Natürlich kommt es immer auf die Art und die Ausprägung der jeweiligen psychischen Erkrankung an. Generell stehen folgende Behandlungsformen zur Verfügung: Psychotherapie (ambulant oder stationär, Einzel- oder Gruppentherapie) Psychiater (Medikamentengabe)
Contents
- 1 Wie komme ich wieder in mein seelisches Gleichgewicht?
- 2 Was beruhigt die Psyche?
- 3 Wie kann ich meine Seele beruhigen?
- 4 Was stärkt die Seele?
- 5 Kann man sich selbst aus einer Depression befreien?
- 6 Was kann man tun wenn man nichts mehr fühlt?
- 7 Kann sich die Seele spalten?
Wie kann die Seele wieder gesund werden?
Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ein geregelter Tagesablauf, ausreichend Erholung und Schlaf unterstützen die psychische Gesundheit. Der Verzicht aufs Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum ebenso. Leben Sie Ihre sozialen Beziehungen bewusst aus und nehmen Sie sich Zeit dafür.
Wie merke ich dass es mir psychisch nicht gut geht?
Beunruhigende Anzeichen – Die Anzeichen eines psychischen Problems sind nicht immer klar. Eine psychische Krise geht allerdings häufig mit einem veränderten Verhalten oder einer veränderten Wahrnehmung einher. Sie haben das Gefühl, dass es Ihnen nicht gut geht, wissen aber nicht wieso? Hier finden Sie eine Liste der Zeichen, die darauf hinweisen können, dass Sie sich in einer psychisch schwierigen Lage befinden.
Ihre Stimmung hat sich verändert (betrübt, überglücklich, nervös, gereizt, verängstigt).Sie leiden an Schlafstörungen (sie schlafen nicht gut oder haben morgens Mühe aufzustehen).Sie haben mehr oder weniger Appetit als üblich.Sie sind demotiviert.Sie haben sich von Ihrem Umfeld abgewandt und kapseln sich zunehmend ab.Sie fühlen, dass Sie durcheinander sind.Sie vertrauen Ihren Angehörigen nicht mehr.Sie haben Gedanken, die andere nur schwer nachvollziehen können.Sie fühlen sich von Dingen, die gesagt werden oder die um sie herum passieren, bedrängt.Sie fühlen sich unwohl in Ihrer Haut und hegen trübe Gedanken.Sie haben Angst, die Kontrolle über Ihren Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenkonsum zu verlieren.Sie haben das Gefühl, nicht mehr so wie früher zu sein.
Wenn einige dieser Punkte auf Sie zutreffen, sprechen Sie mit einer Vertrauensperson aus Ihrem Umfeld darüber oder wenden Sie sich an eine Fachperson, die Ihnen weiterhelfen kann. Solche Gefühle können bloss vorübergehend, aber auch Vorboten einer grösseren Krise sein.
Wie äußert sich eine kranke Seele?
Mögliche Zusatzsymptome: Schlafstörungen, Grübelzwang, Hoffnungslosigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen, niedriges Selbstwertgefühl/Selbstvertrauen, Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle und Suizidgedanken.
Wie komme ich wieder in mein seelisches Gleichgewicht?
Hier unsere sieben Tipps gegen Burnout: –
Leben Sie gesund! Achten Sie auf einen festen Schlafrhythmus, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung.Lernen Sie, auch mal „Nein” zu sagen! Denn: Wer in der Arbeit und in der Freizeit Grenzen setzen kann, beugt damit chronischem Stress vor.Stärken Sie Ihr soziales Netz! Viele Menschen, die sich leicht überfordern, ziehen sich immer mehr zurück. Gehören Sie auch dazu? Dann versuchen Sie, ganz bewusst gegenzusteuern und treffen Sie Menschen, die Ihnen guttun.Lernen Sie, sich zu entspannen! Ob mit einem warmen Fußbad, Yoga-Übungen oder anderen Entspannungstechniken: Es gibt viele Möglichkeiten, nach einem harten Tag zur Ruhe zu kommen.Prüfen Sie Ihre Erwartungen! Wäre es wirklich so schlimm, mal nur 90 statt 100 Prozent zu geben? Wenn Sie zu Perfektionismus neigen, sollten Sie Ihre Erwartungen überdenken und sich realistischere Ziele stecken. Bei Bedarf mit Anleitung. Verändern Sie Ihre Arbeitssituation! Sie fühlen sich im Beruf ständig überfordert? Dann suchen Sie das Gespräch mit Vorgesetzten und Kollegen: Vielleicht lässt sich das Arbeitspensum ja doch reduzieren und Sie müssen nicht jeden Abend und am Wochenende erreichbar sein. Legen Sie Pausen ein! Wer sich erschöpft fühlt, sollte das nicht ignorieren, sondern auf seinen Körper hören: Lassen Sie Pausen während des Arbeitstages nicht ausfallen weil so viel zu tun ist, sondern gestalten Sie diese ganz bewusst, etwa mit kurzen Spaziergängen oder Musikhören. Planen Sie zudem längere Erholungszeiten ein und tragen diese am besten in den Terminkalender ein!
Burnout kann jeden treffen. ©unsplash, Anthony Tran : Zurück ins Gleichgewicht: Mit sieben Tipps zur inneren Balance!
Was beruhigt die Psyche?
2. Hinsetzen und eine Tasse Tee genießen – Eine Tasse Tee kann beruhigend sein und zur Entspannung der Nerven führen. Nehme dir bewusst ein paar Minuten Zeit und mache es dir mit einem Tee auf dem Sofa gemütlich. Gut geeignet zum Entspannen sind Teemischungen mit Melisse, Hopfen oder Lavendel.
Wie kann ich meine Seele beruhigen?
Fünf Regeln für ideale Entspannung – 1. Zur Ruhe kommen Es ist wichtig, den Körper in stressigen Phasen regelmäßig zu beruhigen. Massagen, Musik oder Akupunktur können dabei ebenso helfen wie Entspannungstechniken.2. Die Muskeln lockern Mithilfe spezieller Übungen lässt sich der Muskeltonus kontrollieren und Anspannung gezielt lösen.3.
Selbstsuggestion üben Nahezu jeder kann lernen, durch Autogenes Training Empfindungen von Ruhe und Wärme zu erzeugen, die Stress entgegenwirken.4. Energien fließen lassen Meditation in Verbindung mit gezielten Bewegungen, etwa beim Hatha-Yoga, Tai-Chi oder Qigong, vermag Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen.5.
Im Hier und Jetzt sein Wer seine Gedanken aufmerksam beobachtet und Emotionen nachspürt, erlangt Kontrolle über sein Fühlen und Denken und kann Belastungen besser standhalten. All diese Methoden helfen dabei, ein Gefühl der Kontrolle zu erleben. Sie erzeugen ein Bewusstsein dafür, dass man alltäglichen Belastungen und Beschwerden nicht hilflos ausgeliefert ist.
Was stärkt die Seele?
Es gibt sie, die robusten Seelen, denen Belastungen scheinbar nichts anhaben können. Doch der aktuellen Statistik zufolge werden es immer weniger: Schon jede dritte Frühpensionierung und jeder 16. Krankenstandstag in Österreich gehen auf das Konto psychischer Erkrankungen.
- Im Vorjahr ließen sich mehr als 65.000 Männer und Frauen wegen Alkoholismus, Depressionen oder Burn-out krankschreiben.37 Tage lang fielen diese Arbeitnehmer im Durchschnitt aus, mehr als dreimal so lang wie Menschen, die wegen anderer Leiden in Krankenstand gingen.
- Auch die Zahl der Spitalsaufenthalte wegen psychischer Störungen steigt deutlich an.
„Allein die Alkoholsucht hatte im Jahr 2008 knapp 26.000 stationäre Aufenthalte zur Folge”, schlug der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Chef der Spitalsärzte Dr. Harald Mayer kürzlich Alarm. Halten wir immer weniger aus? „Erstens gibt es psychische Erkrankungen, bei denen es weder ums Aushalten geht noch um Fragen der Prävention.
Dazu zählt die Depression, die ja zu einem Gutteil genetisch bedingt ist, da kann man vorbeugend nicht viel tun”, sagt Univ. Prof. Dr. Christoph Stuppäck, Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie I an der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg. Und zweitens? „Es gibt keine Norm dafür, welche und wie viele Belastungen die Seele aushalten muss”, sagt Dr.
Elisabeth Oedl-Kletter, Allgemeinmedizinerin und Psychotherapeutin sowie Vorstandsmitglied des Kuratoriums für psychische Gesundheit in Salzburg. Stärken, glätten, flicken Dem einen macht es zu schaffen, im Job immer wieder von Kündigung bedroht zu sein, dem anderem setzt das schlechte Arbeitsklima zu.
- Der eine verkraftet es nicht, ständig von oberster Stelle kritisiert zu werden, der andere zerbricht an zuviel Druck und Stress.
- Was und wie viel man aushält, ist nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch von Zeit zu Zeit verschieden: „Hat man etwa eine Kündigung anno dazumal locker weggesteckt, so kann einem der Jobverlust fünf Jahre später schwer auf die Seele drücken”, gibt Oedl-Kletter ein Beispiel.
Da hilft es nichts, mit der momentanen Seelenschwäche zu hadern. Schon gar nicht hilft es, sich mit denen zu messen, die mehr oder scheinbar alles aushalten und nie den Mut verlieren. Im Gegenteil. „Im Vergleich an sich liegt die Wurzel des Übels. Damit setzt man sich unnötig unter Druck und schwächt seine psychischen Kräfte erst recht.” Was hingegen hilft: „Je mehr man sich um seine Seele kümmert, desto mehr hält man aus”, sagt Oedl-Kletter.
- Denn eines steht fest: „Die Belastungen der modernen Welt stellen die Seele heute vor größere Herausforderungen, als das in früheren Zeiten der Fall war.
- Und man kann einiges tun, um sich vor den negativen Folgen dieser Belastungen zu schützen”, sagt Stuppäck.
- Den Schutzschirm für die Seele stärken, Dellen glätten, Risse flicken – das folgende Sieben-Punkte-Programm kann jedem helfen.
