Nachteil 3: Ausschluss von kirchlichen Zeremonien – Die Kirche begleitet wichtige Ereignisse im Leben eines Menschen: die Taufe, die Trauung vor dem Altar und die Totenmesse. Für diese Zeremonien müssen Menschen, die ausgetreten sind, entweder Geld zahlen oder gänzlich darauf verzichten. Wobei es mittlerweile für alle Ereignisse auch weltliche Alternativen gibt.
Contents
- 1 Was bringt es mir in der Kirche zu sein?
- 2 Wie hoch sind die Kirchensteuern in Deutschland?
- 3 Was passiert wenn man stirbt und nicht in der Kirche ist?
- 4 Wann lohnt sich Kirchenaustritt?
- 5 Was passiert mit der Kirchensteuer nach Austritt?
- 6 Was bringt der Kirchenaustritt finanziell?
- 7 Wer beerdigt mich wenn ich aus der Kirche ausgetreten bin?
- 8 Wie viel Geld zahlt man an die Kirche?
- 9 Warum sind so viele Menschen aus der Kirche ausgestiegen?
- 10 Für was braucht man die Kirche?
Was bringt es mir in der Kirche zu sein?
In Kirchen können Sie zur Ruhe kommen und Gottes Gegenwart spüren. Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihren Liedern und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Die Kirche setzt sich für die Beibehaltung dieser Tage ein und erinnert an die Notwendigkeit von Haltepunkten im Treiben des Lebens.
Wie viel Geld hat die katholische Kirche?
Vermögenswerte – Der Sozialwissenschaftler Carsten Frerk untersuchte 2001 das Vermögen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland, Nach seinen Berechnungen summierten sich Ende 2002 die Werte von Grundbesitz, Immobilien, Geldanlagen und Beteiligungen der katholischen Kirche und der zu ihr gehörenden Institutionen auf ein Vermögen von 270 Milliarden Euro.
- Die römisch-katholische Kirche sei mit 8250 km² Grundeigentum größter privater Grundbesitzer in Deutschland.
- Frerk führte im Jahr 2013 neue Berechnungen durch, nach denen sich das Vermögen der katholischen Kirche 2013 auf bis zu 200 Milliarden Euro belief.
- Haupteinnahmequellen der Kirche seien die Kirchensteuer, Vermögenserträge und Staatsleistungen.
Die Verlagsgruppe Weltbild gehörte zwölf katholischen Bistümern. Im Januar 2014 meldete die Weltbild-Verlagsgruppe Insolvenz an, weil diese die weitere Finanzierung verweigert hatten. Das Vermögen des Erzbistums Paderborn betrug zum 25. Oktober 2016 4,16 Milliarden Euro; das Erzbistum Köln verfügt über 3,35 Milliarden Euro, das Bistum Limburg über 1,001 Milliarden Euro.
Wie hoch sind die Kirchensteuern in Deutschland?
Das Wichtigste in Kürze –
- Kirchensteuer zahlen müssen in Deutschland wohnende Mitglieder einer evangelischen oder katholischen Kirche sowie Mitglieder der jüdischen Kultusgemeinden, nicht jedoch Muslime oder Christlich-Orthodoxe.
- Kirchensteuer ist Landesrecht. Der Steuersatz liegt bei 9 Prozent der zu zahlenden Einkommensteuer, nur in Bayern und Baden-Württemberg sind es 8 Prozent.
- Neben der normalen Kirchenlohnsteuer, gibt es noch Sonderfälle: die Kirchengrundsteuer (in den Bistümern Speyer und Limburg) sowie das allgemeine und das besondere Kirchgeld. In Bayern müssen Kirchenmitglieder ein obligatorisches Kirchgeld zahlen.
Was kostet der Kirchenaustritt in Bayern?
Der Austritt aus einer Kirche, Religionsgemeinschaft oder weltanschaulichen Gemeinschaft, die Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, bedarf nach Art.3 Abs.4 des Bayerischen Kirchensteuergesetzes (KirchStG) zur öffentlich-rechtlichen Wirkung der mündlichen oder schriftlichen Erklärung bei dem Standesamt des Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthaltsortes.
- die Römisch-Katholische Kirche,
- die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern,
- die Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern,
- die Alt-Katholische Kirche im Freistaat Bayern,
- die Evangelisch-methodistische Kirche,
- die Vereinigung Bayerischer Mennonitengemeinden,
- die Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland,
- der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern,
- die Christian Science in Bayern,
- die Neuapostolische Kirche Süddeutschland,
- die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern,
- die Christengemeinschaft in Bayern,
- die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland,
- der Bund für Geistesfreiheit Bayern,
- der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland,
- der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden,
- die Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa,
- Jehovas Zeugen in Deutschland
- Humanistische Vereinigung
- Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland
Die Austrittserklärung im Fall von Ziffer 8 lautet, dass der Austritt aus dem israelitischen Bekenntnis erfolgt (Art.2 Abs.1 KirchStG). Kirchen, Religionsgemeinschaften sowie weltanschauliche Gemeinschaften, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, sind berechtigt, von ihren Angehörigen Kirchensteuer zu erheben.
- der Familienname und die Vornamen des Erklärenden,
- Tag und Ort seiner Geburt und
- sein Wohnsitz oder ständiger Aufenthalt.
In der Erklärung muss die Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft, aus der der Erklärende austreten will, eindeutig bezeichnet sein. Der Austritt darf nicht unter einer Bedingung oder einem Vorbehalt erklärt werden. Vertretung bei der Abgabe der Austrittserklärung ist zulässig.
- Der Vertreter hat seine Vertretungsmacht durch Vorlage einer schriftlichen Vollmacht nachzuweisen, die ausdrücklich zur Abgabe einer Erklärung über den Austritt aus einer bestimmten Kirche, Religionsgemeinschaft oder weltanschaulichen Gemeinschaft bevollmächtigt.
- Die Unterschrift des Vollmachtgebers muss öffentlich von einem Notar beglaubigt sein.
