Muss der Nachlass für die Bestattungskosten verwendet werden? – Das Gesetz sieht vor, dass bei einem Todesfall die Erben die Bestattungskosten tragen müssen, Diese werden in der Regel den Nachlass oder Teile von diesen für die Finanzierung der Bestattung verwenden.
- Sie müssen als Erbe aber auch zahlen, wenn der Nachlass die Kosten nicht deckt.
- Die kostentragungspflichtige Person muss also mit dem eigenen Vermögen die Bestattungskosten tragen.
- Dies ist unter Umständen auch der Fall, wenn Sie das Erbe ausschlagen.
- Ann der Erbe die Kosten nicht tragen, ist ein Antrag auf eine Sozialbestattung möglich.
Tipp: In unserem Ratgeber finden Sie weitere Informationen zur Kostentragungspflicht,
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Was passiert mit einem Verstorbenen der keine Angehörigen hat?
Verstorbene ohne Angehörige – Wenn der Staat das letzte Geleit übernimmt Archiv “Ordnungsbehördliche Bestattungen” heißen Beisetzungen für Tote ohne Angehörige. Der Staat übernimmt die Kosten, die Verstorbenen sollen möglichst preiswert unter die Erde gebracht werden. Billig und würdevoll – geht das? Von Charly Kowalczyk | 29.05.2019
Für Hirn, Herz und Ohr – die Reportagen und Feature dieser Sendereihe wollen unterhalten und informieren. Vertiefen. Mal aktuell, mal hintergründig, aber immer relevant – egal ob es um Ernst Blocks Religionsphilosophie geht oder um die Angst islamischer Extremisten vor Homosexualität.
Hinweisschild zum anonymen Graeberfeld auf einem Friedhof Deutschland Vegesack Bremen guidepost t (imago stock&people) Sonntag, 20. Januar 2019: Rund 50 Menschen sind an diesem kalten Wintertag in die Hermsdorfer Apostel-Paulus-Kirche gekommen. Hier soll heute an eine besondere Gruppe von Verstorbenen des Berliner Bezirks Reinickendorf erinnert werden.
- Gemeinsam ist ihnen außer dem Todesjahr 2018: alle hatten keine Angehörigen oder niemand von der Familie war aufzufinden.
- Feierlich leuchten 226 Lichter auf den Stufen vor dem Altar.
- Neben dem Altar stehen zwei Männer und verlesen die Namen.
- Es hat ja jeder Einzelne verdient genannt zu werden”, sagt Patrick Larscheid, Leiter des Reinickendorfer Gesundheitsamtes und im Bezirk für die ordnungsbehördlichen Beisetzungen zuständig.
“Ordnungsbehördlich” ist eine Bestattung, bei der der Tote von Amts wegen und auf Staatskosten anonym unter die Erde gebracht wird.2018 waren das allein in Reinickendorf 226 Menschen. Was so kalt und bürokratisch klingt, muss aber nicht zwangsläufig ein würdeloser Akt sein.
- Deshalb legt der Leiter des Gesundheitsamtes Wert auf eine öffentliche Trauerfeier, bei der auch Freunde, Nachbarn und Bekannte zumindest die Möglichkeit haben, Abschied von den Verstorbenen zu nehmen.
- Patrick Larscheid: “Dann rücken wir diese anonyme Beisetzung, die die Ordnungsbehördlichen Bestattungen nun mal sind, auch ein wenig in den Mittelpunkt und dann bringen wir vielleicht auch Menschen bei dass sie tatsächlich auch solche Feiern besuchen können.
Denn es steht ja immer der Vorwurf im Raum, die Behörden wollen das alles so dunkel und still machen. Das ist ein Schuh, den ich mir nicht anziehe.” In Berlin sterben jedes Jahr rund 37.000 Menschen. Davon werden fast 3.000 ordnungsbehördlich bestattet.
Künftig soll in Reinickendorf an jedem dritten Sonntag im Januar der Verstorbenen des Bezirks, die vom Staat beigesetzt wurden, öffentlich gedacht werden. Endlich setze ein Bezirk mal ein Zeichen für die ordnungsbehördlich Bestatteten, meint der evangelische Pfarrer Peter Storck von der Heilig-Kreuz-Passionskirche in Berlin-Kreuzberg: “Fast alle Menschen, auch die Armen, die ohne direkte Angehörige sterben, haben Menschen, die sie betrauern.
Freunde, Weggefährten, Nachbarn, aber auch Menschen auf der Straße haben Kumpels und wollen, eigentlich brauchen eigentlich auch einen Ort, wo die Person betrauert werden können Von daher ist es gut, dass es wenigstens jetzt zum ersten Mal gelungen ist, dass ein Bezirksamt die Namen der Verstorbenen verliest und noch mal eine Form der Trauerfeier gibt” Die Erfahrung mit Bezirksämtern in Berlin sei sehr unterschiedlich, sagt Peter Storck.
- Doch an den letzten Willen der Verstorbenen müssten sich eigentlich alle halten: Mit Tabak und Flachmann ins Grab Peter Storck: “Ich hab es oft erlebt, dass der letzte Wille der Verstorbenen doch nicht gewährleistet war, also wenn man z.B.
- In seinem Testament nieder schreibt, man möchte nicht verbrannt werden, sondern erdbestattet werden, dann muss auch die Ordnungsbehörde sich daran halten und es muss eine Erdbestattung geben.
Das wird oft genug auch ignoriert oder zu spät gemerkt oder wie auch immer. Jedenfalls, ist das schon eine Sache, die nicht geht und die auch gesetzeswidrig ist.” Stirbt ein Mensch mittellos und ohne Hinterbliebene, bleibt nur die anonyme ordnungsbehördliche Bestattung – ohne Trauerfeier, ohne Namenstafel, ohne Grabstein.
- So war es lange die Regel.