Oedl-Kletter: „Manche brauchen vielleicht etwas länger, bis sie einen starken Schutzschirm haben, oder aber sie brauchen professionelle Unterstützung dabei.” *************** Das Sieben-Punkte-Programm für die Seele 1. Nährende Beziehungen pflegen Die Seele braucht Auszeiten mit sich allein, aber sie lebt nicht gern in Einzelhaft.
Wer nur virtuelle Beziehungen mit Facebook-Freunden oder Fernseh-Helden führt, tut ihr nichts Gutes. Sie braucht den direkten Kontakt mit Menschen, die uns anregen, bestätigen oder in irgendeiner anderen Weise nützlich sind. Die Freude darauf, diese Menschen zu treffen, ist Nahrung für die Seele, damit polstert sie ihren Schutzschirm auf.
In guten Zeiten gemeinsam zu feiern und sich in wohlwollender Gesellschaft über Erfolge zu freuen, stärkt die Psyche ebenso wie das Gefühl, in schlechten Zeiten Probleme teilen zu können. Ob im Freundeskreis, in der Familie oder in einer Selbsthilfegruppe: Wer sich eingebunden fühlt, wird mit Belastungen besser fertig.2.
Sich selbst ein Freund sein Sich selbst die Latte immer höher legen, sich immer selbst die Schuld geben, wenn etwas nicht funktioniert hat, sich selber beschimpfen, wenn etwas schiefgegangen ist – all das kratzt am seelischen Schutzschirm. Was die Psyche hingegen stärkt, sind freundliche innere Zwiegespräche und ein wohlwollender Umgang mit sich selbst.
Und: Eigenlob, das ganz und gar nicht stinkt, sondern wichtig für die starke Seele ist. Zum freundschaftlichen Umgang mit sich selbst gehören auch die nur scheinbar banalen Dinge des Lebens: für ausreichend Schlaf sorgen, für regelmäßiges Essen, das einem schmeckt und gut tut, und für ausreichend Ruhe.3.
In Bewegung bleiben Äußerliche und innerliche Erstarrung schwächt die Seele. Körperliche Bewegung – ganz dem eigenen Bedürfnis entsprechend – gehört genauso zu den psychischen Präventionsmaßnahmen wie geistige Anregung. Ob man eine Fremdsprache lernt, mal wieder ins Theater geht oder ein neues Kochrezept ausprobiert: Neue Impulse regen die seelischen Abwehrkräfte an.
Doch so wie die geistige Anregung für innere Bewegung sorgt, die immer wieder Ansporn für Entwicklung ist, braucht es auch Rituale, die Sicherheit geben. Aus der Balance zwischen Neuem und Gewohntem schöpft die Seele Kraft.4. Für ausreichend Wärme sorgen Wenn eine Mutter ihr Kind nicht so anzieht, wie es die Witterung verlangt, so wirft man ihr vor, eine Rabenmutter zu sein.
- Doch Modetorheiten verleiten viele Menschen dazu, sich selbst eine Rabenmutter zu sein: Bauchfrei bei Minusgraden – damit schadet man nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele.
- Denn auch die Psyche braucht Wärme, menschliche und physikalische.
- Jeder kennt das: Wenn man traurig ist, großen Stressbelastungen ausgesetzt ist oder schlecht geschlafen hat, hat man ein größeres Bedürfnis nach warmen Socken.
Wenn man sich aber so wohl fühlt, dass einem im wahrsten Sinn des Wortes warm ums Herz ist, friert man nicht so leicht. Wärmende Zuwendung in Zeiten, in denen man nichts hat, was das Herz wärmt, stärkt die Seele. Das kann auch der wohlig heiße Duschstrahl sein, den man vor einem anstrengenden Tag auf den Nacken prasseln lässt.5.
- Sich Ausdrucksmöglichkeiten schaffen Stets nur Anforderungen erfüllen, die von außen an einen herangetragen werden – auch das nagt an der Seele.
- Die Psyche braucht Ausdrucksmöglichkeiten ohne Vorgaben von außen.
- Ob Tanzen, Schreiben, Singen oder Malen, die Wohnung nach eigenem Geschmack gestalten oder ein lachendes Gesicht aufs Butterbrot schnitzen: Das sind nur einige der Möglichkeiten, um sich mitzuteilen und um das Gefühl zu bekommen, Herr im eigenen Haus und nicht nur fremdbestimmt zu sein.
Wer diesen Ausdrucksmöglichkeiten vor Publikum nachgeht, stärkt seine Seele gleich mehrfach, indem er sich Applaus, Anerkennung und das Gefühl, in eine Gruppe eingebunden zu sein, holt.6. Den Blick für das Schöne schärfen Ist das Glas halbvoll oder halbleer? Wer stets nach dem berühmten Haar in der Suppe sucht, tut seiner Seele nichts Gutes.
- Man kann sich aber selbst dafür entscheiden, ob man entweder auf die Haben- oder Sollseite des Lebens achtet, ob man sich am Ende des Tages auf die positiven Bilanzen oder auf die Defizite besinnt.
- Menschen, die aufgrund von schlechten Erfahrungen oder auch aufgrund von Prägungen in der Kindheit dazu neigen, mit kritischem Blick durch die Welt zu gehen, können lernen, den Blick fürs Schöne zu schärfen.
Wer eine Zeit lang jeden Tag aufschreibt, was ihm gut gelungen oder an Positivem widerfahren ist, geht bald mit anderen Augen durchs Leben und ist besser gegen Belastungen gewappnet.7. Die eigenen Grenzen wahren Ständig erreichbar sein, mindestens drei Arbeiten auf einmal erledigen und das in immer höherem Tempo – die eigenen Grenzen werden heute schneller erreicht als in früheren Zeiten.
Umso wichtiger ist es für das Seelenheil, diese Grenzen zu wahren und rechtzeitig für Ausgleich zu sorgen. Ein deutlicher Gradmesser für drohende Grenzüberschreitung: Wer nach Dienstschluss länger als eine Viertelstunde über die Arbeit nachdenkt, sollte etwas unternehmen. Die wirkungsvollste Gegenmaßnahme: Ein Leben neben der Arbeit führen und Steckenpferde pflegen.
Selbsttest zum Downloaden: Ist meine Seele gut geschützt?
Was ist der größte seelische Schmerz?
Die Trauer nach dem Tod eines innig geliebten Menschen – ich glaube, das ist der größte Schmerz, den es gibt. ‘Häufig wird seelischer Schmerz durch eine individuell stark empfundene Belastung oder Verlusterlebnisse ausgelöst, wie zum Beispiel durch so genannte ‘kritische Lebensereignisse”, sagt die Psychologin Dr.
Wie fühlt sich Seelenschmerz an?
Als Mitglied der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. haben Sie viele Vorteile. Informieren Sie sich hier. – Mitglied werden Die Schmerzen bestehen nur in einer Körperregion oder gleichzeitig in mehreren Regionen, wie Kopf, Rücken, Schulter, Arm, Brust, Bauch oder Unterleib.
- Meistens werden die Schmerzen von einer Erschöpfung begleitet; es kommen aber auch Schwindelgefühle, Magen-Darm-Beschwerden, Schwitzen, Unruhe oder Herzrasen vor.
- Ärzte nennen dies auch „psychovegetative” Begleiterscheinungen,
- Die „anhaltende somatoforme Schmerzstörung” ist durch andauernde quälende Schmerzen über mehrere Monate gekennzeichnet, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann, welche die Beschwerden erklären würde.
Betroffene machen häufig eine wahre Arzt-Odyssee durch. Sie werden von einem Facharzt nach dem anderen untersucht, machen sich Hoffnungen, dass endlich eine körperliche Ursache gefunden wird, und werden wieder enttäuscht: „Sie haben nichts.” Nach oft jahrelangen organischen Untersuchungen ist es für die Betroffenen dann schwer, sich eine psychische Ursache ihrer Beschwerden vorzustellen.
Sie sind in der Regel hilfloser als chronisch Schmerzkranke mit organischen Veränderungen wie Rheuma oder Krebs, da sie ihre Schmerzen nicht zuordnen können bzw. nicht verstehen. Auch wenn sich bei der somatoformen Schmerzstörung keine auffälligen Befunde, Laborveränderungen und/oder Auffälligkeiten im Röntgenbild finden, gibt es keinen Zweifel daran, dass die Schmerzen echt und nicht eingebildet sind.
Ursachen: Seelenschmerz macht Körperschmerz Ursache der im Rahmen einer somatoformen Schmerzstörung erlebten Schmerzempfindungen sind keine körperlichen Störungen. Den Hintergrund dieser Schmerzerkrankung bildet vielmehr eine Störung der Schmerz- und Stressverarbeitung: Betroffene sind stress- und schmerzempfindlicher als andere Menschen.
- Psychischen Einflüssen kommt für den Beginn und die Aufrechterhaltung der Erkrankung eine wichtige Rolle zu.
- Das wird verständlich, wenn man weiß, dass das Schmerzempfinden u.a.
- In einem Gebiet des Gehirns entsteht, das auch Sitz der Gefühle ist.
- Örperschmerz und Seelenschmerz sind daher eng miteinander verwoben.
So kommt es zu einer Verknüpfung von Schmerz und negativen Gefühlen, die durch Ausgrenzung, Mangelsituationen oder Verlusterfahrungen früh im Leben hervorgerufen werden. Sozialer Stress in der Ursprungsfamilie oder frühe reale Schmerzerlebnisse, beispielsweise durch Alkoholismus, chronische Krankheit oder Scheidung der Eltern oder durch körperliche Misshandlung und emotionale Vernachlässigung, können eine Rolle spielen.
Wichtig: Durch die enge Verknüpfung sozialer und körperlicher Stress-Schmerzsysteme auf neurobiologischer Ebene wird Ausgrenzung, wie beispielsweise Mobbing am Arbeitsplatz, nicht nur subjektiv als schmerzhaft erlebt, sondern führt wie körperlicher Schmerz zu einer Aktivierung der Schmerzareale im Gehirn.