Für die Aufnahme einer Niederschrift über die mündliche Austrittserklärung wird eine Gebühr in Höhe von 25,00 Euro erhoben. Für die Bestätigung der mündlichen Austrittserklärung in Form einer Ausfertigung der Niederschrift fällt eine Gebühr in Höhe von 10,00 EUR an.
Was passiert wenn man stirbt und nicht in der Kirche ist?
Was ist bei einer Bestattung ohne Kirche anders? – Der ausschlaggebende Unterschied bei einer Beerdigung ohne Kirche ist, dass kein Priester oder religiöser Würdenträger die Zeremonie führt. Das wird von einem professionellen Trauerredner oder von Angehörigen selbst übernommen. Außerdem wird auf religiöse Rituale wie Gebete, Weihung und religiöse Symbole auf Wunsch verzichtet.
Warum sollte man in der Kirche bleiben?
Ich genieße die Gemeinschaft. Die Menschen hier geben mir Halt und Sicherheit. In der Kirche finde ich Ruhe und auch zu mir selbst – hier kann ich den Alltag mit Abstand betrachten.’ Missionieren möchte sie niemanden. Müller: ‘Erst wenn ich merke, dass jemand Interesse haben könnte, dann spreche ich ihn an.’
Was verdient Papst Benedikt?
Mit Update vom Juli 2020. Es ist noch nicht lange her, da hatte mit Papst Benedikt XVI. ein Deutscher das höchste Amt der katholischen Kirche inne. Wenn dann vom Pontifex im Allgemeinen oder dem jetzigen Papst Franziskus die Rede ist, stellt sich für viele Menschen automatisch die Frage nach seinem Gehalt.
- Was verdient also ein Papst? Vorneweg: Obwohl sie im Dienste Gottes arbeiten, beziehen Geistliche normalerweise durchaus ein Einkommen, schließlich müssen auch sie für ihren Lebensunterhalt aufkommen.
- In Deutschland orientiert sich etwa das Gehalt eines Pfarrers an der Besoldung für Staatsbeamte und unterscheidet sich somit je nach Region.
Durchschnittlich verdienen Pfarrer circa 3.700 Euro im Monat, in manchen Bistümern kann diese Summe allerdings auch deutlich höher oder niedriger sein. Während in einem regulären Unternehmen der Verdienst mit einer Beförderung ansteigt, ist das beim Papst allerdings nicht der Fall: Dieser erhält nämlich überhaupt kein Gehalt und arbeitet somit im wahrsten Sinne des Wortes für einen Gotteslohn.
Auch eine Aufwandsentschädigung oder ein Ehrensold sind nicht vorgesehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Papst Franziskus mit materiellen Sorgen kämpfen muss, denn der Vatikan deckt alle Ausgaben, die zum Leben benötigt werden. Hierzu zählen also etwa Nahrungsmittel, Kleidung und Unterkunft. Zusätzlich stellt der Kirchenstaat drei Ordensschwestern und zwei Sekretäre als Mitarbeiter, damit Franziskus sein päpstliches Amt ausfüllen kann.
Über den Besitz, welchen ein Papst vor Amtsantritt sein Eigen nennen durfte, kann frei verfügt werden – somit kann der Pontifex selbst entscheiden, ob er sein Eigentum behält oder spendet. Hierbei kann es sich durchaus um eine stattliche Summe handeln, denn bevor ein Papst beim Konklave zum Oberhaupt des Vatikans gekürt wird, ist er in der Regel viele Jahre in hohen Kirchenämtern aktiv.
Das Gehalt eines Kardinals beträgt in Deutschland in der Regel rund 11.500 Euro monatlich, hinzu kommen ein Dienstwagen und eine kostenlos zur Verfügung gestellte Wohnung. Einige Erzbischöfe verdienen mit ca.13.600 Euro im Monat noch mehr. Weiteres Vermögen darf ein Papst nach Amtsantritt übrigens nicht anhäufen: Bekommt er also ein Honorar für Vorträge oder bezieht Einkünfte aus Veröffentlichungen von Büchern und Musikplatten, so kommt dieses karitativen Zwecken zugute.
Wie viel Papst Franziskus als argentinischer Kardinal Bergoglio verdient hatte, kann nur vermutet werden. Bekannt ist hingegen: Seit seinem Amtsantritt legt der Pontifex großen Wert auf materielle Bescheidenheit und hat Prunk und Luxus öffentlich eine Absage erteilt.
Dies zeigt sich etwa an seiner schlichten Kleidung – berühmt wurde sein Verzicht auf die roten Papstschuhe, und auch der Fischerring, welcher obligatorischer Teil des päpstlichen Amtsschmucks ist, besteht mittlerweile aus Silber statt Gold. Nicht ohne Zufall wurde zudem der Fuhrpark des Vatikans angepasst, um die von Franziskus gepredigte Devise des Verzichts widerzuspiegeln.
Diese zeigte sich schon bei der Wahl des Papstnamens, denn diesen wählte er in Anlehnung an Franz von Assisi, welcher sein Leben in selbstgewählter Armut vor Gott bestritt. Doch wie sieht es mit Benedikt XVI. aus, welcher schon als Kardinal Ratzinger große Bekanntheit genoss und seit seinem Rücktritt eine Rolle als Papa emeritus, also als emeritierter Papst innehat – wird diesem gar eine Rente ausgezahlt? Hier verhält es sich wie bei seinem Nachfolger: Benedikt XVI.
- Bezieht kein Einkommen und erhält somit keine Pension.
- Die Einnahmen aus seinen nach Ende des Pontifikats publizierten Büchern kommen wohltätigen Zwecken zugute.
- Auch hier sorgt der Vatikan jedoch dafür, dass es dem ehemaligen Pontifex an nichts fehlt und kommt daher für alle Lebenserhaltungskosten auf.
Mit einem geschätzten Vermögen in Milliardenhöhe dürfte der Kirchenstaat ohnehin keinerlei Probleme haben, diese Ausgaben zu stemmen.
Was verdient ein katholischer Priester netto?