- Dagegen hat die Gemeinde der Heilig-Kreuz-Passionskirche schon 2001 ein Zeichen gesetzt: mit einer von ihnen gepflegten Grabstätte auf dem Evangelischen Friedhof vor dem Halleschen Tor.
- Peter Storck: “Wir haben eine große Armen- und Obdachlosenarbeit und wir haben ein Wohnheim für ehemals Obdachlose, wo die alt werden können, gepflegt werden und sterben können.
Und ein hoher Prozentsatz dieser Personen wird ordnungsamtlich bestattet und jeder, den wir kennen, wo es Bekannte gibt, der soll so bestattet werden, dass andere ihn betrauern, dass der Name noch einmal ausgerufen wird. Und wir haben da immer am Ende auch noch die Möglichkeit, dass jeder was sagen kann, der den Verstorbenen aus einer bestimmten Lebenslage kennt und durchaus wird auch mal ein Päckchen Tabak oder ein Flachmann mit ins Grab gegeben. Obdachlosigkeit in Berlin (dpa-news / Paul Zinken) Auch Patrick Larscheid, der Leiter des Reinickendorfer Gesundheitsamtes, möchte, dass “ordnungsbehördliche Bestattungen” mehr in den Fokus der Öffentlichkeit kommen. Die lieblose und anonyme Art der Amtsbeisetzungen macht dem Vater von sechs Kindern zu schaffen.
Ungefähr jeder 20ste Verstorbene in Berlin wird auf diese Weise beerdigt. Das sei verdammt viel, findet der Mediziner. Und nicht jeder, der einsam stirbt, hat keine Familie. Von einigen der fast 3.000 Verstorbenen, für die die Bezirksämter eine Amtsbeisetzung anordnen, werden letztendlich doch noch Angehörige gefunden.
Patrick Larscheid: “Der Werdegang ist immer gleich. Die Polizei meldet sich oder es meldet sich ein Krankenhaus und sagt, wir haben hier einen Verstorbenen, von dem wir zu Lebzeiten gar nichts wussten oder von dem wir immerhin wussten, dass es keine Familie gibt.
Familie ist wichtig, weil das Bestattungsgesetz in Berlin formuliert, wer die Pflicht zur Bestattung hat und das sind lediglich Familienangehörige und auch nicht sehr weitreichend. Also Onkel, Tante, Nichte, Neffe da ist man gegenseitig nicht mehr bestattungspflichtig. Wenn wir diese Meldung kriegen ist das so, dass wir aus Zeitgründen meistens sofort die Ordnungsbehördliche Bestattung in Auftrag geben und parallel versuchen zu ermitteln, was relativ einfach ist, ob es überhaupt Verwandte gibt.
Für enge Verwandte besteht Bestattungspflicht – man kann sich nicht einfach weigern, die Kosten der Beerdigung zu übernehmen, weil man sich mit dem Toten zerstritten hat, erklärt der Leiter des Reinickendorfer Gesundheitsamtes. Wobei er betont, dass jedes Amt dabei einen Ermessensspielraum hat: Patrick Larscheid: “Es ist ja nicht denkbar, wenn eine Frau als kleines Mädchen missbraucht wurde, dann hat sie keine Nachweise darüber und dann ist es eben auch unvorstellbar und unmenschlich, so etwas zu verlangen.
- Es ist allerdings nicht so, dass ich nicht schon davon gehört hätte, dass man genau das getan hat Es gibt aber die andere Variante, wo wir relativ schmallippig reagieren, das ist, wenn Kinder und Eltern und das ist der häufigste Fall, sich einfach nicht leiden konnten.
- Das kann nicht Problem der Gesellschaft sein, das ist immer noch ein familiäres Problem und da sind wir eiskalt und fordern Kosten ein und holen die uns auch mit Zwang, zur Not.” Eine ordnungsbehördliche Bestattung in Berlin ist billig.
Ein aus Holzplatten geklebter und getackerter Sarg muss für die Einäscherung genügen. Anschließend kommen mehrere Urnen gleichzeitig unter die Erde, ohne Blumen und Musik, nichts, was zusätzliche Kosten verursacht. So ist es häufig. Ein Routine-Vorgang der Friedhofsverwaltung.
- Patrick Larscheid: “In München liegen wir um die 3.000 Euro für eine Ordnungsbehördliche Bestattung, alles inclusive.
- In Hamburg sind es etwa 2500 und der große Rest der größeren deutschen Städte, weil nur die ernsthaft vergleichbar sind mit Berlin, pendelt sich irgendwo dazwischen ein.
- Hier in Berlin liegen wir aktuell bei 867 Euro, da ist alles dabei.
Da ist auch die Grabstätte dabei. Das ist schlichtweg nicht möglich.” Möglich offenbar schon. Doch wie kommt so ein Dumpingpreis überhaupt zustande? Patrick Larscheid: “Wir sprechen in Berlin, was diesen Vertrag, der mit einem Bestatter besteht, von fast 3.000 Menschen pro Jahr.
- Und dieser Vertrag besteht aus zwei Teilen.
- Das eine ist die Durchführung der sog.
- Ordnungsbehördlichen Bestattung, das zweite ist der beweissichere Transport und die Lagerung von Leichen für die Berliner Polizei.
- Auch das ist eine große Zahl an Verstorbenen.
- Wir machen eine Ausschreibung, immer wieder und die Ausschreibung hat ein erhebliches Volumen.
Der Bestatter, der zurzeit diese Bestattung durchführen darf im Land Berlin, hat gesagt, für die Abholung eines Verstorbenen und den Transport in einen Kühlraum berechnet er einen Euro. Jetzt ist es dem Unternehmer freigestellt für einen Euro diese Leistung zu erbringen.
