Verstopfung lösen: Ballaststoffe, viel Trinken und Bewegung – richtet sich nach der Ursache. Sind Auslöser wie Krankheiten oder Medikamente ausgeschlossen, dann gibt es zur Beseitigung der Verstopfung zwei Zauberworte: Ballaststoffe und Bewegung. Empfehlenswert bei Beschwerden mit Darmträgheit sind etwa 35 Gramm Ballaststoffe täglich.
- In schweren Fällen sollten es sogar 40 bis 50 Gramm sein.
- Das bedeutet: Vollkornprodukte, Leinsamen, Gemüse und Obst gehören auf den Speiseplan.
- Die Umstellung sollte nicht abrupt von wenig auf viele Ballaststoffe erfolgen, sondern der Darm sollte schonend an die “Mehrarbeit” gewöhnt werden.
- Unbedingt ausreichend dazu trinken, denn Ballaststoffe quellen und benötigen dazu Flüssigkeit.
Akazienfasern oder Flohsamen sind natürliche Quellmittel. Ein Esslöffel davon, eingenommen mit einem Glas Wasser vor einer Mahlzeit, kann zusätzlich helfen, die nötige tägliche Ballaststoffmenge zu erreichen.
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Wie löse ich eine Verstopfung?
Medikamente – Die häufigste medikamentöse Behandlung um eine Verstopfung zu lösen ist die Anwendung von Abführmitteln, um den Darm schnell und radikal zu befreien. Achtung : Abführmittel dürfen nur kurzzeitig angewendet werden, um der Verdauung nicht dauerhaft zu schaden und den Verlust von Nährstoffen vorzubeugen.
Was sind die Ursachen für eine vorübergehende Verstopfung?
Ursachen für Verstopfung – Für eine vorübergehende Verstopfung können verschiedene Auslöser verantwortlich sein:
- falsche Ernährung: Schon wenn man einige Tage zu wenig trinkt und auch zu wenig Ballaststoffe aufnimmt, kann dies zu Darmträgheit mit Verstopfung führen.
- Bewegungsmangel
- eine Erkrankung mit Fieber
- wenn man sich die Stuhlentleerung verkneift
- bei unregelmäßiger Lebensweise und wechselndem Tag-Nacht-Rhythmus, wie bei Schichtdienst oder nach langen Flügen mit Jetlag, ungewohnter Nahrung, zu langem Schlafen
- eine Reise: Während der ersten Urlaubstage leiden viele Menschen an Verstopfung
Ursache einer chronischen Verstopfung können folgende Faktoren sein: Darmerkrankungen wie beispielsweise Divertikel (Darmausstülpungen), Divertikulitis (entzündete Darmausstülpungen), Darmpolypen, Hämorrhoiden, Analfissuren, Analabszesse, Morbus Crohn (chronisch-entzündliche Darmerkrankung), ein Rektumprolaps (Herausrutschen des Mastdarms aus dem After) sowie Darmkrebs.
- Reizdarmsyndrom: Betroffene leiden abwechselnd unter Verstopfung und Durchfall.
- Medikamente wie starke Schmerzmittel, Antidepressiva, Anticholinergika (zum Beispiel bei Inkontinenz, Reizblase, Asthma oder Parkinson), Mittel gegen Bluthochdruck, aluminium- oder kalziumsalzhaltige Magensäureblocker gegen Sodbrennen, Codein (Hustenmittel) und auch Eisenpräparate (auch mit Eisen angereicherte Lebensmittel wie Säfte).
- Elektrolytstörungen (Störungen im Salzhaushalt): Ein Mangel an Kalzium (Hypokaliämie) – zum Beispiel bei der zu häufigen Einnahme von Abführmitteln. Oder ein Überschuss an Kalzium (Hyperkalzämie).
- Nervenstörungen in der Darmwand: Beispielsweise bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), bei Parkinson oder auch Multiple Sklerose.
- Störungen des Hormonhaushaltes wie eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Hyperthyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) oder während einer Schwangerschaft.
Wie kann ich meine Verstopfung nicht erst auftreten lassen?
Fazit – Verstopfung ist eine Volkskrankheit, die oft durch Bewegungsmangel und zu fette Ernährung zustande kommt. Genauso einfach und schnell wie diese Krankheit entsteht, kann sie jedoch durch bewährte Hausmittel oder unsere Soforthilfe-Maßnahmen wieder aus unserem Leben verbannt werden.