Brutto Gehalt als Pfarrer –
Beruf | Pfarrer/ Pfarrerin |
Monatliches Bruttogehalt | 4.412,68€ |
Jährliches Bruttogehalt | 52.952,12€ |
Ein Pfarrer verdient durchschnittlich im Jahr brutto 52.952,12€, im Monat 4.412,68€ und in der Stunde 25,46€. Sein Gehalt wird nach dem Pfarrerbesoldungsgesetz fetsgelegt Gehaltsanalyse als PDF herunterladen ⤋ Hier klicken Inhaltsverzeichnis:
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Wie viel verdient man als Pfarrer?
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Wann lohnt sich Kirchenaustritt?
Geld ist der entscheidende Faktor – Insgesamt gibt es in Deutschland 48,5 Millionen Katholiken und Protestanten, rund 4,6 Millionen weniger als vor zehn Jahren. Zusammen haben sie 2010 etwa neun Milliarden Euro Kirchensteuer gezahlt. Für viele spielt Geld bei der Entscheidung über den Austritt eine große Rolle.
- So gaben in einer Umfrage der evangelischen Kirche 56 Prozent der Ausgetretenen „Ersparnis von Kirchensteuer” als wichtigstes Motiv an.
- Dass 2008 rund 30 Prozent mehr Mitglieder die Kirchen verlassen haben als ein Jahr zuvor, lag auch am Geld: Die Debatte um die 2009 eingeführte Abgeltungsteuer, auf die auch Kirchensteuer erhoben wird, hätte viele Mitglieder verunsichert, sagen die Kirchen.
Top-Jobs des Tages Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden. Generell wollen Kirchen gut verdienende Mitglieder nicht so stark belasten wie der Staat. Ab einem gewissen Einkommensniveau kappen sie die Kirchensteuer: Sie darf dann einen fixen Anteil am zu versteuernden Einkommen nicht überschreiten.
Das diene der „Kundenpflege”, heißt es aus der evangelischen Kirche. So müsste ein Kirchenmitglied in Berlin mit einem zu versteuernden Einkommen von 150.000 Euro im Jahr eigentlich 4934 Euro Kirchensteuer zahlen, 3,3 Prozent des Einkommens nach Abzug von Freibeträgen. Das jedoch liegt über dem Berliner Limit von 3,0 Prozent.
Tatsächlich zahlt der Berliner deshalb nur 4500 Euro. Der maximale Anteil der Kirchensteuer am steuerlichen Einkommen liegt zwischen 2,75 Prozent (Protestanten in Württemberg) und 4,0 Prozent (Katholiken in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland).
Einzig Bayern gewährt die prozentuale Beschränkung nicht. Wichtig: In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern müssen Mitglieder bei der Kirche einen Antrag stellen, damit die Steuer gekappt wird. Das lohnt sich frühestens ab einem jährlichen Steuereinkommen von 100.000 Euro.
Je nach Region erheben Gemeinden auch noch Kirchgeld, eine Art Ortskirchensteuer von in der Regel weniger als 100 Euro pro Jahr. Das zahlen Mitglieder unabhängig von der Kirchensteuer. © Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Was passiert mit der Kirchensteuer nach Austritt?
Ab wann wird ein Austritt steuerlich wirksam? – Die Kirchensteuerpflicht endet mit dem Ablauf des Kalendermonats, in dem Sie Ihren Kirchenaustritt beim Standesamt erklärt haben. Manchmal kann es auch der darauffolgende Monat sein. Anschließend fällt die Kirchensteuer ersatzlos weg.
Warum zieht der Staat Steuern für die Kirche ein?
Die Kirchensteuer in Deutschland ist eine Steuer, die Religionsgemeinschaften von ihren Mitgliedern zur Finanzierung der Ausgaben der Gemeinschaft erheben. In der Bundesrepublik Deutschland wird die Kirchensteuer von den Finanzämtern der jeweiligen Länder eingezogen, die dafür eine Aufwandsentschädigung einbehalten.
- Nach Art.140 des Grundgesetzes (GG) in Verbindung mit Art.137 der Weimarer Verfassung sind diejenigen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sind, berechtigt, Steuern zu erheben.
- Innerhalb des deutschen Staatskirchenrechts ist die Kirchensteuer ein Teil des Privilegienbündels aus Rechten und sonstigen Vorteilen, welches öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften eingeräumt wird.
Die Kirchensteuer gehört zu den Res mixtae, d.h. Sachgebieten, die als gemeinsame Angelegenheiten sowohl staatliche Angelegenheit als auch Angelegenheit von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind. In Deutschland trägt die Kirchensteuer neben den Staatsleistungen und Subventionen zur Kirchenfinanzierung bei.
- Im Jahr 2015 erhielt die Römisch-katholische Kirche in Deutschland etwa 6,09 Milliarden Euro Kirchensteuer und die Evangelische Kirche in Deutschland nahm 5,36 Milliarden Euro ein.
- Die Steuereinnahmen der Kirchen sind in den letzten Jahren trotz sinkender Mitgliederzahlen gestiegen.
- Die zusätzlichen Staatsleistungen sowie diverse zweckgebundene Zahlungen betrugen im Jahr 2012 insgesamt 460 Millionen Euro.
Die Bemessungsgrundlagen für die Kirchensteuern sind die Einkommensteuer bzw. Lohnsteuer ( Kircheneinkommensteuer, Kirchenlohnsteuer ), welche nach Maßgabe des § 51a EStG zu ermitteln ist. Rechtlich möglich ist auch die Erhebung der Kirchensteuer als Zuschlag zur Vermögensteuer sowie zum Solidaritätszuschlag, jedoch haben die Kirchen in Deutschland bisher auf diese beiden Möglichkeiten verzichtet.
Das Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe, ebenfalls eine Kirchensteuer, knüpft an den „Lebensführungsaufwand” einer Ehe an. In einigen Bundesländern wird eine Mindestbetrags-Kirchensteuer eingezogen. Die Höhe der Kirchensteuer wird von den Kirchenleitungen festgesetzt. Rechtskraft erhalten die kirchlichen Festsetzungen durch die Zustimmung der jeweiligen Landesparlamente zu ihren Kirchensteuergesetzen.