- Man muss aber weder Mathematiker noch Betriebswirt sein, um sich denken zu können, dass das mit dem einen Euro wohl nicht richtig funktionieren kann.” Wenn es nur noch um billig geht, bleibt die Würde des Toten auf der Strecke.
- Patrick Larscheid: “Ich bin nicht der Einzige, der allergrößte Schwierigkeiten mit dieser Ausschreibungsmethode der Ordnungsbehördlichen Bestattung hat.
Wir wissen, dass es wegen der Masse der Verstorbenen und wegen des Prinzips des geringsten Preises einfach Auswüchse gibt und das Fehler passieren. Hässliche, schlimme, unangenehme Fehler passieren in diesem ganzen Geschäft. Das mag etwas makaber klingen, aber ich sag es mal ganz konkret: Wir kaufen für jeden Verstorbenen ein Totenhemd, jeder kriegt eine Decke mit in ein Kremationssarg und auch ein Kissen.
- Es ist auch schon vorgekommen, dass diese Dinge gefehlt haben.
- Das kontrollieren wir einfach, in dem wir im Krematorium die Särge aufmachen und reinschauen und gucken, was ist drin.
- Stichprobenartig kontrollieren.
- Wir können niemandem da eine Absicht unterstellen.
- Das ist sehr, sehr schwierig, aber wir möchten wenigstens, dass die magere Leistung, die wir kaufen für die Verstorbenen, eingehalten wird.
Das ist die Untergrenze dessen, was überhaupt sein muss.” Es gibt Menschen, die keine Angehörigen mehr haben und vieles für sich im Vorfeld klären, berichtet Peter Storck, Pfarrer in der Heilig-Kreuz-Passionskirche und im Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte: “Zum Beispiel habe ich jetzt eine Frau, die hat was ganz Tolles erlebt.
Sie hat alleine gelebt, war Intensiv-Krankenschwester, hat sich ein Leben lang um andere gekümmert. Jetzt wäre sie allein gestorben, aber Nachbarn haben sie aufgenommen und haben sie im Sterben begleitet. Wunderbar. Und sie hat in ihrem letzten Willen aber zum Ausdruck gebracht, dass sie auf einem bestimmten Friedhof beerdigt werden will und die Mehrkosten, die tragen jetzt Freunde, Bekannte usw.
Und da ist das Ordnungsamt durchaus auch bereit, also so zu kooperieren, dass das Ordnungsamt seinen Teil zahlt und die Freunde und Angehörige die Mehrkosten.” Der Alte Domfriedhof in Berlin Mitte wurde 1843 angelegt, er ist der älteste katholische Friedhof Berlins.
Seit zwei Jahren werden hier Verstorbene ordnungsbehördlich in alten Grabstätten beigesetzt. Es sind hunderte, erklärt Galina Kalugina, Verwaltungsleiterin der katholischen Friedhöfe: “Zum Beispiel hier sind die Erdbestattungen gewesen, auch Ordnungsbehördliche Bestattungen und konnte so sein, wo wirklich keiner kommt, oder einer von diesen Stellen hier so, bepflanzt, gepflegt wo schon die Freunde, Arbeitskollegen, sich um die Stellen kümmern.
Das sind hier Urnenanlagen. Sehen Sie?” Die Urnen sind vor einem verwitterten Denkmal beigesetzt. Im dichten dunkelgrünen Pflanzenteppich stehen eng nebeneinander Namensschilder: Galina Kalugina: “Jede Urne ist mit einem Namenschild versehen, mit einem Bodendecker bepflanzt, sie wird durch den Friedhof gepflegt Ist immer zu erkennen, wer wo liegt.
Jeder hat eine einzelne Grabstelle.” In manchen dieser Urnengemeinschaftsanlagen gibt es keine individuellen Spuren der Toten, außer einem grünen Schild mit Namen, an der Stelle, wo die Urne in die Erde versenkt wurde. Auf den Gräbern fehlen Geburts- und Todesdaten. Hier und da ein paar Blumen, ein Kerzenlicht, die Gewissheit, dass jemand einen der Verstorbenen besucht hat.
Und dann steht mitten in der Kollektivgrabanlage, die kaum Raum lässt für Individualität, ein kleiner Igel aus Stein, mit Inschrift. Hier wurde eine Tierfreundin beerdigt. In der Friedhofskapelle findet gerade eine Andacht statt. Es soll an die Verstorbenen erinnert werden, die auf dem Alten Domfriedhof ordnungsbehördlich beigesetzt worden sind.
- Eine kleine Feier, zehn Menschen sind gekommen.
- Friedhöfe kämpfen ums Überleben.
- Immer weniger Menschen entscheiden sich für eine Erdbestattung, die mehr Platz benötigt als eine Urne.
- Verstorbene lassen ihre Asche ins Meer streuen.
- Überall entstehen Friedwälder.
- Hat sich der Kirchenvorstand der St.
- Hedwig Gemeinde, zuständig für den Alten Domfriedhof, deshalb um die Amtsbeisetzungen beworben? Sind Bestattungen hier günstiger als auf anderen Friedhöfen? Oliver Wüstling ist Verwaltungsleiter im Dompfarramt.
Er sagt: “Ganz üblicher betriebswirtschaftlicher Umgang, den der Kirchenvorstand ja dem Vermögen der Kirchengemeinde gegenüber hat, ist eben geschaut worden, welche Friedhöfe sind eigentlich in welcher Form, wie stellen die sich derzeit dar, und dabei ist eben aufgefallen, dass auf dem Friedhof in der Liesenstraße durchaus auch darüber nachgedacht werden könnte, wie man eigentlich in alten Grabanlagen, in denen schon seit Jahren keine Ruherechte mehr existieren, wie man eben mit diesen Anlagen umgeht.” Mit Respekt auf dem letzten Weg Doch auch wenn die Beerdigung wenig kostet und es keine Angehörigen gibt, die auf einen würdevollen Ablauf achten, werden die Toten auf dem Alten Domfriedhof mit Respekt auf ihrem letzten Weg begleitet, sagt Oliver Wüstling: Oliver Wüstling: “Man muss sich das Ganze sehr pietätvoll vorstellen und vermutlich auch ganz anders, als man es so mit der Konnotation, die man sonst so aus der Presse entnimmt, sich vielleicht vorstellt.