Bewege Dich regelmäßig und treibe mindestens einmal wöchentlich Sport Vermeide zu viel Fett und Zucker in Deiner Ernährung Achte auf eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr
Werden diese Punkte beachtet, sollte das Problem der Verstopfung gar nicht erst auftauchen.
Was passiert wenn man bei einer Verstopfung Wasser nimmt?
Verstopfung – welche Hausmittel helfen? Was hilft gegen Verstopfung? Verdauungssystem Veröffentlicht am: 05.05.2021 6 Minuten Lesedauer Rund 15 Prozent der Menschen hierzulande haben zeitweise oder dauerhaft mit Verstopfung zu kämpfen – also mit akuter oder chronischer Obstipation, wie das Leiden in der Fachsprache heißt. © iStock / DjelicS Generell nimmt die Neigung zur Verstopfung mit steigendem Alter zu. Die zugrundeliegenden Ursachen sind komplex und nur zum Teil geklärt. Sie reichen von unerwünschtenArzneimittelwirkungen über Stoffwechselstörungen bis hin zu Erkrankungen des darmeigenen Nerven- und Muskelsystems.
Zum Beispiel können Opioide, die zur Linderung starker Schmerzen eingesetzt werden, oder Wirkstoffe gegen Depressionen dazu führen, dass der Darm ins Stocken gerät. Betroffene, die unter dauerhafter Verstopfung leiden, sollten ihren Arzt oder ihre Ärztin möglichst rasch davon in Kenntnis setzen, um gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen.
Ernsthafte Erkrankungen, die sich in seltenen Fällen hinter einer Obstipation verbergen, lassen sich so erkennen oder ausschließen. Noch wichtiger wird der Gang in die Praxis, wenn die Verstopfung von Bauchschmerzen, starken Blähungen oder Blut im Stuhl begleitet ist.
Viele Menschen kennen das Gefühl einer Verstopfung vor allem vom Reisen. Veränderte Ess-, Trink-und Schlafgewohnheiten, eine vielleicht ungewohnte Hitze sowie die fehlende Bewegung nach einer mehrstündigen Fahrt oder einem langen Flug lassen den Darm oft schwerfälliger arbeiten. Meist löst sich das Problem spätestens nach zwei, drei Tagen von selbst.
Auch wenn man, beispielsweise an Feiertagen, mehr isst und sich weniger bewegt als sonst, kann es zum vorübergehenden Stau im Darm kommen. Verstopfungen dieser Art sind zwar lästig, aber in der Regel harmlos. Von einer chronischen Verstopfung spricht man erst dann, wenn mindestens 3 Monate lang regelmäßig oder wiederholt mindestens zwei der folgenden Symptome aufgetreten sind:
starkes Pressen beim Stuhlgang klumpiger, harter Stuhl Gefühl der unvollständigen Entleerung Gefühl, dass die Stuhlpassage blockiert ist Notwendigkeit manueller Hilfe zur Erleichterung der Entleerung weniger als drei Entleerungen pro Woche
Tipps, wie man mit Verstopfungen umgehen sollte, und ab welchem Punkt ein Arzt aufgesucht werden sollte, verrät Doc Felix. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass es noch lange kein Zeichen von Verstopfung ist, wenn man den Darm nicht jeden Tag entleert.
Frühstücken Sie in Ruhe. Planen Sie danach ausreichend Zeit für den Gang zur Toilette ein. Vermeiden Sie Stress so gut es geht. Bewegen Sie sich täglich mindestens eine halbe Stunde lang, gerne auch mehr. Trinken Sie jeden Tag anderthalb bis zwei Liter Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Verzehren Sie ballaststoffreiche Kost.
Mit Ihrer Ernährung können Sie großen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden nehmen. Die AOK unterstützt Sie dabei – zum Beispiel in Form von Ernährungsberatungskursen. Informieren Sie sich bei Ihrer AOK über passende Leistungen. Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche, faserartige Nahrungsbestandteile, die vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Im Darm nehmen sie relativ große Mengen Wasser auf. Dadurch machen sie den Stuhl weicher und erhöhen zudem sein Volumen, was wiederum die Darmbewegungen anregt.