Die Kirchensteuer ihrer Mitglieder macht den größten Teil der Einnahmen der Kirchen aus, beispielsweise betrugen sie beim Kölner Erzbistum im Jahr 2011 etwa 79 Prozent, was 706 Millionen Euro entspricht. Der staatliche Steuereinzug für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist eine deutsche Besonderheit.
Was bringt der Kirchenaustritt finanziell?
Wie viel Geld spare ich, wenn ich aus der Kirche austrete? – Wem die finanzielle Belastung durch die Kirchensteuer zu hoch ist, dem steht eine einfache Lösung zur Verfügung: Der Austritt aus der Kirche. Da nur Mitglieder jener monatlich die Kirchensteuer abführen müssen, entfällt diese Ausgabe automatisch durch den Austritt.
Möglich ist dies durch persönliche Meldung beim Standesamt oder Amtsgericht vor Ort. Doch wie viel Geld sparen natürliche Personen eigentlich, wenn sie aus der Kirche austreten und das Finanzamt die Kirchensteuer nicht mehr vom Bruttoeinkommen abzieht? Pauschale Aussagen sind unmöglich. Fakt ist jedoch, dass die möglichen Ersparnisse vom Steuersatz, dem Einkommen und dem an den aktuellen Wohnort gebundenen Kirchensteuersatz abhängen.
Ein Beispiel mit einem ledigen, kinderlosen 35-Jährigen mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen, gesetzlicher Krankenversicherung und 3000 Euro monatlichem Bruttolohn soll die Einsparungen durch einen Kirchenaustritt verdeutlichen (Quelle: ). Ohne Einbezug von Steuerfreibeträgen ergibt sich eine monatliche Lohnsteuer von 416,58 Euro beziehungsweise 4999,00 Euro jährlich.
- Auf Grundlage dessen lässt sich die zusätzliche Abgabe berechnen, die die Kirche übrigens zur Kostendeckung verwendet.
- Während als Mitglied in der Kirche jeden Monat 37,49 Euro Kirchensteuer vom Finanzamt einbehalten werden, fallen jene nach einem Austritt weg.
- Dies führt zu einer jährlichen Ersparnis in Höhe von 449,91 Euro.
Für jemanden mit einem Bruttojahresgehalt von 36.000 Euro ist diese Ersparnis von weniger als 40 Euro im Monat sicherlich nicht der ganz große Betrag. Sparfüchse vernachlässigen die Summe jedoch zu Recht nicht.
Ist man noch katholisch wenn man aus der Kirche ausgetreten ist?
Die katholische Kirche schließt ausgetretene Mitglieder auch aus dem kirchlichen Leben aus. Ist dieses Vorgehen rechtens? Das Bundesverwaltungsgericht hat diese Frage nun beantwortet. Weltweit ist es die Ausnahme, dass die großen Kirchen Steuern von ihren Gläubigen erheben.
- Doch in Deutschland sammelt der Staat Kirchensteuern ein.
- Will man das nicht, so muss man bei einer staatlichen Behörde seinen Austritt erklären.
- Genau das haben in den vergangenen Jahren viele Menschen in Deutschland getan.
- Allein im Jahr 2011 traten rund 126.000 Deutsche aus der katholischen Kirche aus.
Ohnehin zahlt nur knapp ein Drittel der fast 25 Millionen in Deutschland lebenden Katholiken Kirchensteuern. Diese Steuer wird vom Staat über die Finanzämter erhoben; die Höhe der Kirchensteuer variiert je nach Bundesland ist aber an die Lohn- und Einkommenssteuer gekoppelt. Kirchensteuer und Glaube – nach deutschem Recht unzertrennlich Für die Deutsche Bischofskonferenz ist klar: Wer aus der Kirche als öffentlicher Körperschaft austritt, der darf auch nicht am kirchlichen Leben teilnehmen. Diesen Grundsatz hat das Bundesverwaltungsgericht am Mittwoch (26.09.2012) nun in letzter Instanz für rechtens erklärt.
Damit geht ein Rechtsstreit zu Ende, den der Freiburger Kirchenrechtler Hartmut Zapp 2007 losgetreten hatte. Er hatte darauf bestanden, gläubiges und aktives Mitglied der katholischen Kirche bleiben zu dürfen, auch wenn er keine Kirchensteuer zahlt. Zwei Gerichte waren seitdem zu unterschiedlichen Urteilen über diesen “teilweisen” Austritt gekommen.
Nun erteilte das Bundesverfassungsgericht Zapp eine Absage. Wer nicht zahlen will, bleibt außen vor Bereits in der Vorwoche hatte die Deutsche Bischofskonferenz mit Blick auf diesen Termin ihre Position in einem Dekret klargestellt: Wer sich für einen Austritt entscheidet, der darf auch nicht am kirchlichen Leben Teil nehmen.
- Die Kirchenstrafe der Exkommunikation, also den Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft, zieht der Austritt – anders als früher – nicht mehr nach sich.
- Doch die wesentlichen Bestandteile des kirchlichen Lebens bleiben den Ausgetretenen verwehrt.
- Ihnen wird nicht mehr die Beichte abgenommen, sie dürfen nicht an der heiligen Kommunion teilnehmen, bekommen keine Krankensalbung und auch die Firmung ist nicht möglich.
Nach einem Austritt darf man auch keine kirchlichen Ämter oder Funktionen mehr übernehmen und ausführen, heißt es in dem Dekret. Auch Firmpate oder Mitglied im Pfarrgemeinderat kann man nicht mehr werden, wenn man ausgetreten ist. Das Abendmahl bekommen nur Gläubige, die Mitglied sind “Es ist eine starke Minderung der Rechtsstellung in der Kirche”, sagt der Münsteraner Kirchenrechtler Klaus Lüdicke im Gespräch mit der Deutschen Welle. “Man hat praktisch keine aktiven Möglichkeiten mehr.” Ganz verschlossen bleibt die Kirche den Ausgetretenen aber nicht: “Man kann natürlich weiterhin den Gottesdienst besuchen”, erklärt Lüdicke.