- Wenn ich also zu einer Ordnungsbehördlichen Bestattung komme ist das Erste, wo ich hinkomme, die Kapelle, in der die Urne aufgebahrt ist.
- In einer stillen Atmosphäre, eventuell mit leiser musikalischen Untermalung, das hängt teilweise davon ab, wie man es an dem Tag gestaltet.
- Und nach einer gewissen Zeit der Stille und Andacht wird die Urne dann zur Grabstelle gebracht, bei der es sich um eine solche alte Grabanlage aus dem 19.
bzw.20. Jahrhundert handelt, in der dann die Urne beigesetzt wird.” Kolumbarium Urnenwand Kolumbarienwand AUFNAHMEDATUM GESCHÄTZT (imago stock&people) Der Amtsleiter des Reinickendorfer Gesundheitsamtes, Patrick Larscheid, weiß um die schwierige wirtschaftliche Situation der Friedhöfe. Aber bei einer Bestattung, die mit allem Drum und Dran keine 900 Euro kosten darf, sei zu vermuten, dass es für die Behörden eher kaum eine Rolle spiele, wie pietätvoll Verstorbene unter die Erde gebracht werden.
Auch der evangelische Pfarrer Peter Storck sieht die Bemühungen der katholischen Kirchengemeinde St. Hedwig, mit wenig Kosten möglichst würdig ordnungsbehördlich zu bestatten: “Ich glaube, die Kollegen vom Alten Domfriedhof geben sich da schon Mühe, aber die Ordnungsämter wählen ja nur den Alten Domfriedhof aus, weil er die niedrigsten Gebühren in der Stadt hat.
Es wäre viel schöner, wenn die Leute auch in ihren Stadtbezirken beerdigt werden dürften, aber das lässt das Ordnungsamt ja aus Kostengründen wieder nicht zu. Also das finde ich gut, dass da wenigstens diese Namensschildchen sind. Die sind ja ein Kompromiss, weil nicht mehr bezahlt wird, aber die haben natürlich auch nur eine kurze Halbwertzeit, also von daher fände ich schon einen Stein besser und Geburts- und Sterbedatum wage ich ja kaum (lacht) zu wünschen, weil es einfach eben bei uns doch eben sehr spartanisch zugeht.” Sie bräuchten eine zweite Grabstätte auf dem Friedhof vor dem Halleschen Tor.
Um das zu finanzieren, benötigen sie Spenden, sagt der Pfarrer der Kreuzberger Kirchengemeinde Heilig-Kreuz-Passion. Bisher hätten sie aber auf ihrer Grabstätte für die Verstorbenen auch kein Geburts- und Todesdatum eintragen lassen. “Die Namen sind das Wichtige, angesichts der Ewigkeit” Peter Storck: “Da haben wir aber immerhin in Gold die Namen und die auch auf einem edlen Stein.
Also die Namen sind eigentlich das Wichtige, angesichts der Ewigkeit ist die Lebensspanne sowieso eine kurze. Diese Grabstelle selber ist sehr bunt bepflanzt, jeder bringt da oft was mit und man merkt auch viele Leute gehen zu der Grabstelle und pflanzen was ein, oder lassen was da und das ist einfach ein lebendiges Grab.
Ein bisschen ungewöhnlich, aber eigentlich ganz schön und man merkt, es ist kein verlassener Ort.” Kirchengemeinden, persönlich-engagierte Menschen sowie Beschäftigte von Bezirksämtern wie Patrick Larscheid setzen sich für bessere Bedingungen bei “ordnungsbehördlichen Bestattungen” ein. Denn ein Abschied auf Erden sollte doch für jeden Menschen würdevoll sein.
Patrick Larscheid: “Ich weiß dass es an vielen Stellen auch Menschen gibt, die ehrenamtlich schon in den Startlöchern stehen und sagen, fragt uns doch einfach! Natürlich machen wir Euch da irgendeine Art der Feier, das kriegen wir hin, auch ohne Staat kriegen wir das hin und wir kriegen es auch ohne Bezahlung hin.
Wer räumt die Wohnung Wenn es keine Erben gibt?
Tod des Mieters – FAQ – Endet das Mietverhältnis im Sterbefall automatisch? Das Bürgerliche Gesetzbuch legt fest, dass das Mietverhältnis durch den Tod des Mieters nicht endet. Bei alleinlebenden Mietern geht der Mietvertrag mit allen Rechten und Pflichten auf die Erbberechtigten über.
- Sind keine Erbberechtigten vorhanden, fällt das Erbe – und damit der Mietvertrag – dem Staat zu.
- Leben nach dem Tod des Mieters noch Angehörige oder Mitmieter wie Ehegatten oder Lebenspartner im gemeinsamen Haushalt, überträgt sich das Mietverhältnis auf sie.
- Mehr Informationen Wie lange ist die Miete nach dem Tod des Mieters zu zahlen? In der Regel sind die Miete und andere offene Posten für eine Dauer von drei Monaten weiterzuzahlen.
Erben sind verpflichtet, die fälligen Mietschulden zu begleichen. Sind keine Erben vorhanden oder treten Erbberechtigte von ihrer Erbschaft zurück, übernimmt das Nachlassgericht auf Antrag des Vermieters die Nachlasspflegschaft. Welche Kündigungsfristen gelten im Todesfall? In den meisten Fällen besteht ein Sonderkündigungsrecht des Mietvertrags.