Diese Zusammenhänge lassen sich durch Durchblutungsmessungen im Gehirn sichtbar machen. Simuliert man z.B. durch ein Computerspiel, bei dem die Testperson plötzlich nicht mehr mitspielen darf, eine Ausgrenzungssituation, zeigt sich auch hier eine Aktivierung der Gehirnbereiche (neuronales Netzwerk), die bei körperlichem Schmerz aktiv sind.
Schmerzen und negative Gefühle können im späteren Leben durch körperliche oder psychosoziale Auslöser, wie beispielsweise häufige Konflikte, länger anhaltende Überforderungssituationen am Arbeitsplatz oder in der Familie oder Ausgrenzung in Form von Mobbing am Arbeitsplatz, wieder reaktiviert werden.
Durch die enge Verknüpfung sozialer und körperlicher Stress-Schmerz-Systeme auf neurobiologischer Ebene wird die Ausgrenzung dann nicht nur subjektiv als schmerzhaft erlebt, sondern führt auch zu einer Aktivierung der Schmerzareale im Gehirn. Wahrscheinlich handelt es sich um ein gemeinsames Alarmsystem.
Dieses Alarmsystem warnt mit den gleichen Mitteln nicht nur vor einem drohenden Verlust der sozialen Kontakte (z.B. Gruppenzugehörigkeit), sondern auch bei körperlicher Verletzung. Diese Verknüpfung hat sich wahrscheinlich in der Entwicklung des Menschen als soziales Lebewesen (Evolution) als überlebenswichtig bewährt.
Auf der anderen Seite vermindern in der Regel positive Gefühle den Schmerz. Behandlung: Psychotherapie steht im Vordergrund In der Behandlung der anhaltenden somatoformen Schmerzstörung steht die Psychotherapie im Vordergrund. Ziel ist es, die Schmerzwahrnehmung zu verändern, zwischen Schmerz und Gefühlen unterscheiden zu lernen und den mit Schmerzen verbundenen Gefühlen einen Platz einzuräumen.
Es wird versucht, andere Ausdrucksformen als den Schmerz für diese Gefühle zu finden. In der Therapie von Patienten mit somatoformen Schmerzstörungen kommt der Betrachtung der zwischenmenschlichen Beziehungen eine wichtige Rolle zu; das eigene Verhalten und die Erwartungen, die man an sich selbst und den Anderen stellt, werden reflektiert.
Dies soll dazu beitragen, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche im Rahmen der Psychotherapie (neu) zu entdecken und die Selbstfürsorge zu verbessern. Dann gelingt es eher, Überforderungssituationen zu erkennen und sich vor ihnen zu schützen. Häufig können im Verlauf der Therapie auch teils weit zurückliegende und immer noch belastende Ereignisse, Kränkungen, Enttäuschungen und Verluste angesprochen werden, wodurch Entlastung und Schmerzreduktion erfahren werden.
In der Behandlung der somatoformen Schmerzstörung geht es also weniger um Schmerzbewältigung oder „mit den Schmerzen leben” zu lernen, sondern um die psychotherapeutische Bearbeitung der zugrunde liegenden Konflikte oder andauernden Überforderungssituationen, Auch Körper-, Musik- oder Kunsttherapie können begleitend eine wichtige Rolle spielen.
Schmerzmittel bringen dagegen meist keine oder allenfalls eine kurzfristige Schmerzlinderung. In manchen Fällen können Antidepressiva dem Patienten helfen, eine gewisse Distanz gegenüber dem Schmerz aufzubauen. Mit bestem Dank an den Autor Martin von Wachter
Was belastet die Seele?
Zusammenspiel von Körper und Seele – Die Psyche leidet, wenn es dem Körper schlecht geht, etwa bei langanhaltenden Schmerzen oder bei chronischen Krankheiten wie Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt spüren wir körperliche Auswirkungen, wenn es der Psyche schlecht geht – wenn wir zum Beispiel Angst haben, unter Stress stehen oder uns überfordert fühlen.
Der Grund dafür ist, dass zwischen Gehirn und restlichem Körper ein reger Austausch von Blut, Botenstoffen und elektrischen Signalen stattfindet. Das medizinische Fachgebiet der Psychosomatik befasst sich mit diesem Zusammenhang. Die psychosomatische Medizin betrachtet den Menschen ganzheitlich und widmet sich denjenigen Krankheiten und Beschwerden, die durch psychische und psychosoziale Faktoren maßgeblich mit verursacht werden.
Nicht alle unklaren körperlichen Beschwerden sind zwangsläufig psychisch bedingt. Oft erfordert die fachkundige Diagnose von komplizierten Krankheitsbildern einige Zeit und verschiedene Untersuchungsverfahren, so dass man nicht vorschnell von einem psychosomatischen Geschehen ausgehen sollte, wenn die Krankheitsursache nicht gefunden werden kann.
- Dennoch können bei etwa einem Drittel der Patientinnen und Patienten dauerhaft keine organischen Ursachen für bestehende Beschwerden diagnostiziert werden.
- Es ist anzunehmen, dass bei ihnen psychische Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome eine große Rolle spielen.
- In solchen Fällen spricht man von „somatoformen Störungen”.
Sie können ganz unterschiedliche Erscheinungsformen haben.
Kann man sich selbst aus einer Depression befreien?
Selbsthilfe bei Depression: Was kann man tun? Eine feste Struktur gibt Halt und hilft dabei, nicht zu sehr in Passivität und negative Gedanken zu verfallen. Versuchen Sie daher, Ihren Tag über Eckpunkte zu strukturieren, etwa über feste Zeiten fürs Aufstehen, Essen, Arbeiten, Lernen und Schlafen.
- Dabei sollten Sie auch Tätigkeiten einplanen, die Ihnen guttun, wie Spaziergänge, Sport und Treffen mit Freunden.
- Sinnvoll ist es, wenn Sie zusätzlich einen Wochenplan erstellen.
- Sie werden feststellen: Es fällt leichter, gute Vorsätze wie mehr Bewegung umzusetzen, wenn diese mit festen Terminen verbunden sind.
Vielen Menschen mit Depressionen fällt es allerdings sehr schwer, aktiv zu werden und Dinge zu unternehmen. Selbst einfache Alltagstätigkeiten, wie den Müll herauszubringen, können zur Herausforderung werden. In der Wahrnehmung der Betroffenen kostet alles sehr viel Energie.
- Die hieraus entstehende Passivität kann dann in einen Teufelskreis aus Einsamkeit, Selbstabwertung und depressiven Gedanken führen.
- Daher gilt: Es ist in Ordnung, wenn Sie sich zeitweise schonen und Zeit für sich beanspruchen.
- Planen Sie dennoch Aktivitäten ein, die sich für Sie machbar anfühlen: ein Gang zum Friseur, ein selbst gekochtes Essen.
Wichtig ist dabei, dass Sie keine zu hohen Ansprüche an sich selbst stellen. Je schwerer die Depressionen sind, desto kleiner sind vermutlich zunächst Ihre Schritte. Beginnen Sie beispielsweise damit, regelmäßig spazieren zu gehen. Als Nächstes führen Sie vielleicht wieder Alltagstätigkeiten wie Einkaufen selbst aus.
Wie verhält sich eine depressive Frau?
Bei betroffenen Frauen stehen folgende Symptome im Vordergrund, die für die Betroffenen selbst sowie Partner, Familie und Freunde Alarmzeichen sein sollten: Antriebslosigkeit. schnelle Reizbarkeit. Stimmungsschwankungen.
Kann man Depressionen an den Augen erkennen?
Pupillenreaktion gibt Aufschluss über Schweregrad der Depression – Für ihre Studie gingen die Wissenschaftler der Frage nach, ob depressive Patienten Belohnungen weniger wertschätzen als nicht-depressive Probanden. Sie untersuchten dazu die Pupillenreaktion der 161 Studienteilnehmer, da sich nachweislich die Pupillen eines Menschen, der einen Gewinn oder einen Verlust erwartet, ganz automatisch weiten.
- Die Probanden absolvierten im Magnetresonanztomographen ein einfaches Spiel, bei dem sie einen kleinen Geldbetrag gewinnen konnten.
- Ein klarer Anreiz, der bei Gesunden zur Erweiterung der Pupillen führt.
- Die Forscher des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie beobachteten währenddessen die Pupillen der Studienteilnehmer genau mithilfe extrem schneller Eyetracker.
Diese nahmen 250 Bilder pro Sekunde auf – zum Vergleich: der Mensch blinzelt überhaupt nur alle vier bis sechs Sekunden. In der Packungsbeilage erstaunlich vieler Medikamente findet sich Depressionen als Nebenwirkung Das Ergebnis: Die Pupillen der depressiven Probanden öffneten sich weniger als die der gesunden Studienteilnehmer. Und weiter: Je schwerer die Symptome einer Depression bei einem Patienten auftraten, desto weniger weit öffneten sich dessen Pupillen.
Die Aussicht auf eine Belohnung führt bei schwer depressiven Patienten also nicht zur gleichen Verhaltensaktivierung wie bei gesunden Menschen. Das Nervensystem einer an einer Depression erkankten Person kann sich selbst bei einer positiven Erwartung weniger stark aktivieren als bei einer gesunden Person.
Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie konnten auf diese Weise erstmals die Verbindung zwischen einer Pupillenerweiterung als Reaktion auf eine zu erwartende Belohnung und dem Schweregrad einer Depression nachweisen. Die Forscher vermuten, dass “dahinter ein physiologisches System steht, das die oft berichtete Antriebsstörung bei Patienten teilweise erklären kann”, so Studienleiter Victor Spoormaker in einer Mitteilung des Instituts,
Die neuen Forschungsergebnisse könnten in Zukunft zu einer Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Depressionen beitragen. Denn zukünftig basiert beides dann nicht mehr ausschließlich auf den Aussagen der Patienten, sondern ist auch biologisch begründbar. So ließe sich eine Depression fundierter als bisher feststellen und eine medikamentöse Therapie könnte individueller angepasst werden.
