Gefährliche Muttermale erkennen: Die ABCDE-Regel – Um einen ersten Eindruck zu gewinnen, ob ein Muttermal gefährlich sein könnte, kann man seine Muttermale nach der ABCDE-Regel untersuchen.
- A: Asymmetrie (Flecken, die nicht gleichmäßig rund oder oval sind, gelten als auffällig.)
- B: Begrenzung (Die Begrenzung des Muttermals sollte scharf sein. Bei verwaschener Begrenzung ist dagegen Vorsicht geboten.)
- C: Color (Weist das Muttermale mehrere Farbtöne auf, sollte es vom Hautarzt kontrolliert werden.)
- D: Durchmesser (Muttermale, die größer als fünf Millimeter sind, sollten beobachtet werden.)
- E: Entwicklung (Besondere Beachtung sollte Muttermalen geschenkt werden, die sich in einem der vier oben genannten Punkte verändern.)
Hat man besonders viele Muttermale oder meint, ein verdächtiges Muttermal entdeckt zu haben, sollte man nicht zögern, seinen Hautarzt aufzusuchen. Denn wird Hautkrebs in einem frühen Stadium erkannt, betragen die Heilungschancen nahezu 100 Prozent. Daneben sollte man auch einen Hautarzt aufsuchen, wenn man ein Muttermal aufgekratzt hat, wenn ein Muttermal juckt oder schmerzt und wenn ein Muttermal entzündet ist, nässt oder blutet.
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Wie verändert sich ein Muttermal?
Fazit – Muttermale und Leberflecken zählen zu den pigmentierten Zellwucherungen in der Haut, die als Pigmentnävi bezeichnet werden. Sie können durch genetische Veranlagung, Sonneneinstrahlung oder hormonelle Veränderungen entstehen, benötigen aber selbst im aufgekratzten Zustand keine Behandlung, so lange sie sich nicht in ihrer Größe, Farbgebung oder Form ändern, keine medizinische Behandlung.
- Wird ein Muttermal hingegen aufgekratzt, weil es stark juckt, nässt oder sich Schorf gebildet hat, so sollte dies von einem Dermatologen kontrolliert werden.
- Hier könnten die Umstände des Aufkratzens auf eine bösartige Gewebeveränderung hinweisen.
- Ebenso ist es wichtig, aufgekratzte Muttermale vor Entzündungen und Blutvergiftungen zu schützen.
Sollten sich nach dem Aufkratzen starke Rötungen, Schwellungen, starke Blutungen oder Juckreiz zeigen, ist darum ebenfalls ein Arztbesuch nahezulegen.
Was sind die Unterschiede zwischen einem Muttermal und einem Rest der Haut?
Wie entsteht ein Muttermal? – Das Muttermal (Naevus bzw. Pigmentnaevus) zählt zu den sogenannten Hamartomen. Diese beschreiben ungewöhnliche Zellverbände, die sich auf untypische Weise in der Haut oder Schleimhaut ansiedeln. Das Muttermal im Speziellen besteht dabei aus Hautzellen, die im Gegensatz zum Rest der Haut hohe Mengen des Pigments Melanin bilden. © Alexander Raths – Fotolia.com
Lentigo simplex – Diese Variante, die dem klassischen Leberfleck entspricht, entsteht bereits in Kindesalter, wenn die Haut häufig langer Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Der Hautfleck ist dabei meist kleiner als 5 mm, stark dunkelbraun gefärbt und weist eine runde bis ovale Form auf. Lentigo solaris – Auch dieser Leberfleck entsteht unter andauernder Sonnenexposition, manifestiert sich jedoch erst im Erwachsenenalter. Der Hautfleck ist flach, meist unregelmäßig braun gefärbt und weist einen runden bis sternförmigen Umriss auf. Er kann bis zu 5 cm groß werden. Nävuszellnävus – Dieses Muttermal weist eine braune Färbung und einen scharfen, klaren Rand auf. Nävuszellnävi können im Laufe der Zeit in die Dermisschicht der Haut absinken, und so auf der Hautoberfläche zu deutlich spürbaren, erhabenen Flächen führen.