- Familienangehörige, Mitmieter und Erben haben das Recht, das Mietverhältnis nach Kenntnis des Todes innerhalb einer einmonatigen Frist zu kündigen.
- Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate.
- Die Kündigungen des Mietvertrages beim Tod des Mieters muss immer schriftlich und unter Berufung auf das Sonderkündigungsrecht erfolgen.
Weiterlesen Wem steht nach dem Tod des Mieters die Mietkaution zu? Die im Mietvertrag festgelegte Mietkaution steht nach dem Tod des Mieters den Erben zu. Wie in anderen Fällen auch, ist sie nach Beendigung des Mietverhältnisses fällig. Der Vermieter ist berechtigt, einen Teil der Kaution einzubehalten, sofern noch Zahlungen offen sind.
Wer ist für die Räumung der Wohnung nach dem Tod des Mieters zuständig? Gemäß § 1967 BGB sind die Erben für alle vom Verstorbenen offenen Verpflichtungen verantwortlich. Neben Mietzahlungen zählen dazu auch die gesamten Kosten für die Räumung der angemieteten Immobilie inklusive der Verrichtung eventueller Schönheitsreparaturen.
Sind keine Erben ermittelbar, hat der Vermieter die Möglichkeit, einen Nachlasspfleger zu beauftragen. Mehr dazu Themengebiet: Immobilien vermieten Hinweis: Bitte beachten Sie, dass unsere Ratgeber-Antworten, -Artikel und Musterdokumente keine Rechts-, Steuer- oder Finanzberatung darstellen oder ersetzen können.
Wer kümmert sich um den Nachlass?
Wofür ist das Nachlassgericht zuständig? – Erben haben in der Regel immer auch mit dem Nachlassgericht zu tun. Es ist in allen Belangen und Fragen rund um das Erbrecht eine wichtige Instanz. Das Nachlassgericht ist eine Abteilung des jeweiligen Amtsgerichts; es ist für Nachlasssachen zuständig ( § 342 FamFG ).
- In Deutschland gibt es 533 Nachlassgerichte.
- In Baden-Württemberg waren bis zum 1.
- Januar 2018 noch die staatlichen Notariate dafür zuständig.
- Erben müssen sich an das Nachlassgericht wenden, in dessen Bezirk der Erblasser im Zeitpunkt seines Todes gewohnt hat ( § 343 FamFG ).
- Wohnte der Verstorbene im Ausland, ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk er zuletzt in Deutschland gewohnt hat.
Das Nachlassgericht hat viele Funktionen. Dazu einige Beispiele :
Wer erbt wenn man keine Verwandten hat?
Staat als gesetzlicher Erbe wenn keine Verwandten vorhanden sind – Ist kein Testament vorhanden, gilt die gesetzliche Erbfolge. Danach erben zunächst die Verwandten. Sind keine Verwandten des Erblassers vorhanden und war der Erblasser auch nicht verheiratet, erbt nach dem Gesetz der Staat bzw.
Genauer gesagt der Fiskus. Erbe ist dann der Fiskus des Bundeslandes, in dem der Erblasser seinen letzten Wohnsitz hatte. Dabei wird durch Beschluss des Nachlassgerichtes festgestellt, dass ein anderer Erbe als der Staat nicht vorhanden ist. Dieser Beschluss erzeugt immer nur eine Vermutung, dass der Staat Erbe ist, da ein Verwandter theoretisch immer vorhanden sein muss.
Diese Vermutung ist widerlegbar. Wenn also später weit entfernte Verwandte des Erblassers auftauchen, die ihre Erbberechtigung nachweisen können, sind die Verwandten Erben. Mit der Erbenvermutung des Staates ist gewährleistet, dass es für jeden Nachlass einen Erben gibt, der den Nachlass abwickelt.
Wie läuft ein Sozialbegräbnis ab?
Was ist eine Sozialbestattung? – Eine Sozialbestattung bedeutet, dass die Kosten für eine Bestattung von dem für den Sterbeort zuständigen Sozialamt übernommen werden. Dies ist der Fall, wenn sie den Kostentragungspflichtigen nicht zugemutet werden können (Paragraph 74 SGB XII).
- Denn üblicherweise sind die Angehörigen des Verstorbenen per Gesetz dazu verpflichtet, die Kosten der Bestattung zu tragen.
- Da Bestattungen selbst bei günstiger Ausführung mehrere hundert Euro kosten, gibt es Familien, die mit der Finanzierung einer Bestattung überfordert sind.
- Önnen die Angehörigen die Kosten einer Bestattung nicht übernehmen, kann eine Sozialbestattung beantragt werden.
Der Bestatter muss seine Leistungen in diesem Fall nach einer Kostenordnung abrechnen. Als Erstes empfehlen wir Ihnen zu prüfen, wer die Bestattung in Auftrag geben und wer die Bestattungskosten tragen muss.
Bestattungspflicht Kostentragungspflicht
Wer zahlt die beerdigungskosten wenn das Erbe ausgeschlagen wird?
Bestattungskosten bei Erbausschlagung – Schlägt nur eine erbberechtigte Person die Erbschaft aus, tragen die anderen Erben die Beerdigungskosten, wenn sie die Erbschaft angenommen haben. Schlagen alle Erbberechtigten aus, geht die Erbschaft an den Staat, aber die Kosten für die Beerdigung muss er nicht übernehmen.
Die Gemeinde kann die Kosten der Beerdigung mit der Erbschaft bezahlen. Reicht die Erbschaft nicht, kann der Staat die Beerdigungskosten den potenziellen Erben in Rechnung stellen – auch wenn diese das Erbe ausgeschlagen haben. Wer also die Erbschaft ausgeschlagen hat, kommt nicht unbedingt um die Kosten der Beerdigung herum.