#Themen
Psychologie Depression Seele Gesundheit
Was ist der Sitz der Seele?
Ethnische Religionen – In vielen, deren die allgemeine und vergleichende untersucht, besteht eine Fülle von Vorstellungen und Begriffen, die sich ungefähr auf das beziehen, was Europäer traditionell unter Seele (im -religiösen Sinn) verstehen, oder zumindest auf etwas in bestimmter Hinsicht damit Vergleichbares.
- Aus religionswissenschaftlicher Sicht umfasst „Seele” alles das, was sich „dem religiösen Menschen (an ihm selber und an anderen) als Mächtigkeit physischen und (paraphysischen, parapsychischen, psychisch-geistigen und ) Lebens offenbart”.
- In den indigenen Traditionen wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass der Vielfalt mentaler und körperlicher Funktionen eine Vielfalt von Verursachern entspricht.
Daraus ergibt sich die Annahme einer Vielzahl eigenständiger seelischer Mächte und Kräfte oder sogar eigenständiger „Seelen”, die sich in einem Individuum betätigen und dessen mannigfaltige Lebensäußerungen bewirken. Für jede dieser Instanzen gibt es einen eigenen Begriff, doch die Zuordnung der einzelnen Funktionen zu den seelischen Mächten ist oft unscharf.
Zum Teil ist unklar, inwieweit bei den Vorstellungen von diesen Mächten individuelle oder eher überpersönliche Aspekte im Vordergrund stehen. Häufig fehlt überhaupt das Bedürfnis nach einer Unterscheidung zwischen subjektiver und objektiver Realität. Ebenso wird auch kein prinzipieller Unterschied zwischen und gemacht; nichts ist ausschließlich materiell und nichts rein geistig.
Die Seele ist gewöhnlich mehr oder weniger stofflich oder gedacht und kommt nur in Zusammenhang mit ihren physischen Trägern oder ihren wahrnehmbaren ins Blickfeld. Trotz der Unschärfe kann eine vorgenommen werden; Kriterien dafür sind zum einen die der Seele und ihr räumliches Verhältnis zu ihrem Träger, zum anderen ihre,
- Die Vitalseele (Körperseele) reguliert die Körperfunktionen. Sie kann als Teil des Organismus untrennbar an ein bestimmtes Organ oder einen Körperteil gebunden sein. Als Sitz oder körperlicher Träger einer solchen Seele erscheinen in den verschiedenen Kulturen unter anderem der Kopf, die Kehle, das Herz, die Knochen, die Haare und das Blut. Die Existenz dieser Seele endet mit der des Körpers.
- Die Ichseele reguliert das geistige Leben im Normalzustand (Wachzustand) und ermöglicht das, Sie ist ebenfalls an den Körper oder ein bestimmtes Organ gebunden und sterblich.
- Die (Exkursionsseele) kann den Körper verlassen, was im Schlaf oder in Ekstase geschieht. Beim Tod gibt sie den Körper auf und wird zur Totenseele; durch ihre Unsterblichkeit ermöglicht sie die individuelle Fortexistenz der Person. Sie kann sich in ein Jenseits (Totenreich) begeben oder auch im Diesseits verbleiben bzw. dorthin zurückkehren oder manchen Traditionen zufolge als Reinkarnationsseele verschiedene Körper nacheinander bewohnen.
- Die hält sich außerhalb des Körpers auf und verbindet den Menschen mit seiner natürlichen Umwelt oder auch mit einem geistigen oder jenseitigen Bereich. Wenn sie als zerstörbar gilt, bedeutet ihre Vernichtung für den Menschen den Tod.
Die Betrachtung unter dem Gesichtspunkt der Gestalt führt zur Unterscheidung folgender Erscheinungsformen des Seelischen:
- Die Seele erscheint in menschlicher Gestalt. Diese muss nicht in jedem Fall der körperlichen Gestalt des betreffenden Individuums entsprechen; so erscheint die Exkursionsseele eines Mannes oft als Frau.
- Die Seele nimmt eine Tiergestalt an, besonders häufig die eines Vogels („Seelenvogel”).
- Die Seele zeigt sich in elementarer oder feinstofflicher Gestalt. Eine solche Elementarseele stellt man sich als Luft, Wind, Hauch, Feuer, Licht, Wasser oder Rauch vor.
- Die Seele macht sich als optisches oder akustisches Phänomen bemerkbar, etwa als Schatten, Spiegelbild oder Schall (speziell als Name).
Dabei ist zu beachten, dass je nach religiöser Tradition einem der Seelenbegriffe eine oder auch mehrere der genannten Funktionen zugeordnet sein können. Auf Seelenvorstellungen in der lassen Gräberfelder mit frühneolithischen Brandbestattungen schließen, die auf eine Absicht deuten, der offenbar als feinstofflich aufgefassten Seele den Weg ins Jenseits zu erleichtern.
Warum weint man bei Depression?
Prof. Dr.A. Hufnagel Was ist eine Depression? Die Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen. In Deutschland leiden derzeit ca.4 Millionen Menschen unter einer Depression.10 Millionen Menschen, also etwa jeder 8. Einwohner Deutschlands, durchlebt zumindest einmalig in seinem Leben eine depressive Phase.
- Eine Depression ist eine Erkrankung des Gehirns mit Auswirkungen auf die Psyche und körperliche Befindlichkeit.
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- Wie entsteht eine Depression? Die Ursachen depressiver Erkrankungen sind vielfältig und nur unvollständig erforscht.
- Es ist von einem Zusammenwirken mehrerer Ursachen auszugehen.
Neben Erbfaktoren spielen biologische Faktoren und Umwelteinflüsse eine Rolle. Die Depression im Gehirn entsteht, nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse, am ehesten durch einen Mangel oder ein Ungleichgewicht an Überträgerstoffen zwischen den einzelnen Nervenzellen des Gehirns.
Bekannt ist, dass beispielsweise ein Mangel oder Ungleichgewicht der Überträgerstoffe Serotonin, Dopamin, Melatonin oder Noradrenalin eine Depression auslösen oder unterhalten kann. Eine Depression kann auch Teil einer anderen Gehirnerkrankung, wie zum Beispiel eines Schlaganfalls, einer Epilepsie oder einer Gehirnverletzung sein.
Die Depression kommt in einigen Familien gehäuft vor. Eine Depression kann durch ein einschneidendes negatives Erlebnis, wie den Verlust einer nahestehenden Person, einen Unfall mit schwerwiegenden Folgen oder einen Arbeitsplatzverlust aber auch durch eine chronische Konfliktsituation und Überforderung ausgelöst oder in ihrer Entstehung begünstigt werden.
- Dies ist aber nicht immer der Fall.
- Oft entsteht eine Depression auch ohne äußeren Anlass.
- Eine Depression kann überdies als Nebenwirkung eines Medikamentes vorkommen.
- Dies ist immer zu beachten und gegebenenfalls das auslösende Medikament abzusetzen.
- Wer ist von Depression betroffen? An einer Depression können alle Menschen beiderlei Geschlechts zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens erkranken.
Eine Depression bei Kindern ist jedoch seltener und zeigt andere Charakteristika. Welche Symptome hat eine Depression? Die auffälligsten Symptome einer Depression sind über Wochen und Monate, teilweise Jahre anhaltende Traurigkeit, Antriebsarmut und Energielosigkeit.
- Die Fähigkeit zur Freude oder Trauer ist eingeengt.
- Es entsteht eine innere Leere.
- Die Symptome sind häufig in den frühen Morgenstunden und vormittags am Schlimmsten und bessern sich im Laufe des Tages – das sogenannte Morgentief.
- Daneben ist die Depression jedoch durch eine Fülle weiterer psychischer und körperlicher Symptome charakterisiert.