- Nur dürfe man zum Beispiel die heilige Kommunion nicht empfangen.
- Viele Leistungen bleiben erhalten Einen Platz auf dem Friedhof werden zukünftig aber auch die bekommen, die aus der Kirche ausgetreten sind.
- Schließlich sind die letzten Ruhestätten üblicherweise in der Hand der Kommunen.
- Eine katholische Trauerfeier, geführt von einem Geistlichen, kann aber verweigert werden, sehr zum Unverständnis der Reformbewegung “Wir sind Kirche”.
“Die Formulierung, dass auf die kirchliche Beerdigung verzichtet werden kann oder wird, ist wirklich eine Unversöhnlichkeit über den Tod hinaus”, sagt Sprecherin Sigrid Grabmeier im DW-Gespräch. Dabei sei gerade im Umfeld eines Verstorbenen die geistliche Seelsorge wichtig. Will Ausgetretene im Gespräch überzeugen: Robert Zollitsch Katholische Altersheime, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser sollen den Ausgetretenen offiziell nicht verschlossen bleiben. Die vielen sozialen Einrichtungen in katholischer Trägerschaft werden nicht in erster Linie durch Kirchensteuern, sondern vor allem durch öffentliche Gelder finanziert.
Zudem stellen sie ihre Leistungen in Rechnung. Die katholische Kirche ist hier lediglich für die Organisation verantwortlich. Die Finanzierung aber läuft zum Großteil über andere Kanäle. Künftig sollen alle Austrittswilligen zu einem klärenden Gespräch mit dem örtlichen Pfarrer eingeladen werden. Das ist Teil des Beschlusses der Bischofskonferenz unter ihren Vorsitzenden Robert Zollitsch.
Ganz aufgeben will die katholische Kirche die Ausgetretenen also nicht.
Was macht die Kirche mit dem Geld?
Die Kirchensteuer finanziert das Personal der Kirche, nicht etwa Altenheime Manche Menschen sind nur noch in der Kirche, um wenigstens überhaupt irgendetwas Soziales zu machen. Das Problem: Die Kirchensteuer wird zu großen Teilen überhaupt nicht nur für Seniorenheime und Kindergärten verwendet.
Mehr als die Hälfte ist in Deutschland noch Mitglied in einer der beiden großen Kirchen. Obwohl es immer wieder mal Austrittswellen gibt, haben die Kirchen aufgrund gestiegener Einkommen im vergangenen Jahr die höchsten Einnahmen gehabt. Über elf Milliarden Euro Kirchensteuern haben die Finanzämter einbehalten und an die Kirchen abgeführt.
Davon gingen rund sechs Milliarden an die katholische und fünf Milliarden an die evangelische Kirche. Trotz vieler Austritte: Manche Menschen bleiben Mitglied in der Kirche, weil sie denken, sie würden damit karitative Einrichtungen finanzieren. Das stimmt allerdings eher nicht.
- Zuschüsse an Caritas und Diakonie machen ungefähr zehn Prozent aus.
- Irchliche Einrichtung der Caritas und der Diakonie, Altenheime und Kindergärten zum Beispiel, werden zu einem sehr hohen Prozentsatz – über 90 Prozent – staatlich bezuschusst.” Christiane Florin, Redaktion Religion und Gesellschaft des Deutschlandfunks Das Geld, das unserem Einkommen als Kirchensteuer abgezogen wird, dient in erster Linie dem jeweiligen Bistum dazu, sein Personal zu finanzieren, beispielsweise Pfarrer oder evangelische Pfarrerinnen, Pastoralreferenten und Musikerinnen.
Wer glaubt, dass mit der Kirchensteuer karitative Einrichtungen wie Altenheime und Kindergärten, unterstützt werden, sollte wissen, dass diese zu über 90 Prozent vom Staat bezahlt werden. Nur ein geringer Anteil – weniger als zehn Prozent – werden über die Kirchensteuer finanziert wird.
Wer beerdigt mich wenn ich aus der Kirche ausgetreten bin?
Wie hängen Bestattung, Trauerfeier und Kirche zusammen? – Zu früheren Zeiten war es so, dass der Beerdigung eine kirchliche Zeremonie in einer Kirche oder Kapelle vorausging und dass der oder die Verstorbene im Anschluss auf einem kirchlichen bzw. städtischen Grab bestattet wurde.
Dies konnte sowohl eine Erd- oder eine Urnenbestattung sein. Eine Bestattung ohne religiösen Bezug ist zum Beispiel auch bei einer klassischen möglich, da viele Gemeinden über einige Friedhöfe verfügen. Auch bei kirchlichen Friedhöfen ist eine Bestattung ohne kirchlichen Bezug in Einzelfällen möglich.
Es gibt einige Bestattungsunternehmen, die private Räumlichkeiten für eine Trauerfeier anbieten. Bei einer Bestattung ohne die Kirche ersetzen professionelle Trauerredner und Trauerrednerinnen oder Angehörige den Pfarrer bzw. die Pfarrerin.
Warum dürfen Katholiken nicht verbrannt werden?
Christentum – Im Christentum wurde die Feuerbestattung jahrhundertelang abgelehnt. Der Grund ist im Glauben an die leibliche Auferstehung der Toten zu suchen, zu der sich das Christentum im Glaubensbekenntnis bekennt. Die christliche Praxis der Erdbestattung orientierte sich an der Grablegung Jesu Christi,
Die Einführung und Verbreitung von Krematorien verlief in Europa je nach Land und Region unterschiedlich. In katholisch geprägten Ländern waren die Widerstände gegen die Feuerbestattung größer als in nicht-katholischen Ländern. Die Kongregation der Inquisition untersagte unter Papst Leo XIII. am 19. Mai 1886 Katholiken die Feuerbestattung sowie die Zugehörigkeit zu Feuerbestattungsvereinen und nannte die Feuerbestattung eine „barbarische Sitte”.