Es wird ersichtlich, dass die Sonneneinstrahlung eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Muttermalen zu spielen scheint. Daneben kommen aber auch andere Einflussfaktoren zum Tragen. Hierzu zählen:
Genetische Veranlagung: Muttermale können angeboren sein oder aufgrund von genetischer Veranlagung auch im weiteren Lebensverlauf auftreten. Des Weiteren sei erwähnt, dass Menschen mit heller Hautfarbe ein deutlich erhöhtes Risiko aufweisen, einen Leberfleck auszubilden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn helle Haut häufig starker UV-Strahlung ausgesetzt ist. UV-Strahlung: Leberflecken, wie Lentigo simplex und Lentigo solaris entstehen, wenn UV-Strahlung (z.B. durch starke Sonneneinstrahlung oder exzessive Solariumaufenthalte) längere Zeit auf die Haut trifft. Vor allem, wenn die Haut hier nicht ausreichend durch dunkle Pigmentierung oder Sonnenschutzprodukte geschützt ist, kann es schnell zur Entstehung von Muttermalen kommen. Im Übrigen sei erwähnt, dass auch das Risiko von Hautkrebs bei anhaltender UV-Einstrahlung steigt. hormonelle Veränderungen: Auch in Phasen hormoneller Schwankungen, beispielsweise während der Schwangerschaft oder Menopause, können vermehrt Muttermale entstehen. Der Hormonhaushalt scheint also ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Pigmentnaevi zu spielen.
Wie gefährlich ist ein aufgekratztes Leberfleck?
Führt ein aufgekratzter Leberfleck zu Hautkrebs? – Die größte Sorge, die Menschen mit aufgekratzten Leberflecken hegen ist, dass sich aus den Verletzungen am Leberfleck Hautkrebs entwickeln kann. Hier kann allerdings Entwarnung gegeben werden, denn grundsätzlich erhöht ein aufgekratztes Muttermal das Hautkrebsrisiko nicht. © M.Dörr & M.Frommherz – Fotolia.com
Warum sollte man die Muttermale kühlen?
Behandlung aufgekratzter Muttermale – Aufgekratzte Muttermale bedeuten normalerweise keine Gefahr. Vom Arzt untersuchen lassen sollte man die Wunde aber dennoch, schon allein um Entzündungen des Hautgewebes vorzubeugen. Wurden Leberflecken blutig gekratzt, können Verunreinigungen, etwa durch schmutzige Nägel, darüber hinaus zu Blutvergiftungen führen.
Ruhe bewahren – In größte Panik verfallen Patienten, wenn ein Muttermal blutet, weil es aufgekratzt oder beispielsweise beim Rasieren verletzt wurde. Bleiben Sie aber ruhig, denn durch ihre ausprägte Wundheilung ist die Haut in der Lage, derartige Verletzungen innerhalb kürzester Zeit zu schließen. Selbst wenn die Blutung eines Muttermals zunächst unverhältnismäßig groß erscheinen mag, kann die dermale Schorfbildung den Blutfluss meist schnell stillen. aufgekratzten Leberfleck reinigen – Damit sich Keime keinen Zugang in das eröffnete Muttermal verschaffen können, sollten Sie die Wunde mit einer desinfizierenden Salbe (z.B. Betaisodona) behandeln. Zum Schutz vor UV-Strahlung und weiterem Keimeinfluss können Sie den Leberfleck ergänzend mit einem Pflaster abdecken. Muttermale kühlen – Gegen auftretende Schmerzen und Juckreiz hilft das Auflegen eines Kühlpads auf das betroffene Muttermal. Außerdem sorgt die Kühlung für eine Gewebeberuhigung, was Schwellungen vorbeugt. dermatologische Kontrolluntersuchung – Ob aufgekratzte Muttermale die Gefahr eines Melanoms bergen, kann mittels der sogenannten A-B-C-D-E-Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Colorierung, Durchmesser, Entwicklung) näher bestimmt werden. Hierzu wird das Muttermal auf asymmetrische Veränderungen seiner Form, einen unregelmäßigen oder fransigen Rand, eine Farb- und Größenveränderung sowie auf weitere Veränderungen wie Juckreiz, Blutungen, Nässen, Schorfbildung oder Verkrustungen überprüft. Treffen dabei zwei oder mehrere dieser Kriterien auf das Muttermal zu, muss der Leberfleck möglicherweise entfernt werden. Zusätzlich können Gewebeproben entnommen werden, um Zellwucherungen zu entdecken. Muttermale entfernen – Beginnt ein Muttermal ohne Ursache zu bluten oder zu jucken, wird der Hautfleck meist als präventive Maßnahme von einem Dermatologen entfernt und anschließend zur näheren Analyse in ein Labor gegeben. Entsprechende Verfahren basieren auf dem Herausschneiden der gefährlichen Muttermale mit einem Skalpell oder dem Weglasern der Hautveränderungen.