Die wichtigsten Symptome der Depression im Einzelnen sind:
Traurigkeit, die oft oder ständig vorhanden ist, unglücklich macht und im schlimmsten Fall als nicht auszuhalten empfunden wird. Verlust von Lebensfreude: Erlebnisse können nicht mehr so genossen werden wie früher. Es entsteht eine ausgesprochene Freudlosigkeit (Anhedonie). Pessimismus: Der Blick in die Zukunft wird mutlos, Im schlimmeren Fall perspektivlos und/oder absolut hoffnungslos. Energieverlust: Zunächst erlebt der Patient, dass er nicht so viel Energie hat wie früher. Er kann kaum noch etwas schaffen oder erreichen. Im schlimmsten Fall kann er sich zu nichts mehr aufraffen. Selbst einfache Dinge des Alltags können dann nicht mehr erledigt werden. Ermüdung und Erschöpfung: Im einfachen Fall ist eine rasche Ermüdung und Erschöpfung vorhanden. Im schlimmeren Fall führen selbst einfache geistige oder körperliche Tätigkeiten zur Erschöpfung. Im Berufsleben oder Alltag kann dies zu einem Zusammenbruch der Leistungsfähigkeit führen. Dies wird dann Burn-out genannt. Konzentrationsschwierigkeiten: Viele Patienten geben an, dass sie sich nicht mehr so gut konzentrieren können wie sonst. Es falle ihnen schwer sich zumindest längere Zeit auf eine Aufgabe oder Tätigkeit zu konzentrieren. Im schlimmsten Fall können sie sich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Bei einer neuropsychologischen Testung lässt sich jedoch feststellen, dass die Fähigkeit zur Konzentration weiterhin zumeist unbeeinträchtigt vorhanden ist. Sie wird nur nicht eingesetzt. Ein Teil der Konzentrationsstörungen entsteht dadurch, dass der Patient immer wieder über seine Situation grübeln muss und an nichts anderes mehr denken kann. Interessenverlust: Das Interesse an anderen Menschen, Hobbys oder Unternehmungen ist geringer als sonst. Im schlimmsten Fall fällt es dem Patienten schwer, sich überhaupt noch für etwas zu interessieren. Er wird teilnahmslos. Versagensgefühle: Der depressive Patient fühlt sich als Versager. Rückblickend fallen ihm Fehlschläge mehr auf als Erfolge. Im schlimmsten Fall empfindet er sich als vollständiger Versager, der zu nichts mehr fähig ist. Schuldgefühle: Im einfachen Fall entstehen vermehrt Schuldgefühle in dem Sinne, dass Dinge in der Vergangenheit durch den eigenen Einfluss falsch gelaufen sind. Die Schuldgefühle können sich häufen und im gravierenden Fall nahezu ständig vorhanden sein. Selbstvorwürfe: Der Patient neigt dazu sich, stärker als zuvor, selbst zu kritisieren. Schwer erkrankte Patienten geben sich die Schuld für alles Schlimme, das passiert ist. Mangel an Selbstvertrauen: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist reduziert. Die Enttäuschung über die eigene Person steigt. Im schlimmeren Fall traut sich der Patient nichts mehr zu und lehnt sich völlig ab. Gefühl der Wertlosigkeit: Verglichen mit anderen Menschen fühlt sich der depressive Patient viel weniger wert. Im schlimmsten Fall resultiert dies im Gefühl der vollständigen Wertlosigkeit. Entschlussunfähigkeit: Im leichten Fall besteht eine Ambivalenz gegenüber Entscheidungen. Dem Patienten fällt es schwerer als sonst Entscheidungen zu treffen. Im schlimmeren Fall hat er Schwierigkeiten, überhaupt eine Entscheidung zu treffen und ist teilweise ratlos. Bestrafungsgefühle: Es entsteht das Gefühl, für etwas bestraft zu werden. Weinen: Bei einer leichten Depression weint der Patient mehr und oft schon bei geringem Anlass. Im schlimmeren Fall möchte er jedoch weinen, kann dies aber nicht. Das Weinen ist gehemmt. Es entsteht das Gefühl einer inneren Leere, die zum Teil unerträglich ist. Innere Unruhe: Bei manchen Depressionen entsteht eine innere Unruhe. Dem Patienten fällt es dann schwer, still zu sitzen. Bei starker Betroffenheit möchte er sich ständig bewegen oder etwas tun. Dies nennt man agitiert. Vermehrte Reizbarkeit: Manche Patienten sind viel reizbarer als sonst. Beim geringsten Anlass brausen sie auf. Teilweise werden sie aggressiv. Veränderter Appetit: Der Appetit kann bei manchen Patienten zunehmen, bei anderen Patienten jedoch auch abnehmen. Im schlimmsten Fall haben manche Patienten demzufolge dann gar keinen Hunger mehr und andere Patienten einen ständigen Heißhunger. Schlafstörungen: Schlafstörungen bei depressiven Patienten können sowohl zu einem vermehrten als auch zu einem zerrütteten und verminderten Schlaf führen. Bei schlimmem Schlafmangel kann der Pat. lediglich 1- 2 h pro Nacht schlafen und ist dann am nächsten Tage müde und zerschlagen. In anderen Fällen, mit vermehrtem Schlafbedürfnis, schläft der Patient die gesamte Nacht durch und auch übergroße Anteile des Tages. Alpträume kommen gehäuft vor. Reduziertes sexuelles Interesse: Das Interesse an Sexualität lässt nach. Bei starker Depression ist das Interesse an Sexualität völlig verloren. Todes- und Selbstmordgedanken: Viele Patienten denken häufiger an den eigenen Tod. Auch leicht betroffene depressive Patienten denken manchmal an Selbstmord, würden es aber nicht tun. Schwer betroffene Patienten würden sich am liebsten umbringen, wenn sie die Gelegenheit dazu hätten und können sich dies immer konkreter vorstellen und planen. Bei vermehrten Todes oder Selbstmordgedanken ist auf jeden Fall die Hilfe eines kompetenten Arztes einzuholen. Angst: Bei einigen Patienten kommt es zudem zu Angstzuständen. Neben der Zukunftsangst ist die Angst zu sterben oder die Befürchtung des Schlimmsten, neben der Angst die Kontrolle über sich selber zu verlieren, häufig anzutreffen. Bei einigen Patienten ist die Depression assoziiert mit Panikstörungen. Körperliche Symptome: Vielen Menschen ist es unbekannt, dass eine Depression auch zu körperlichen Symptomen führen kann. Neben Taubheitsgefühlen und Kribbeln an verschiedenen und wechselnden Stellen des Körpers kommt es zu Hitzegefühlen und einem glühenden Gesicht. Schreckhaftigkeit, Nervosität und zittrige Hände sind relativ häufig. Atembeschwerden und das Gefühl zu ersticken treten auf. Schwindel und ein wackeliges Gefühl können dauerhaft oder auch über längere Phasen anhaltend auftreten. Insgesamt entsteht ein Schwächegefühl. Magen- und Darmbeschwerden treten hinzu. Schwitzen ist tagsüber, zeitweise aber auch nur nachts ein häufiges Phänomen.
Abbildung 1: Leichtigkeit und Schwere des Lebens. Von Maxim Wakultschik – Gemälde zu besichtigen in der Praxis von Prof. Hufnagel Wie verläuft eine Depression? Der Verlauf einer Depression kann sehr verschieden sein. Neben depressiven Phasen von wenigen Tagen kann die Depression bei manchen Patienten über viele Monate und zum Teil Jahre anhalten.
Dann spricht man von einer chronischen Depression. Mit entsprechender Behandlung ist es meistens möglich eine Depression nach 3-9 Monaten zu überwinden. Bei etwa einem Drittel der Patienten bleibt es bei einer depressiven Episode im Leben. Bei einem weiteren Drittel kommt es immer wieder zu Phasen der Verschlechterung mit erneut auftretender Depression.
Bei jedem dritten Patienten ist die Depression therapieresistent und chronisch. Eine Sonderform ist die bipolare Störung. Hier treten neben depressiven Phasen auch manische Phasen auf, bei denen der Pat. krankhaft und unkontrolliert euphorisch (himmelhoch jauchzend) und überaktiv ist.
Während der Depression neigen einige Patienten zu verstärktem Nikotin- und Alkoholkonsum, was die Problematik weiter verschlechtert. Wie erkennt man eine Depression? Am wichtigsten sind die vom Patienten selber und seinen Begleitpersonen geschilderten Symptome (Eigenanamnese und Fremdanamnese). Darüber hinaus gibt es formelle Testbögen, die eine Einschätzung des Ausmaßes der Depression erleichtern.
Eine Depression aufgrund einer anderen Erkrankung, wie z.B. Schilddrüsenfehlfunktion, Vitaminmangel, Hirntumoren muss schon initial durch geeignete neurologische Diagnostik inkl. einer laborchemischen Abklärung (Blutuntersuchungen), neuro-psychometrischer Diagnostik (Testungen der Hirnleistungen durch einen Psychologen) und bildgebenden Verfahren (Computertomographie oder Kernspintomographie des Kopfes) ausgeschlossen oder nachgewiesen werden.
Wie behandelt man eine Depression? Die Behandlung der Depression erfolgt mit Psychotherapie, antidepressiven Medikamenten und körperlichem Training sowie Entspannungstraining. Zusätzlich können ergänzend eine Neural-Akupunktur und eine magneto-elektrische Stimulation angewendet werden. Insgesamt empfiehlt sich die Behandlung integriert und multimodal, das heißt unter Ausschöpfung aller Behandlungsmöglichkeiten zu gestalten.
Psychotherapeutische Behandlung der Depression Die Psychotherapie ist eine effektive Methode zur Behandlung der Depression. Die Psychotherapie bei Depressionen wird durch qualifizierte Ärzte oder psychologische Psychotherapeuten durchgeführt. Man unterscheidet Verhaltenspsychotherapie und analytische Psychotherapie.
- Für die Depression wird man überwiegend die Verhaltenspsychotherapie anwenden.
- Hierbei werden die verschiedenen Lebensbereiche im Hinblick auf Krankheit-auslösende oder Krankheit-unterstützende Faktoren analysiert, erörtert und Möglichkeiten der Konfliktlösung aufgezeigt.
- Im optimalen Fall führt dies zu einer Verhaltensänderung des Patienten, die für ihn vorteilhaft ist und zur Ausheilung der Depression beiträgt.
Zur praktischen Durchführung werden zunächst eine Erhebung der Vorgeschichte und 5 Probestunden durchgeführt. Danach wird über die Fortsetzung der Psychotherapie entschieden und ein Antrag bei den Krankenkassen gestellt. Üblicherweise werden 25-50 h zur ambulanten Behandlung genehmigt.
- Die Behandlung erfolgt am besten in Einzeltherapie.
- Bei einzelnen Therapiesitzungen mag es erforderlich sein Bezugspersonen mit einzubinden.
- Medikamentöse Therapie der Depression Ziel der medikamentösen Therapie der Depression ist es Störungen im Stoffwechsel der Überträgerstoffe zwischen den Nervenzellen im Gehirn zu verbessern.
Wichtige Überträgerstoffe hierfür sind Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Melatonin. Es stehen etwa 10 Substanzen der 1. Wahl zur Verfügung. Die Frage, welches Medikament, in welcher Dosierung, über welchen Zeitraum eingesetzt werden soll, wird durch den Facharzt (Psychiater oder Neurologen) in enger Abstimmung mit dem Patienten festgelegt.
Wichtig ist zu wissen, dass viele antidepressive Medikamente ihre Wirksamkeit erst nach Ablauf von 2 Wochen entfalten und sich diese danach, auch bei gleichbleibender Dosierung, noch steigern kann. Die Medikamente machen nicht abhängig und können jederzeit (ausschleichend) wieder abgesetzt werden. Gegebenenfalls können zusätzlich weitere Medikamente zur Beruhigung oder Verbesserung des Nachtschlafes angewendet werden.
Insgesamt sind zwar viele Nebenwirkungen bekannt, sie betreffen jedoch nur etwa 10 % der Patienten in relevantem Umfang. Dann muss das Medikament in seiner Dosis reduziert oder gänzlich abgesetzt werden. Körperliches Training und Entspannungstraining bei Depression Die körperliche Therapie der Depression wird oft vernachlässigt.
- Ratsam sind 30-60 min Ausdauertraining mehrfach wöchentlich.