Welche Personen die Kosten tragen müssen, wenn keine Erben vorhanden sind, ergibt sich aus den Bestattungsgesetzen der Bundesländer. Dann müssen in gesetzlich festgelegter Reihenfolge Ehepartner, Kinder, Eltern oder Geschwister für die Beerdigung zahlen.
Wer darf Wohnung nach Tod auflösen?
Wer darf eine Haushaltsauflösung vornehmen? – Verstirbt ein Mensch, geht dessen Nachlass in den Besitz der Erben über. Zum Erbe gehört auch der Haushalt des Verstorbenen. Da die Erben über den Nachlass verfügen können, obliegt ihnen ebenfalls die Entscheidung, ob eine Wohnungsauflösung vorgenommen werden soll.
Wer verteilt den Nachlass?
Erbaufteilung – häufig gestellte Fragen – Wann wird das Erbe aufgeteilt? Der Erbfall tritt mit dem Tod des Erblassers ein. Die Erbaufteilung erfolgt ab diesem Zeitpunkt nach der Erbreihenfolge, welche gesetzlich, per Testament oder per Erbvertrag festgelegt wurde.
Wie wird ein Erbe aufgeteilt ohne Testament? Zunächst wird das Erbe zwischen dem Ehegatten und den Kindern aufgeteilt. Ist der Erblasser unverheiratet und hat keine Kinder, wird die Erbschaft zwischen seinen Eltern verteilt. Unverheiratete Partner erben nicht. Was bedeutet Erben zu gleichen Teilen? Das Erbe wird zu gleichen Teilen aufgeteilt, wenn alle erbberechtigten Personen denselben Erbteil erhalten.
Hatte die verstorbene Person beispielsweise zwei Kinder, die zu „gleichen Teilen” erben, erhält jedes Kind die Hälfte vom Nachlass. Wer teilt das Erbe? Die Erbengemeinschaft muss die Erbschaft gemeinsam verteilen. Bis zur sogenannten Erbauseinandersetzung, müssen alle Miterben gemeinsam das Nachlassvermögen verwalten.
- Eine Erbauseinandersetzung kann außerdem von jedem Miterben durch eine Teilungsklage eingeklagt werden.
- Was passiert, wenn sich die Erben nicht einigen können? Können sich die Erben nicht einigen, wie der Nachlass aufgeteilt werden soll, kann jeder Miterbe eine Teilungsklage beim Nachlassgericht einreichen.
Dieser muss ein Teilungsplan beiliegen.
Wird Nachlassgericht automatisch tätig?
Nachlassgericht wird auf Antrag tätig – In anderen Fällen wird das Nachlassgericht nur dann tätig, wenn ein Beteiligter einen Antrag gestellt hat. So wird ein Erbschein z.B. nur dann erteilt, wenn dies von einem Erben bei Gericht beantragt wurde. Auch über die Frage, ob ein Pflichtteilsanspruch gestundet werden kann, entscheidet das Nachlassgericht nur dann, wenn der Pflichtteilsschuldner einen entsprechenden Antrag gestellt hat.
Wen schreibt das Nachlassgericht an?
Wie kann ein Anwalt für Erbrecht zum Thema Nachlassgericht helfen? – Wie bereits oben geschildert, ist ein Nachlassgericht keine Anlaufstelle für allgemeine Fragen zu einer Erbschaft. Deshalb sind Angehörige und potentielle Erben eines Nachlasses auch immer gut beraten, wenn sie zur Klärung ihrer Fragen einen erfahrenen Anwalt für Erbrecht in Anspruch nehmen.
Dabei kann dieser vollumfänglich zu allen formalen Notwendigkeiten in einem Sterbefall Auskunft geben und seine Mandanten auch bei den behördlichen Abwicklungen unterstützen. Ferner wird ein Anwalt seinen Mandanten natürlich auch zu allen Fragen rund um das Erbrecht beraten und eine Erbschaftssituation auf Wunsch auch genau analysieren.
Außerdem kann er natürlich zu allen konkreten Rechtsthemen des Erbrechts beraten, wie z.B. die Erbausschlagung, die Anfechtung eines Testamentes oder auch die Erbauseinandersetzung in einer Erbengemeinschaft. Hierbei kann er natürlich auch notwendige rechtliche Schritte einleiten und seinen Mandanten ggf. Fragen zum Thema Nachlassgericht? Unsere Anwälte für Erbrecht informieren Sie ausführlich zu allen Themen rund um das Nachlassgericht und beantworten alle Ihre Fragen. Das zuständige Nachlassgericht wird von dem Standesamt, welches den Sterbefall beurkundet, über den Tod einer Person benachrichtigt.
- In der so genannten Todesanzeige teilt das Standesamt dem Nachlassgericht die ihm bekannten Namen und Anschriften von Angehörigen des Verstorbenen mit.
- Ein Erbe muss anderen Erben, Pflichtteilsberechtigten, Vermächtnisnehmern und Nachlassgläubigern Auskunft über den Nachlass erteilen.
- Dafür muss der Erbe in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis vorlegen.
Werden wichtige Auskünfte verweigert, können diese beim zuständigen Nachlassgericht eingeklagt werden. Zuständig ist dann das Amtsgericht, in dessen Bezirk der Verstorbene zuletzt gewohnt hat, in diesem Fall Strausberg. Das zum Amtsgericht gehörende Nachlassgericht bestellt in der Regel einen Nachlasspfleger, wenn die Erben nicht bekannt sind. Ein Beitrag unserer juristischen Redaktion Unsere Autoren erarbeitet jeden Artikel nach strengen Qualitätsrichtlinien hinsichtlich Inhalt, Verständlichkeit und Aufbereitung der Informationen. Auf diese Art und Weise ist es uns möglich, Ihnen umfassende Informationen zu unterschiedlichsten Themen zu bieten, die jedoch keine anwaltliche Beratung ersetzen können.
Wer erbt wenn die kinderlose Tante stirbt?