Das Dekret legte fest, dass für Katholiken, die letztwillig ihre Verbrennung verfügt hatten, keine kirchliche Begräbnisfeier gehalten und sie nicht auf dem Kirchhof bestattet werden konnten. Mit dem Codex Iuris Canonici von 1917 wurde dies ins Kirchenrecht aufgenommen.
- Es wurde festgehalten: „Einem Gläubigen, der die Verbrennung seines Leichnams anordnet, wird das kirchliche Begräbnis zur Strafe entzogen.” Am 5.
- Juli 1963 erlaubte das Heilige Offizium die Feuerbestattung für Katholiken.
- Die Bekanntgabe erfolgte am 24.
- Oktober 1964.
- Die Feuerbestattung ist Katholiken nicht erlaubt, wenn sie aus Gründen gewählt wurde, die der christlichen Glaubenslehre widersprechen und den Glauben an die Auferstehung ausdrücklich leugnen.
Die katholische Kirche empfiehlt vorzugsweise die Erdbestattung. Die evangelischen Kirchen standen gegen Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts der Feuerbestattung ebenfalls überwiegend ablehnend gegenüber, danach setzte sich eine tolerierende (wenn auch nicht fördernde) Haltung durch.
In den orthodoxen Kirchen wird die Feuerbestattung abgelehnt. In Griechenland wurde sie 2006 zwar legalisiert, aufgrund des Widerstands der griechisch-orthodoxen Kirche gab es jedoch zunächst lange kein Krematorium in Griechenland. Bischof Anthimos von Thessaloniki sagte: „Seit zweitausend Jahren heißt es in der Lehre der Kirche, dass die Toten begraben werden sollen, nicht verbrannt.
Verbrennung steht unserem Glauben auf Auferstehung entgegen. Die Kirche kann und will keinen Kompromiss eingehen. Wir werden jedem klar machen: Wenn er sich für Einäscherung entscheidet, wird er verdammt.” Die orthodoxen Kirchen verweigern deshalb bei eingeäscherten Verstorbenen die Begräbniszeremonie.
Was kostet der Pfarrer bei der Beerdigung?
Kosten für Trauerfeier – Die Kosten für die Trauerfeier können sehr stark variieren. Zum einen hängen sie von der Anzahl der Gäste ab und zum anderen von der Art der Bewirtung und Ausgestaltung der Feier. Die Kosten für eine Trauerfeier können zwischen 300 und über 1.000 Euro liegen. Folgende Posten spielen bei der Trauerfeier eine Rolle:
- Trauerredner / Pfarrer: Für die Trauerfeier müssen Sie mit Kosten rechnen, die für den Pfarrer sowie einen möglichen Trauerredner fällig werden. Die Kosten starten meist ab ca.120 Euro.
- Todesanzeige: Eine Todesanzeige in der Zeitung kann ebenfalls in die Kosten einberechnet werden. Hierfür müssen Sie mit Preisen ab 200 Euro rechnen.
- Live-Musik / Orgel: Wünschen Sie Live-Musik oder Orgelstücke, können Sie zu den Gesamtkosten mindestens 50 Euro hinzurechnen. Je professioneller die Musiker, desto teurer wird dieser Posten.
- Bewirtung: Wenn Sie ein Beerdigungsessen in einem Wirtshaus ausrichten, müssen Sie in der Regel mit ca.30 bis 50 Gästen rechnen.
So können Sie bei der Trauerfreier sparen Wer das Beerdigungsessen selbst ausrichtet und zum Beispiel Gäste bittet, einen Kuchen mitzubringen, kann dabei Geld sparen. Darüber hinaus kann eine Feier auch persönlicher und intimer werden, wenn kein Gasthof oder Café ausgewählt wird.
Wie viel Geld zahlt man an die Kirche?
Weiterführende Informationen zu Kirchensteuer – Die 10 wichtigsten Tipps Beratung durch Experten Rechner ↑ Inhalt ↑ Die Kirchensteuer wird von Ihrem Einkommen nur erhoben, wenn Sie einer der genannten Gemeinschaften angehören und auch tatsächlich in Deutschland leben. Wenn Sie Ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen, wird die Kirchensteuer auch dann nicht mehr erhoben, wenn Sie weiterhin in Deutschland einkommensteuerpflichtig sind.
- Solange Sie in Deutschland wohnen, kann nur ein Austritt aus der Religionsgemeinschaft einen Wegfall der Steuern bewirken.
- Rechner ↑ Inhalt ↑ Die Kirchensteuer wird anteilig von der Lohnsteuer bzw.
- Einkommensteuer erhoben.
- Die Kirchensteuer ist ein Zuschlag auf die bereits berechnete Einkommensteuer bzw.
Lohnsteuer. In Bayern und Baden-Württemberg werden 8 Prozent erhoben, in den anderen Bundesländern liegt der Anteil für die Kirchensteuer bei 9 Prozent. Bei der Kirchensteuerberechnung abhängig von der Lohnsteuer ist dabei folgendes zu beachten: Die Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer ist nicht exakt die Lohnsteuer, sondern eine fiktive Lohnsteuer, die sich ergibt, wenn man die eingetragenen Freibeträge für Kinder beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt.
Warum sind so viele Menschen aus der Kirche ausgestiegen?
Missbrauchsfälle sind oft Grund für Kirchenaustritte – Bei den Gründen, warum Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aus der Kirche austreten, zeigt sich ein eindeutiges Bild: die Missbrauchsskandale der Kirche und der Wunsch, diese Institution nicht länger zu unterstützen.
In einer Online-Umfrage hat der SWR 864 Menschen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu ihren Gründen für den Kirchenaustritt befragt.87 Prozent der Ausgetretenen gaben an, es sei ihnen wichtig, die Institution Kirche nicht länger zu unterstützen. Für 77 Prozent lag der Grund ausdrücklich nicht darin, dass das Geld selbst benötigt wird.