- Durch körperliches Training werden die Gehirnzellen aktiviert und Stammzellen im Gehirn zur Teilung angeregt.
- Schon nach kurzer Zeit können Stimmung und Lebensfreude steigen, Antrieb und Selbstvertrauen sich normalisieren, Schlafstörungen behoben sein.
Eine Sonderform des körperlichen Trainings ist das Entspannungstraining. Dieses wird unter Anleitung durch spezifisch geschulte Physiotherapeuten oder Sportlehrer vermittelt und kann danach in eigener Regie praktiziert werden. Neural-Akupunktur bei Depression Hypothetisches Ziel der Neural-Akupunktur ist es, durch Stimulation an den Nervenaustrittspunkten die Freisetzung der körpereigenen Endorphine herbeizuführen.
Die, landläufig auch als Glückshormone bezeichneten, Endorphine haben eine schmerz-lösende, ausgleichende und Stimmungs-aufhellende Wirkung. Nach eigener Erfahrung ist die Neural-Akupunktur zur Behandlung der Depression sehr wirksam. Sie hat als neues Verfahren gleichwohl bisher nicht die Anerkennung im Bereich der sogenannten medizinischen Leitlinien zur Behandlung der Depression gefunden.
Magneto-elektrische Stimulation bei Depression Mit einer direkt über den Kopf gehaltenen Magnetspule wird im Bereich des Gehirns schwacher elektrischer Strom ausgelöst, der das Gehirn aktiviert. Weltweit existieren mehr als 50 Studien, die eine Wirksamkeit der Methode beobachteten.
Die Methode ist harmlos und nebenwirkungsfrei. Sie wurde mittlerweile in die so genannten Leitlinien zur Behandlung der Depression durch deutsche und auch US-Fachverbände aufgenommen. TDCS (Transcranial Direct Current Stimulation = Gleichstrombehandlung) des Gehirns bei Depression Abbildung 2: TDCS (Gleichstromstimulation des Gehirns) über 2 Elektroden Bei der Gleichstrombehandlung des Gehirns zur Therapie der Depression handelt es sich um ein gut verträgliches Verfahren.
Das Gehirn wird über 20 min elektrisch stimuliert. Zur Verbesserung des Effektes sollte danach für die Dauer 1 h ein kognitives Training stattfinden. Insbesondere in dieser Kombination handelt es sich um ein effektives Verfahren. Welche Möglichkeiten der Erkennung und Behandlung einer Depression gibt es in der Praxis von Prof.
Dr.A. Hufnagel in Düsseldorf? Im Bereich der Erkennung einer Depression stehen alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in der Praxis von Prof. Dr.A. Hufnagel in Düsseldorf zur Verfügung. Eine Depression kann klinisch und mittels neuro-psychometrischer Verfahren erfasst werden. Eine organisch bedingte Depression im Rahmen einer anderen Gehirnerkrankung kann durch EEG, Ultraschalldiagnostik und laborchemische Blutuntersuchung abgegrenzt, beziehungsweise ausgeschlossen werden.
Zur Behandlung der Depression stehen in der Praxis von Prof. Dr.A. Hufnagel alle Möglichkeiten zur Verfügung. Ambulante Psychotherapie wird durch die Psychotherapeutin A. Jachmann in den Praxisräumlichkeiten durchgeführt. Verfahren des körperlichen Trainings und Entspannungstrainings werden durch geschulte Physiotherapeuten und Sportlehrer im angeschlossenen medizinischen Trainingszentrum erlernt und praktiziert.
- Akupunktur wird ärztlicherseits durchgeführt.
- Auch die magneto-elektrische Stimulation (rTMS) und die TDCS (Gleichstromstimulation des Gehirns) mit nachfolgendem kognitivem Training durch eine Psychologin stehen zur Verfügung.
- Gut wirksame und verträgliche Medikamente werden soweit notwendig angewendet.
Insgesamt handelt es sich um ein integriertes, multimodales System zur Therapie der Depression. Die Erfolgsquote auf Ausheilung oder nachhaltige Verbesserung der Depression liegt bei ambulant behandelten Patienten bei ca.80 %. Notfall-Diagnostik und akute Behandlungen können wochentags jederzeit durchgeführt werden.
Was kann man tun wenn einem alles zu viel wird?
Birgit Salewski: “Die Schlagzahl, mit der wir uns gerade alle immer wieder an neue Herausforderungen anpassen müssen, ist gefühlt höher denn je. Neben den allgemeinen und den individuellen Herausforderungen des Lebens hat uns nun über zwei Jahre eine Pandemie beschäftigt.
- Für viele Menschen war die Lebenssituation schon vor der Pandemie belastend und an der Grenze des Machbaren.
- Die Pandemie hat vor allem Familien und Menschen in den Gesundheitsberufen schlicht überfordert und für uns alle immense Einschnitte in unserem Leben, in unseren Routinen, in unseren Beziehungsgefügen und unserem Arbeitsleben bedeutet.
Aktuell belastet uns zudem die Tatsache, dass es erneut kriegerische Auseinandersetzungen in Europa gibt und friedliche Lösungen fern zu sein scheinen. Diese Gemengelage ist schlicht viel und davon überfordert zu sein, oder das Gefühl zu haben, dass uns die Kräfte ausgehen, ist momentan ein verbreitetes Phänomen.
Wie bekomme ich mehr Ruhe in mein Leben?
Fazit –
Emotionaler und körperlicher Stress gehören zum Alltag dazu und sind kein Grund zur Sorge. Chronischer Stress kann auf Dauer aber der Gesundheit schaden. Für Körper und Geist ist es wichtig, regelmäßig für Entspannung zu Sorgen und zur Ruhe zu kommen. Es gibt viele Möglichkeiten, im stressigen Alltag innere Ruhe zu finden – sogar kurzfristig. Die bewährtesten Mittel, um zur Ruhe zu kommen sind: Sport, Meditation, Dankbarkeits- und Atemübungen, feste Routinen, Zeit in der Natur, konsequente Entscheidungen, guter Schlaf und eine ausgeglichene Ernährung.
Wie äußert sich emotionale Erschöpfung?
Typische Symptome sind Beschwerden des Bewegungsapparats wie Schulter-, Rücken- und Nackenverspannungen. Aber auch Kopfschmerzen, eine erhöhte Infektanfälligkeit, Verdauungsprobleme sowie chronische Müdigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme gehen mit Erschöpfung einher.
Was kann man tun wenn man nichts mehr fühlt?
Selbstfürsorge – Wenn wir uns zum ersten Mal in der Situation befinden, nichts mehr zu fühlen, wissen wir oft nicht, warum es uns so geht und welche Gefühle eigentlich gehört werden wollen. Das ist zunächst auch nicht das Wichtigste. Wichtig ist nämlich vor allem, dass du für dich selbst sorgst.
Unternimm etwas, das dir guttut. Vielleicht hilft dir eine warme Dusche oder dein Lieblingsessen. Oder vielleicht brauchst du die Nähe zu anderen Menschen. Wenn es dir schwerfällt, über deine eigenen Gefühle zu sprechen, kann manchmal auch das bloße Miteinander mit dir nahestehenden Personen dabei helfen, dass es dir besser geht.
Sobald du dich etwas stärker fühlst, lohnt sich die Frage danach, was dich in diesen Zustand des Nichtsfühlens gebracht hat. Journaling kann eine hilfreiche Methode sein, um deine Gedanken zu ordnen und deine Gefühle besser zu verstehen. Vielleicht helfen dir auch Meditation oder Yoga dabei, loszulassen und dich selbst wieder besser zu spüren.
Kann sich die Seele spalten?
In den Spiegel der eigenen Seele blicken – Das Selbst traumatisierter Patienten ist häufig tief gespalten, was zu immer neuem Leid führt. Wie es gelingt, die Abspaltungen ins Bewusstsein des Patienten zu heben, ihre Funktionen zu klären und therapeutische Strategien zu entwickeln, zeigt der Autor an zahlreichen eindrucksvollen Beispielen.
- Jeder Mensch kann Spaltungsprozesse an sich selbst beobachten.
- Wenn eine Situation für uns emotional schwierig wird, reduzieren wir unsere Gefühle; wir spalten sie ab.
- Dieser nützliche Selbsthilfeakt der Psyche kann bei Traumatisierungen zu tiefen und dauerhaften Spaltungen der Persönlichkeit führen.
- Für Psychotherapeuten stellen diese Patienten eine große Herausforderung dar.
Anhand zahlreicher Fallbeispiele gibt der Autor hier seinen Erfahrungsschatz weiter: – Er beschreibt die Bandbreite der vorkommenden Spaltungen. – Er zeigt, wie Therapeuten Spaltungen und unbewusste Persönlichkeitsanteile bei ihren Patienten erkennen.
– Er vermittelt die nötigen Strategien, um mit dieser Patientengruppe effektiv zu arbeiten. Die Weiterentwicklung der Familienaufstellung im Sinne einer Aufstellung der »inneren Familie« spielt hierbei eine zentrale Rolle. Nicht nur Fachleute, auch Betroffene und Angehörige von traumatisierten Menschen werden dieses Buch mit Gewinn lesen.
Inhaltsverzeichnis Herzlichen Dank! 1. Tiefe Risse und kleine Wunden 2. Die »Seele« 3. Begriffe und Konzepte von Spaltung 3.1 Schizophren, ambivalent, zerrissen, blockiert 3.2 Spaltung und Dissoziation 3.3 Theorieansätze zum »Vielfachwesen Mensch« 4. Trauma und Spaltung 4.1 Dissoziationen in Belastungssituationen 4.2 Dissoziationen und Stress 4.3 Traumatische Notfallreaktionen 4.4 Auf- und Abspaltungen 4.5 Gesunde Anteile 4.6 Traumatisierte Anteile 4.7 Überlebens-Ich-Anteile 4.8 Vielfache Spaltungen 4.9 Extreme Polarisierungen 4.10 Stabilität und Balance 4.11 Körperliche Grundlagen für Spaltungen 5.