Wer bekommt den Nachlass der Tante? Erben Lesezeit: 1 Minute Frage: Die Schwester meiner Mutter ist gestorben. Sie war unverheiratet und kinderlos. Meine Mutter starb bereits vor zwei Jahren. Erbe ich etwas von der Tante? Wenn jemand stirbt, ohne ein Testament zu hinterlassen, regelt das Gesetz die Erbfolge. Bild: Rasmus Rasmussen ISTOCKPHOTO Frage: Die Schwester meiner Mutter ist gestorben. Sie war unverheiratet und kinderlos. Meine Mutter starb bereits vor zwei Jahren. Erbe ich etwas von der Tante? Cornelia Döbeli, aktualisiert am 16. November 2020 – 11:02 Uhr
Der Nachlass eines unverheirateten Erblassers geht an seine Nachkommen. Falls er keine Nachkommen hat, erben seine Eltern. Wenn diese bereits gestorben sind, geht der Nachlass an deren Nachkommen, also an die Geschwister des Verstorbenen. Falls auch diese nicht mehr am Leben sind, erben die Neffen und Nichten.
Komplizierter wird es, wenn der Erblasser auch keine Erben vom Stamm der Eltern hinterlässt: Dann fällt die Erbschaft an den Stamm seiner Grosseltern. Begünstigt werden die Grossväter und Grossmütter respektive – wenn die älteste Generation bereits gestorben ist – die Tanten und Onkel oder die Cousinen und Cousins. Fehlen auch solche Angehörige, erbt schliesslich der Wohnsitzkanton. Auf Ihren Fall übertragen bedeutet das : Da die Tante unverheiratet war und keine Nachkommen hatte, fällt die an den Stamm ihrer Eltern. Weil diese bereits verstorben sind, erben die Geschwister der Toten und somit – unter anderem – Ihre Mutter. Da auch sie verstorben ist, geht ihr Erbanteil an Sie.
- In einem Testament hätte die Tante Sie theoretisch von der Erbfolge ausschliessen können, da Sie keine Erbin sind.
- Falls sie ein solches Dokument hinterlassen hätte, hätte dieses nach dem Tod von der zuständigen Behörde eröffnet werden müssen.
- Dann hätten Sie als nächste gesetzliche Erbin eine Testamentseröffnungsverfügung sowie eine Kopie des Testaments erhalten.
Ums Erbe kümmert sich meist kein Amt Offensichtlich ist das nicht der Fall. Demzufolge gilt die zuvor erwähnte gesetzliche Erbfolge. Dann ist es in den meisten Kantonen so, dass sich keine Behörde von Amts wegen um den Nachlass und dessen Verteilung kümmert – das ist in aller Regel Sache der Erben.
- Wenn sich ein Amt meldet, ist es meist einzig die Steuerbehörde, der es darum geht, die Fälligkeit von Erbschaftssteuern abzuklären oder unversteuertes Vermögen aufzudecken.
- Die Banken sind üblicherweise sehr vorsichtig, wenn ein Kontoinhaber stirbt.
- Sie sperren dessen Konto und verlangen eine Erbbescheinigung.
Nur wenn alle darin aufgeführten Erben zustimmen, kann über das Geld verfügt werden. Buchtipp Testament, Erbschaft : Wer bekommt den Nachlass der Tante?
Wer erbt wenn kein Erbschein beantragt wird?
Rechtslage zum Erbe ohne Erbschein – Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht e i n Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge. Jedoch bedeutet die Erbenstellung als neuer Eigentümer des Erblasservermögens in der Praxis noch nicht, dass der Erbe auch über das Vermögen verfügen kann, Dabei sind insbesondere in zwei Fällen die Verfügungsrechte eines Erben eingeschränkt und er ist dann dazu gezwungen, sich beim Nachlassgericht einen Erbschein als Dokumentation seiner Rechte zu besorgen.
Wer erbt wenn der Verstorbene keine Kinder hat?
Finanztip-Newsletter mit 1 Million Abonnenten – Vermögensaufbau, Steuern und steigende Energiepreise: Nimm Deine Finanzen mit unserem wöchentlichen Newsletter selbst in die Hand! Erben zweiter Ordnung sind immer die Vorfahren des Erblassers und deren Abkömmlinge.
- Das bedeutet: Hatte der Verstorbene keine Kinder oder sind diese schon vorher gestorben, ohne selbst Kinder zu haben, kommen die Erben zweiter Ordnung zum Zuge.
- Dann erben die Eltern, falls sie noch leben, und deren Abkömmlinge – die Geschwister des Verstorbenen.
- In der zweiten Ordnung werden die Erben nach sogenannten Linien bestimmt.
Jeder Elternteil bildet zusammen mit seinen Nachkommen eine Linie. Jede Linie erbt zu gleichen Teilen. Leben noch beide Eltern des Verstorbenen, erben sie zu gleichen Teilen jeweils die Hälfte des Nachlasses. Ist ein Elternteil bereits verstorben, treten an die Stelle des verstorbenen Elternteils dessen Nachkommen – in diesem Fall also die Geschwister des Erblassers und deren Kinder.
Wer zahlt Beerdigung wenn keine Kinder da sind?
1. Das Wichtigste in Kürze – In der Regel erstattet das Sozialamt auf Antrag Bestattungskosten, wenn keine Erben vorhanden sind oder wenn die Erben die Kosten nicht tragen können. Es übernimmt aber nur “erforderliche” Kosten, d.h. in der Regel: eine sehr einfache Bestattung.
Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht ohne Testament?
Wie lange dauert es bis das Nachlassgericht sich meldet? – Es hängt sehr stark vom Einzelfall ab, wann der Erbe vom Nachlassgericht angeschrieben wird. Sofern das Nachlassgericht alle Daten zur Verfügung hat, also Name und Anschrift der Erben, dauert es in der Regel vier bis sechs Wochen, nach Testamentseröffnung.