Ballaststoffe fördern somit nicht nur den Stuhlgang, sie machen darüber hinaus auch besonders lange satt und schützen so unter anderem vor Übergewicht. Als besonders gute Quellen für Ballaststoffe gelten Vollkornbrot, Getreideflocken, Vollkornnudeln und Naturreis sowie Gemüse, Obst, vor allen auch in getrockneter Form, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
Ein paar dieser Lebensmittel sollten daher bei keiner Mahlzeit fehlen. Experten empfehlen, jeden Tag mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu essen. © iStock / dusanpetkovic Zeigen die genannten Maßnahmen auch nach vier Wochen keine Wirkung, kann man zusätzlich spezielle Ballaststoffpräparate ausprobieren, zum Beispiel Weizenkleie oder Flohsamenschalen. Beide sind inzwischen in fast jedem Supermarkt und in Drogerien erhältlich.
Die oft empfohlene Weizenkleie enthält überwiegend wasserunlösliche Ballaststoffe, die bei manchen Menschen zu vermehrter Gasbildung und Blähungen führen können. Als besser verträglich gelten Flohsamenschalen, die große Mengen löslicher Ballaststoffe liefern. Die regelmäßige Einnahme derartiger Präparate sollte allerdings mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden, da sie bei manchen Erkrankungen des Darms eher schadet als nutzt.
Wer bisher nur wenige der Pflanzenfasern verzehrt hat, erhöht ihre Zufuhr am besten schrittweise. Das macht sie besser bekömmlich und mögliche Nebenwirkungen, wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, werden vermieden. Damit Ballaststoffe ihre positiven Effekte voll entfalten können, ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Erforderlich wird ein Besuch in der Arztpraxis spätestens dann, wenn keines der genannten Hausmittel die gewünschte Linderung verschafft. Die meisten Abführmittel, Laxantien genannt, gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Doch Vorsicht: Die unreflektierte Einnahme von Abführmitteln kann die Zusammensetzung der Blutsalze verändern, wodurch sich die Darmtätigkeit weiter verlangsamen kann.
In der Folge werden dann oft noch mehr Abführmittel eingenommen und es entwickelt sich ein Teufelskreis. Daher ist es ratsam, die Art und die Darreichungsform des Wirkstoffs sowie dessen Dosierung und die Einnahmefrequenz mit dem Arzt zu besprechen. Werden sie gelegentlich zur Behandlung einer Verstopfung eingesetzt, also nicht als tägliche Gewohnheit, und treten dabei kein Durchfall oder andere Nebenwirkungen auf, spricht nichts gegen eine Anwendung – auch nicht bei, die vergleichsweise häufig mit Verstopfung zu kämpfen haben.
Die wichtigsten Abführmittel sind:
Macrogol Natriumpicosulfat Bisacodyl
Macrogol, auch bekannt als Polyethylenglycol (PEG), ist eine Art synthetischer Ballaststoff, den die Bakterien des Darms nicht verwerten können. Somit kommt es bei seiner Einnahme gegen Verstopfung zu keiner unerwünschten Gasbildung, die Blähungen hervorrufen könnte.
Die weiße, kristalline Substanz, die zusammen mit Flüssigkeit eingenommen wird, kann große Mengen Wasser binden. Dadurch werden – wie bei den natürlichen Ballaststoffen – der Stuhl weicher und das Stuhlvolumen größer, sodass die Bewegungen des Darms zunehmen. Der Wirkstoff selbst wird unverdaut wieder ausgeschieden.
Natriumpicosulfat und Bisacodyl werden erst im Darm von den dort vorhandenen Enzymen und Bakterien in ihre abführend wirkende Form umgewandelt, kurz BHPM genannt. Diese bewirken, dass dem Stuhl weniger Wasser entzogen wird und mehr Flüssigkeit aus der Umgebung in den Darm gelangt, wodurch der Stuhl ebenfalls weicher und voluminöser wird.
Es kommt zu einer verstärkten Bewegung der Darmmuskulatur, sodass der Stuhl leichter Richtung After transportiert wird. Alternativ zu diesen drei Wirkstoffen können Zucker, wie Lactose und Lactulose, oder Zuckeralkohole, zum Beispiel Sorbitol und Lactitol, gegen die Obstipation zum Einsatz kommen. Sie führen jedoch öfter als Macrogol, Natriumpicosulfat und Bisacodyl zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Blähungen.
Erst wenn all diese Präparate keine Linderung verschaffen, kommen verschreibungspflichtige Medikamente ins Spiel. Die meisten Menschen mit Verstopfung können auf sie jedoch verzichten. Waren diese Informationen hilfreich für Sie?