- Formen von Spaltungen 5.1 Existenztraumata 5.2 Verlusttraumata 5.3 Bindungstraumata 5.4 Bindungssystemtraumata 6.
- Spaltungen und Verstrickungen 6.1 Unheilvolle Symbiose 6.2 Kindliche Abhängigkeitsmuster 6.3 Mittragen elterlicher Spaltungen 6.4 Verstrickte Paarbeziehungen 6.5 Verstrickungen in der Psychotherapie 6.6 Verstrickungen in der Sozialarbeit 6.7 Wahnhafte Verstrickungen 7.
Leben im Überlebensmodus 7.1 Aktionismus 7.2 Symptome unterdrücken 7.3 Krankheiten beseitigen 8. Innere Heilung 8.1 Erkennen der Spaltungen 8.2 Verstehen der gespaltenen Anteile 8.3 Verstehen der Gesamtorganisation der Anteile 8.4 Rekonstruktion der Wirklichkeit 8.5 Überlebensanteile für die Therapie gewinnen 8.6 Selbstbefreiung des traumatisierten Anteils 8.7 Lösungsansätze bei den vier Traumaarten 8.8 Sich aus der kindlichen Abhängigkeit lösen 8.9 Verschmelzung oder Nebeneinander? 8.10 Leben statt Überleben 9.
Die therapeutische Arbeit mit Aufstellungen 9.1 Von Familien- zu Traumaaufstellungen 9.2 Die Komplexität von Aufstellungen 9.3 Die Praxis des Traumaaufstellens 9.4 Methodische Aspekte des Aufstellens 9.5 Spiegelneurone 9.6 Spiegelungs-Resonanzphänome 10. Forschungsprojekt zur Aufstellungsmethode 10.1 Fragestellung der Forschung 10.2 Stichprobe und Durchführung der Erhebungen 10.3 Wie Patienten Aufstellungen erleben 10.4 Wie zuverlässig können Stellvertreter widerspiegeln? 10.5 Neue Informationen aus Aufstellungen 10.6 Zusammenfassung und Diskussion 11.
Blick nach vorne Literatur Leseprobe 8. Innere Heilung Wie im Innen, so im Außen Unter innerer Heilung verstehe ich einen Prozess, der nicht im Außen, sondern in der eigenen Seele den Ausweg sucht. Innere Heilung bedeutet, sich nicht mehr abhängig davon zu machen, was andere für einen tun oder von einem erwarten.
Wer den Weg der inneren Heilung geht, hat die Zuversicht, dass sich die Probleme im Außen lösen werden, sobald die innere Bereitschaft dafür vorliegt. Das gesunde Ich beugt sich deshalb auch keinem Aktionsdruck eines Überlebens-Ichs mehr. Der Weg der inneren Heilung nimmt die Probleme im Außen sogar als eine Chance wahr, sich in erster Linie selbst besser zu verstehen und sich zu fragen, wofür die eigene Seele dieses oder jenes Problem im Moment möglicherweise braucht.
Sich mit seinen Spaltungen nicht nur zu arrangieren, sondern sich daraus zu befreien, ist kein einfacher und bequemer Weg. Vielleicht ist es im Endeffekt aber sogar der kürzeste Weg von allen. Es sind nach meiner Erfahrung verschiedene Prozesse, die stattfinden, um Schritt für Schritt in einen Zustand innerer Heilung zu gelangen.8.1 Erkennen der Spaltungen An erster Stelle steht das Erkennen und Anerkennen der eigenen Spaltungen.
- Da es ein Wesensmerkmal der Spaltung ist, dass die voneinander getrennten Seelenanteile keine bewusste Verbindung mehr miteinander haben, kann ein Mensch auch nur entweder in dem einen oder in dem anderen Anteil im vollen Bewusstsein wahrnehmen, fühlen, denken und handeln.
- Er kann sich nur in einem traumatisierten, in einem Überlebensanteil oder in seinem heil gebliebenen Anteil seiner selbst bewusst sein.
Es ist ein großer, erster Schritt auf dem Weg der inneren Heilung, wenn sich Menschen ihrer seelischen Spaltungen bewusst werden und erkennen, in welchen Alltagssituationen sie den Wechsel von einer Teilpersönlichkeit zur anderen vollziehen. Im folgenden Beispiel beschreibt eine Patientin ihre Erfahrungen nach einer Therapiesitzung, in der wir mit ihrem Täter- und Opferanteil arbeiteten, die sich unversöhnlich gegenüberstanden.
- Ihre Mutter wollte sie nicht haben, da sie aus einer außerehelichen Beziehung hervorging und ihr Vater gleichzeitig zwei weitere Frauen geschwängert hatte.
- Die Patientin überlebte die Abtreibungsversuche ihrer Mutter und war später wiederholt deren Mordanschlägen ausgesetzt.
- Die zerstörerische Energie ihrer Mutter war zu einem Teil ihrer selbst geworden.
Ihre anderen Anteile mussten dagegen ankämpfen, sich schützen und diesen selbstzerstörerischen Anteil in Schach halten. Dieser mit dem gewalttätigen und ablehnenden Anteil ihrer Mutter symbiotisch verschmolzene Anteil – in der Fachsprache würde man hier von »Täterintrojekten« sprechen (Huber, 2003) – setzte die Anschläge der Mutter erneut in Szene, die in der Kindheit der Patientin stattgefunden hatten.
»Wegen dem stirbst du nicht. Mach weiter!« »Nach der letzten Stunde war anfänglich viel Gedankenkreisen, ich wollte alles ergründen und erforschen. Als vieles abgespult war, kam ein Dampfkessel von Gefühlen in mir hoch: Zweifel, Ärger, Zerstörungswut. Ich sprach mit diesem aufbegehrenden Anteil: Was brauchst du? Was kann ich für dich tun, damit es dir besser geht? Ich fuhr mit dem Fahrrad in die ruhige Natur hinaus zum Brombeerpflücken.
Ein Abhang mit leuchtenden schwarzen Beeren lud mich ein. Als ich das Gefäß fast voll hatte, sah ich ganz oben noch welche. Ich ging hin und pflückte. Da flog plötzlich das Gefäß weg, ich machte einen Salto rückwärts. Als ich wieder zu mir kam und die Augen öffnete, lag ich am unteren Rand des Abhangs im nassen Gras.
Ich prüfte, ob ich noch ganz war, und bedankte mich für den Schutz. Leicht benommen hörte ich in mir eine befehlende Stimme: Mach mit dem Pflücken weiter, weil du noch ganz bist. Automatisch stand ich auf und fing wieder an zu pflücken. Plötzlich hielt ich inne und erkannte die Situation. Diese Stimme in mir war gewaltsam und ohne jedes Mitgefühl.
Ich erkannte, dass es in mir verschiedene Anteile gab: einen Teil, der mich zerstören will, einen Teil, der mich schützt, und einen Teil, der im Notfall den Körper verlässt. Etwas Ähnliches war mir bereits vor 25 Jahren passiert, als ich den Totalschaden mit meinem Auto hatte.
Eine zerstörerische Energie ergriff mich, das Auto war erfüllt damit. Ich raste von einem Stoppschild aus auf ein Verkehrsschild zu, das 150 Meter entfernt war. Das Auto überschlug sich und lag auf dem Dach. Es war völlig Schrott. Außer einem Schock und einem leichten Schleudertrauma hatte ich keine Kratzer.
Die zerstörerische Energie nahm ich als etwas von außen Kommendes wahr, ebenso wie die mich schützende Lichtenergie. Ich sehe jetzt auch noch eine weitere Verbindung. Mit achteinhalb Jahren musste ich beim Heuladen helfen. Der Wagen war schon übervoll, und meine Mutter rief mir zu: Nimm das Heu und stampfe es ganz hinten außen fest. Im nächsten Moment fuhr sie dann plötzlich mit dem Traktor vorwärts.
Ich flog rückwärts vom Wagen, prallte hart auf dem Boden auf und rang nach Luft. Meine Mutter kam zu mir und sagte: Wegen dem stirbst du nicht. Leg dich dort unter den Baum, bis der Schwindel vorbei ist. Ich hatte danach wochenlang Rückenschmerzen. Mit 35 Jahren ließ ich meine Rückenschmerzen medizinisch abklären.
Auf dem Röntgenbild zeigte sich, dass auf der Höhe der Brustwirbel zwei Wirbel ineinander verkeilt sind. Der Arzt meinte: Sie müssen in früher Jugend einen heftigen Sturz erlebt haben. Als Kind war ich voller Fragen über meine Umwelt. Heute bin ich es in Bezug auf meine eigene Innenwelt.
- Wie kann ich mir selbst vertrauen, wenn ein Teil in mir ist, der mir Schaden will, mich umbringen will? Ein Teil in mir vertraut blindlings und verrät mich auch.
- Er ist dumm und blöd.
- Wie kann ich da anderen vertrauen? Ich habe das Gefühl, in mir sind viele kleine Risse und Spaltungen eingebettet in die große Spaltung zwischen Gefühl und Verstand.« Besonders bei Bindungstraumata bildet sich in einem Menschen eine komplexe Struktur von Auf- und Abspaltungen aus.
Die Aufstellungsmethode kann diesen Schritt zur Selbsterkenntnis, welche unterschiedlichen Anteile in der eigenen Seele vorhanden sind, in hohem Maße fördern. Sie ist wie ein Röntgenbild für das Erkennen seelischer Strukturen. Indem er für seine Spaltungen jeweils eigene Stellvertreter auswählt, kann sich der Patient von außen beobachten und das Zusammenspiel seiner verschiedenen Anteile ansehen.
Das Hinsehen aus einer Beobachterperspektive begünstigt die Herausbildung einer neuen Bewusstheitsstufe, die notwendig für den späteren Integrationsprozess der verschiedenen Seelenanteile ist.8.2 Verstehen der gespaltenen Anteile Auch für das intensivere Kennenlernen der einzelnen Persönlichkeitsanteile ist die Aufstellungsmethode nach meinen Erfahrungen hervorragend geeignet.