- Es haben jedoch nicht alle Erblasser ihr Testament so übersichtlich gestaltet, so dass es teilweise Monate dauern kann, bis die Adresse der Erben ermittelt werden kann.
- Achtung: Die Frist zur Erbausschlagung beträgt 6 Wochen ab Kenntnis des Erbfalls.
- Bei gesetzlichen Erben ist das die Kenntnis vom Todesfall.
Testamentarische Erben werden direkt vom Nachlassgericht über die Frist informiert. Wird man vom Nachlassgericht informiert, beginnt spätestens dann die Frist zu laufen.
Wer beerdigt Obdachlose?
Freitag, 27. April 2012 | Text: Sonja Alexa Schmitz | Bild: Dirk Gebhardt Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten Wir sehen sie in Hauseingängen schlafen, um ein paar Cent betteln, Pfandflaschen sammeln, leider manchmal betrunken und zusammengesunken irgendwo auf der Straße liegen: Obdachlose.
- Was passiert eigentlich wenn ein Obdachloser stirbt? Wird er beerdigt, und wer zahlt das? Geht da jemand hin? Wer kümmert sich um das Grab? Wenn ein Obdachloser stirbt, kümmert sich das Sozialamt darum.
- Sie geben den Toten an einen Bestatter und dieser sorgt für die Beisetzung auf einem städtischen Friedhof.
Der Leichnam wird eingeäschert und die Urne vergraben. Darauf kommt ein simples Holzkreuz auf einer dafür reservierten Fläche auf dem Friedhof. Ohne Namen. Ohne Lämpchen. Ohne Pastor und ohne Menschen, die der Beerdigung beiwohnen. Bestatter haben vor vielen Jahren bei der Kirche angefragt, ob man da nicht ein Begräbnis organisieren könnte.
- Die Kirchen der Südstadt können.
- Pfarrer Hans Mörtter von der Lutherkirche erklärt mir, wie das abläuft: Wenn eine Beerdigung eines Obdachlosen ansteht, versuche ich Menschen zu organisieren, die mitgehen ans Grab.
- Entweder Freunde vom Obdachlosen ausfindig zu machen, oder Menschen aus der Gemeinde. Er selbst und der Bestatter sind immer dabei.
Der Pfarrer sagt ein paar Worte, spricht ein Gebet und wenn es möglich ist, fragt er, ob die Freunde etwas zu dem Verstorbenen erzählen möchten. Manchmal kommt es vor, dass einer einen Schnaps über das Grab schüttet – als letzten Gruß. Auf dem Südfriedhof gibt es zwei reservierte Flächen, auf denen Obdachlose beerdigt werden können.
Die eine hat die Kirche (St. Severin) durch Spenden erworben, die andere die Stadt Köln, motiviert durch Fritz Schramma, der sich für diese Aktion einst stark gemacht hat. Obdachlose nicht einfach verscharren. Ihnen ihr Recht auf eine würdevolle Beerdigung lassen. Die letzte Ehre erweisen. Das sind schöne, eigentlich selbstverständliche Standpunkte.
Ein Holzkreuz ohne Namen dagegen ist eine traurige Fortführung menschlicher Nicht-Existenz. Auf der städtischen Fläche des Friedhofes stehen Steelen auf denen 24 Schildchen Platz haben. Die Namen der Obdachlosen stehen darauf. Eine schöne Parallele: die Schilder erinnern an Klingelschildchen einer Haustür.
Nie besaßen die Menschen eine Wohnung. Im Tod bekommen sie eine Adresse. Die Fläche der Kirche besteht aus Steinplatten, auf denen jeweils acht Namen und darunter liegende Urnen Platz haben. Es gibt eine Lichterbank, von der Gemeinde hinzu gekauft, nachdem Friedhofsbesucher sich einst beschwert haben, weil von ihren Gräbern Lichter verschwunden sind, die dann auf den Obdachlosengräbern wieder auftauchten.
Es brennen immer Kerzen auf den Grabstellen der Obdachlosen. Zweimal im Jahr rücken Freiwillige der Gemeinde aus, um die Gräber zu pflegen. Das ist eine schöne Aktion, freut sich Hans Mörtter, da machen auch immer Kinder mit, die haben viel Spaß.
- Wir schrubben die Grabsteine, entfernen Efeu und was sonst noch anfällt.
- Gras schneiden macht die Firma Kuppa.
- Auch ehrenamtlich. In der Mitte des Gräberfeldes steht eine Steele mit der Aufschrift: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Der Pfarrer erklärt: Man will damit sagen: Keiner ist vergessen oder abgelegt.
Auch nicht Obdachlose. Auch andere Kirchen machen etwas für verstorbene Obdachlose. St. Aposteln und die Antoniterkirche halten, im jährlichen Wechsel, so genannte Gottesdienste für Unbedachte. Viermal im Jahr werden die verstorbenen Obdachlosen namentlich vorgelesen und Beerdigungsgottesdienste gehalten.
- Es gibt ein Buch, in dem die Namen aller verstorbenen Wohnungslosen, wie sie neuerdings heißen, aufgelistet sind.
- Dieses Buch wird einmal im Jahr, wenn der Wechsel ansteht von der Aposteln- zur Antoniterkirche (oder umgekehrt) getragen.
- Das geschieht in einer feierlichen Prozession, die von Bürgermeisterin Elvi Scho-Antwerpes begleitet wird.
Die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche Kölns und die Stadt sorgen außerdem dafür, dass einmal im Quartal eine Traueranzeige im Stadtanzeiger erscheint mit allen Namen der Verstorbenen, für die sonst niemand da ist. Der Mann, der sich in der Südstadt besonders für die Obdachlosenbeerdigungen engagiert, ist der Bestatter Thomas Kremer.