Für 83 Prozent waren die Missbrauchsfälle und der Umgang der Kirche damit der Grund. Bei den Katholiken gaben das 91 Prozent an, bei den Protestanten 70 Prozent. In der Umfrage zeigt sich auch: Der Glaube spielt bei diesen Zahlen keine wesentliche Rolle, sondern die Institution Kirche: Nur knapp die Hälfte der Befragten (47,7 Prozent) stimmt der Aussage zu, keinen Bezug mehr zum christlichen Glauben zu haben.
Kann man in der Kirche bleiben ohne Kirchensteuer zu zahlen?
Viele Katholiken – und auch viele Protestanten – bewegt die Frage: Kann man aus der Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts austreten und dennoch weiterhin Mitglied in der Kirche als Glaubensgemeinschaft bleiben? Kann man also gläubiges Mitglied der Kirche sein, ohne Kirchensteuer bezahlen zu müssen? Das Bundesverwaltungsgericht hat im Jahre 2012 die Frage klar beantwortet: Man kann nicht aus der Kirche als Institution austreten, keine Kirchensteuern zahlen und dennoch aktives Mitglied der Glaubensgemeinschaft bleiben.
- Der Kirchenaustritt kann nicht auf die „Körperschaft des öffentlichen Rechts” beschränkt werden.
- Ein reiner „Kirchensteueraustritt” ist also nicht zulässig.
- Aus der Kirche kann man nur ganz oder gar nicht austreten (BVerwG-Urteil vom 26.9.2012, 6 C 7.12).
- Wenn man also dem Zwang der Kirchensteuer entgehen möchte, verliert man nicht nur die Kirchenmitgliedschaft, sondern muss auch die „derzeitige Religionsausübung” beenden.
Dies sei – so die Auffassung eines Bürgers – mit dem Grundrecht auf ungestörte Religionsausübung nicht vereinbar. Aktuell hat das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz entschieden, dass die Kirchensteuerpflicht nicht gegen die verfassungsrechtlich geschützte Glaubensfreiheit und das Grundrecht der ungestörten Religionsausübung verstößt, weil die Kirchensteuerpflicht durch Beendigung der Kirchenmitgliedschaft abgewendet werden kann (OVG Rheinland-Pfalz vom 1.2.2016, 6 A 10941/15.OVG).
Die Kirchensteuer werde nicht vom Bundesland erhoben, sondern von den katholischen Diözesen oder evangelischen Landeskirchen aufgrund ihrer Kirchensteuerordnungen. Lediglich die Verwaltung der Kirchensteuern sei den Landesfinanzbehörden übertragen worden.
Soweit mit einer Beendigung der Kirchenmitgliedschaft Einschränkungen der aktiven Teilnahme am kirchlichen Leben verbunden seien, würden sie ebenfalls nicht vom beklagten Land festgelegt, sondern allenfalls im Verantwortungsbereich des Bistums.
Auch aus verfassungsrechtlichen Gründen könne die Erklärung des Kirchenaustritts nicht auf die Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts unter Verbleib in der Religionsgemeinschaft als Glaubensgemeinschaft beschränkt werden. Der Staat müsse den Austritt aus der Religionsgemeinschaft und damit die Beendigung der Mitgliedschaft in ihr zur Voraussetzung dafür machen, dass ihre Wirkungen im staatlichen Bereich nicht eintreten.
Für Katholiken hat die Deutsche Bischofskonferenz am 20.9.2012 ein „ Allgemeines Dekret zum Kirchenaustritt ” veröffentlicht. Mit dem Dekret wird klargestellt, dass im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz ein ziviler Kirchenaustritt als förmliche Distanzierung von der Kirche eine schwere Verfehlung gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft darstellt und für jeden, der auf diese Weise auf Distanz zur Kirche geht, die aktive Teilnahme am kirchlichen Leben eingeschränkt ist.
- Festgelegt wird, dass ein Kirchenaustritt nicht partiell erfolgen kann.
- Es sei nicht möglich, eine „geistliche Gemeinschaft Kirche” von der „Institution Kirche” zu trennen.
- Ein Austritt nur aus der „Institution” sei nicht möglich.
- Mit dem Dekret wird die bislang in Deutschland praktizierte Austrittsregelung in einem wesentlichen Punkt geändert: Anders als bisher wird der Ausgetretene nun nicht mehr automatisch exkommuniziert.
Wenngleich sich der Verlust der Mitgliedsrechte in den praktischen Folgen kaum von der Exkommunikation unterscheidet, so hat er aber doch einen anderen theologischen Stellenwert. Neu ist ferner, dass kirchliche Ehe und kirchliches Begräbnis für Ausgetretene nicht mehr gänzlich ausgeschlossen sind.
Für was braucht man die Kirche?
Johannes zu Eltz, katholischer Stadtdekan von Frankfurt: – Der einzelne Mensch kann nicht von selber zu seiner Glaubensgewissheit kommen. Dafür braucht er eine Erzähl- und Gebetsgemeinschaft von Gläubigen – die Kirche. Ohne die Kirche in ihrer institutionellen Verfestigung hätte sich das Ereignis Christi bald verflüchtigt.
Es gäbe nichts von dem, was uns heute zusammenhält. Die beiden Konfessionen haben in ihrem Kirchenverständnis sich ergänzende Stärken und Schwächen. Die katholische Versuchung ist eine Übergewichtung des Institutionellen. Deshalb steht die katholische Kirche immer in Gefahr, sich selber für das Entscheidende zu halten und nicht Jesus Christus.
Der Maßstab der Kritik daran, das Evangelium, ist auch für Katholiken das Herzstück der Kirche, und katholische Reform zielt immer auf diesen Ursprung. Dabei wird in der katholischen Tradition das Priesteramt als Sakrament betrachtet, also als eine Form des Daseins Jesu, die er selbst auf den Weg gebracht hat.