Die Stellvertreter verleihen den Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken der einzelnen Anteile Ausdruck und Stimme. Der Patient kann sehen, was seine einzelnen Anteile bewegt, wie sehr oder wie wenig sie in Kontakt miteinander sind. Gerade bei den tieferen und primären Spaltungen sieht er, wie getrennt voneinander der traumatisierte und der Überlebensanteil existieren und sich gegenseitig kaum wahrnehmen.
In der Regel ignoriert der Überlebensanteil den traumatisierten Anteil, wendet sich von ihm weg, lehnt ihn ab, hält ihn für einen Simulanten, erachtet es für sinnlos und gefährlich, sich mit ihm zu befassen, oder hat Angst davor, dass er unkontrollierte Dinge macht. Das Überlebens-Ich steht der aufdeckend arbeitenden Psychotherapie verständlicherweise sehr ablehnend und kritisch gegenüber.
Traumatisierte Anteile sind in den meisten Fällen in ihrer Welt eingeschlossen, ohne Kontakt zu den anderen Anteilen und mit sich selbst beschäftigt. Sie frieren, zittern, schwanken, blicken starr auf einen Punkt auf dem Boden oder in der Ferne. Sie stehen starr da, sind wie in Watte gepackt, fühlen sich wie unter einer Glasglocke oder legen sich voller Verzweiflung eingerollt auf den Boden.
- Sie sind in ihren jeweils eigenen Filmen gefangen.
- Alles, was ich in der Fachliteratur über traumatisierte Zustände gelesen oder bei traumatisierten Menschen unmittelbar beobachten konnte, habe ich bereits auch in Aufstellungen durch Stellvertreter repräsentiert gesehen.
- Angst und Erstarrung Bei Hermann hatte sich nach Einschätzung seiner Ärzte über 15 Jahre lang ein Tumor in seinem Gehirn entwickelt.
Auch nachdem dieser Tumor operativ entfernt worden war, bekam Hermann wieder Kopfschmerzen und geriet in Schwindel- und Erstarrungszustände. Das Gehirngewebe wucherte weiter. Hermann wollte sich in einer Aufstellung damit auseinandersetzen, welche seelische Bedeutung dieser Tumor in seinem Kopf hat.
- Der Seelenanteil, der mit diesem Tumor in Verbindung steht, erwies sich als ein frühkindlicher Zustand, der keinen Kontakt zu seiner Mutter bekam, da diese sich nicht entscheiden konnte, ob sie ihn als ihr Kind haben wollte oder ihn lieber abtreiben sollte.
- Dahinter wirkte das Schicksal der Großmutter, die, durch Krieg und sexuelle Gewalt traumatisiert, völlig in Angst erstarrt war.
Für sie erschien der Tod als der einzige Ausweg, der sie aus dieser Erstarrung befreien konnte. Als wir den Tod in die Aufstellung brachten, zog es den Anteil von Hermann, der mit seinem Tumor in Verbindung steht, magnetisch zum Tod hin. Er klammerte sich an den Tod als seinen einzigen Halt.
- Hermann, der im Außenkreis saß, räumte nun ein, dass er schon sein ganzes Leben lang voller Ängste ist und auch schon öfter an Suizid gedacht hatte.
- Als dann der lebendige Anteil der Großmutter in die Aufstellung genommen wurde, den sie wegen der Traumatisierungen preisgegeben hatte, wendete sich das Blatt.
Plötzlich waren echte Gefühle da, und auch Hermann im Außenkreis wurde von diesen Gefühlen tief berührt. Er öffnete immer mehr sein Herz und konnte aus tiefer Seele weinen. Es gelang ihm, so in Kontakt mit seinem abgespaltenen Anteil zu treten und ihn zu bewegen, den Tod als seinen Fixpunkt loszulassen.
- In einer späteren Sitzung arbeiteten wir direkt mit diesem in seiner Angst erstarrten sehr frühen Seelenanteil.
- Indem er gegen körperlichen Widerstand ankämpfen musste, den ich mit meiner Körperkraft erzeugte, wachte er aus seiner Erstarrung auf und wurde immer beweglicher und entspannt zugleich.
- Diese Arbeit, Spaltungen sichtbar zu machen, kann auch in der Einzeltherapie stattfinden.
Ich gebe dazu den Patienten die Gelegenheit, Kissen als Platzhalter für ihre verschiedenen Persönlichkeitsanteile auszuwählen. Wenn sie sich in das Energiefeld der verschiedenen Persönlichkeitsanteile begeben, können sie die unterschiedlichen Wahrnehmungen, Körpergefühle, Stimmungen und Haltungen ihrer verschiedenen Seelenanteile erspüren, wenn sie dafür offen sind.8.3 Verstehen der Gesamtorganisation der Anteile Das Phänomen der seelischen Spaltung ist allein vom Verstand nur schwer zu begreifen.
Das Überlebens-Ich weigert sich ohnehin, Spaltungen als Realität zu sehen. Die Erfahrungen in der Therapie, und insbesondere durch Aufstellungen, können für die gesunden Ich-Anteile ein neues Bewusstsein darüber schaffen, was seelische Spaltungen sind, wie sie entstanden sind und wie sie sich im Laufe des Lebens weiterentwickelt haben.
Das tiefere Verständnis für die gesamte Organisation der seelischen Spaltungen, das Mit- und Gegeneinander der einzelnen Anteile ist für Therapeuten eine wichtige Voraussetzung, um Patienten zu helfen, aus diesen Spaltungen wieder herauszukommen. Ansonsten arbeitet man möglicherweise isoliert mit einem einzelnen Anteil, glaubt ein gutes Ergebnis erzielt zu haben, und ein anderer Anteil, der sich bislang im Hintergrund gehalten hat, macht den Effekt der therapeutischen Behandlung dann wieder zunichte.
- »Teufel und Engel« Besonders bei Missbrauchserfahrungen können die Spaltungen bei Patientinnen und Patienten so tief greifend sein, dass diese ohne ein Verständnis ihrer seelischen Gesamtorganisation nicht zu sich selbst finden können.
- Eine Patientin beschreibt ihren Erkenntnisprozess: »Das Wichtigste, das ich erfahren habe, war, dass ich eine Spaltung habe.
Das habe ich im Laufe der Therapie erkannt. Und in einer Aufstellung ist dann etwas sehr Wichtiges für mich herausgekommen. Nämlich dass bei einer Spaltung nicht Gut und Böse getrennt wird. Mit einer Bewertung kann man da überhaupt nicht rangehen. Sondern es gibt einfach zwei Dinge, die getrennt werden voneinander.
- Und weil sie getrennt sind voneinander, darum entsteht das Problem.
- Beziehungsweise weil keine Bewusstheit zwischen den beiden Anteilen stattfindet.
- Bei mir ging es im Wesentlichen um meinen Großvater, bei dem ich mehr oder weniger aufgewachsen bin, weil meine Mutter mich am liebsten umgebracht hätte.
Für diesen Großvater war ich das Wichtigste und Liebste auf der Welt, und er umgekehrt für mich auch. Er war der Einzige, den ich hatte. Und gleichzeitig hat er mich aber auch so wahnsinnig, so rituell missbraucht. Diese ganzen rituellen Geschichten stammen von ihm.
- Er war in so einem pseudoreligiösen Kreis, und dadurch ist das passiert.
- Durch die Aufstellung ist mir klar geworden: mein Großvater stand zweimal da.
- Der eine war einfach wunderbar, den liebe ich, den liebe ich auch heute noch.
- Das ist ein ganz toller Mann, ein liebenswerter Mensch.
- Was Spaltung bedeutet, ist mir ganz klar geworden.
Dieses Nebeneinander-existieren-Können, obwohl es sich eigentlich gegenseitig ausschließt. Man könnte ja meinen, man kann den Teufel und den Engel nicht in einem haben. Aber wir können es.« Durch mehrere Aufstellungen wurde dieser Patientin die Gesamtorganisation ihrer Persönlichkeit und das Neben- und Gegeneinander der verschiedenen Anteile in ihr immer deutlicher bewusst: »Bei mir ist es so, dass ich einen Anteil in mir habe, das ist die Therapeutin.
Die kann wirklich rausgehen, ein Stück weggehen – und dann ganz allein die Regie übernehmen. Die hat überhaupt keine Probleme. Die ist total fit. Die ist ganz gut. Und dann habe ich noch so einen anderen Anteil, den nenne ich immer die Alltagsbewältigerin, die mit wirklich allem fertig wird. Da gibt es nichts, womit die nicht fertig wird.
Die fährt auch den anderen Anteilen total über den Mund und sperrt die alle ein. Sie sagt, jetzt ist Ruhe. Also, Probleme gibt es jetzt nicht mehr! Also Schluss jetzt! Jetzt haut mal ab! Aber wie es den anderen geht, diesen anderen, die sonst so nie in Erscheinung treten, das habe ich vorher nicht gewusst.
Das habe ich in der Aufstellung erfahren. Wie schlecht es denen wirklich geht, das habe ich vorher nicht gewusst. Ich habe es selbst für mich gar nicht so empfunden. Weil ich ja diese beiden anderen Teile habe, in die ich dann sofort geflüchtet bin – ich konnte ja sofort, wenn es mir zu viel wurde, immer gleich abhauen.
Und dann habe ich die armen Kinder da im Keller sitzen lassen, und dann waren sie mir egal. Natürlich war das auch eine Überlebensstrategie. Das habe ich wirklich nicht gewusst. Das habe ich da erst gesehen.« »Das Buch ist gut strukturiert, fachlich korrekt und zugleich verstehbar (auch für Laien) geschrieben.
Das Buch ist fundiert und zeichnet sich sowohl durch seine empathischen, achtsamen und zugleich theoretisch fundierten Darstellungen als auch durch seine hohe ethische und fachliche Verantwortung aus.(.) Das Buch ist allen zu empfehlen, die interessiert sind an gelingender Kindheit und gelingendem Leben, besonders aber für Eltern, Erziehende, SozialarbeiterInnen und TherapeutInnen.« Dr.
Michaela Schumacher (www.socialnet.de, 17.11.2008)