vorher zugegangen ist. Wollen Sie also zum 31.03. kündigen, hätte die Kündigung bereits im Dezember 2009 Ihrem Arbeitgeber zugegangen sein müssen. Deshalb können Sie lediglich noch bis zum 31.03.2010 eine Kündigung zum 30.06.2010 übergeben.
Berechnung von Kündigungsfristen im Arbeitsrecht – Kanzlei Hasselbach
Sie haben hier also selbst eine recht lange Kündigungsfrist einzuhalten.
Wann ist eine Kündigungsfrist unwirksam?
Für Ihren Arbeitgeber kann eine andere Kündigungsfrist gelten – Durch das Gesetz wird in § 622 Abs.2 BGB die Kündigungsfrist ab bestimmten Betriebszugehörigkeitszeiten für Ihren Arbeitgeber verlängert. Insoweit ist es möglich, dass die Klausel bei einer Kündigung durch Ihren Arbeitgeber unwirksam ist.
Wie lange dauert die Kündigungsfrist für einen Mietvertrag?
Immer wieder kommt es vor, dass Mieter unvorhergesehen sehr schnell umziehen müssen oder wollen und ihren Mietvertrag daher lieber heute als morgen kündigen würden. Das Gesetz sieht für Mieter eine Kündigungsfrist von 3 Monaten vor. Im Regelfall ist der Wunsch oder die Notwendigkeit, das Mietverhältnis zu beenden, rechtzeitig vorher abzusehen und die gesetzliche Kündigungsfrist nicht zu lang.