Im evangelischen Verständnis gehen bereits mit dem Sakrament der Taufe alle Rechte und Pflichten des priesterlichen Gottesvolkes einher. Deshalb sehen die Kirchen der Reformation keinen Grund zu einer besonderen Priesterweihe. Auch Katholiken wissen, dass ihre Priester gewöhnliche Menschen und Sünder sind.
Aber deren Priestertum gilt auch noch dem 2. Vatikanischen Konzil als dem Wesen, nicht nur dem Grade nach verschieden vom Priestertum der Getauften. Es repräsentiert Christus, das Haupt der Kirche, nicht nur in der liturgischen Funktion, sondern in der ganzen Existenz.
Von diesem Amtsverständnis her kommt auch die Vorstellung, man müsse, weil Christus sein Menschsein als Mann gelebt hat, diese Art der Repräsentation Männern vorbehalten. Das hat eine antignostische Spitze; die Menschwerdung soll sich nicht in den Mythos verflüchtigen. Allerdings bleibt das Thema Weihe für Frauen weiter in der Diskussion.
Ich persönlich glaube, wir sind an der Stelle noch nicht fertig.
Warum steht man in der Kirche?
Pfarrer hat genug von verwirrten Gläubigen: Ab jetzt gibt’s klare Regeln Erstellt: 16.09.2016, 07:06 Uhr Von: Geste des Respekts: Gottesdienstbesucher in der St. Laurentius in Holzkirchen in stehender Haltung. Das drückt zugleich die Bereitschaft aus, sofort loszulaufen, um das Evangelium zu verkünden. © Georg Jackl Holzkirchen – Kirchgänger sind sich oft unsicher. Gottfried Doll leitet den Pfarrverband Holzkirchen-Warngau. Doll: Die regelmäßigen Kirchgänger wissen schon noch Bescheid. Weil wir zum Teil aber sehr verschiedene und häufig wechselnde Seelsorger hatten, die das verschieden interpretierten, wird das in den Kirchen sehr unterschiedlich gehandhabt.
Ab kommendem Wochenende wollen wir in den Kirchen unseres Pfarrverbands eine einheitliche liturgische Haltung einführen, die unsere Seelsorger während der Gottesdienste erklären. Auch, weil wir durch den Zusammenschluss von Holzkirchen und Warngau jetzt ein Pfarrverband sind. Ist es denn so schlimm, wenn das jeder anders handhabt? Doll: Mein Eindruck ist, dass die Leute gerne darüber Bescheid wissen, wann sie was im Gottesdienst tun sollen.
Gerade bei Hochzeiten, wo auch Nicht-Kirchgänger die Messe besuchen, gibt der Pfarrer oft ein Zeichen, winkt unsichere Zuhörer zum Aufstehen hoch und so weiter. Machen Sie das auch? Doll: Nein, in den Gottesdiensten in der Regeln nicht. Ich bin ja schließlich kein Regisseur (er lacht).
Kommen diese Regeln von ganz oben? Doll: Ja. In der Tradition bis zum Zweiten Vatikanischen Konzils las der Pfarrer die Messen auf Latein vor. Weil viele Leute kein Latein verstanden, zogen sie sich oft in ihr privates Gebet zurück, etwa mit Rosenkranz. Dabei kann man knien. Seit dem Konzil sind die Messen auf Deutsch.
In diesem Zuge gab das Konzil auch neue Regeln für die Körperhaltung vor. Warum ist die Körperhaltung überhaupt so wichtig? Doll: Jede Körperhaltung drückt etwas Bestimmtes aus. Stehen symbolisiert den befreiten Christen, es drückt zugleich die Bereitschaft aus, sofort loszulaufen, um das Evangelium zu verkünden.
- Und das Sitzen drückt was aus?
- Doll: Das ist zum Ausrasten gedacht, für das bequeme Zuhören zum Beispiel bei der Predigt.
- Was will ein knieender Christ sagen?
Doll: Wie gesagt dient es dem privaten Gebet. Es ist aber auch Ausdruck der Ehrfurcht und der Demut gegenüber dem Schöpfer. Daher kniet man bei der Wandlung. Können Sie unbedarften Gottesdienstbesuchern grobe Eckdaten mit auf den Weg geben? Doll: Beim Einzug des Altardienstes stehen die Gläubigen bis zum Ende des Tagesgebets.
- Zu den Lesungen dürfen sie sich hinsetzen, beim Evangelium wieder aufstehen.
- Während der Predigt sitzt man, für das Glaubensbekenntnis und die Fürbitten stehen wir wieder auf.
- Bei der Gabenbereitung – also während Pfarrer und Ministranten aktiv sind – setzen sich die Besucher.
- Bei der Wandlung knien alle, wenn sie das „Geheimnis des Glaubens” bekennen, stehen sie wieder auf – bis zur Kommunion.
Zum Schlussgebet stehen alle, auch wenn sie den Segen empfangen.
- Was ist der schlimmste Fehler, den man dabei begehen kann?
- Doll:
- Man kann in dem Sinne nichts falsch machen.
- Trotzdem, wo kann man all diese Regeln notfalls nachlesen?
- Doll:
Die stehen in der Allgemeinen Einführung in das Römische Messebuch. Das ist quasi die Betriebsanleitung für den Gottesdienst. Gibt’s Ausnahmen? Drückt Gott auch mal ein Auge zu? Doll: Wenn sich jemand aus gesundheitlichen Gründen zum Beispiel nicht mehr hinknien kann, muss er das natürlich nicht.
Was ist das Wichtigste in der Kirche?
Sag hundert Katholiken, dass das wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: „Nein, alles soll bleiben, wie es ist!’ 1.2 Heute geschieht mitten in diesem Ort WANDLUNG. Er selber wird gegenwärtig unter diesen Gaben, die durch Gottes Schöpfung und die Arbeit der Menschen geworden sind.
Wie gut zahlt die Kirche?
Küster/-in: 22.300 – 33.000 € Pfarrer/-in, Pastor/-in: 40.500 – 60.000 € Seelsorger/-in: 36.600 – 49.600 €