Schmelzendes Eis beschleunigt Temperaturanstieg – Auf den ersten Blick paradox: Der Rückgang des Meereises beschleunigt den Klimawandel sogar noch. Diesen sogenannten Rückkopplungseffek t kann man sich so vorstellen: Während helle Eisflächen einen großen Teil der von der Sonne kommenden Strahlung zurück ins All reflektieren, absorbieren dunkle Meeresoberflächen die kurzwellige Strahlung der Sonne und wandeln sie in langwellige Wärmestrahlung um.
Contents
Warum schmilzt die Arktis schneller als die Antarktis?
Warum schmilzt die Arktis schneller als die Antarktis? – Die Arktis schmilzt aus einer Reihe von Gründen schneller als die Antarktis. Ein Grund ist der Standort: Die Arktis hat mehr Eis, das wärmeren Luft- und Wassertemperaturen ausgesetzt ist. Zudem hat die Artikis mehr Eisschelfgebiete.
Dieser Anteil des Meereises ist den Folgen der Erderwärmung stärker ausgesetzt als das Eis an Land. Die Antarktis hat eine größere Landmasse, und ein Großteil des Eises befindet sich im Landesinneren. Das bedeutet, dass die Antarktis den Erwärmungseffekten des Ozeans und der Atmosphäre weniger ausgesetzt ist.
Darüber hinaus ist die Arktis anfälliger für Veränderungen der lokalen Wettermuster. So können beispielsweise Veränderungen des arktischen Jetstreams dazu führen, dass wärmere Luft in die Region eindringt, was zu einem verstärkten Abschmelzen führt. Die Antarktis ist nicht so stark von Veränderungen der lokalen Wettermuster betroffen, da sie von einem großen Ozean mit kaltem Wasser umgeben ist.
Gletscherschmelze: iStock/Don MennigPinguine-in-der-Antarktis: iStock/Nick DaleEisschmelze-in-der-Antarktis: iStock/Foto4440
: Antarktis ohne Eis: Was passiert wenn die Pole schmelzen? | goClimate
Warum ist die Arktis so gefährlich?
Wetterextreme in der Klimakrise nehmen zu – Als wäre der Anstieg des Meeresspiegels nicht genug der Schreckensmeldung, so ließ die Eisschmelze im Polarmeer auch die Meeresströmungen erlahmen – darunter die ehemalige Heizung Europas: den Golfstrom. Dieser hatte jahrtausendelang in unseren Breitengraden für konstante, milde Temperaturen gesorgt.
Durch sein Erliegen wurde es in Nord- und Nordwesteuropa phasenweise durchschnittlich fünf bis zehn Grad kälter – jedoch keinesfalls konstant. Denn durch den unaufhaltsamen Temperaturanstieg in der Arktis geriet auch der Jetstream, das ehemals stabile Starkwindband auf der Nordhalbkugel, aus dem Gleichgewicht und verursachte immer häufigere Wetterextreme – darunter extreme Hitzeperioden.
Heute ist die Norm: plötzlicher Schneefall und Überschwemmungen wechseln sich mit heißen Trockenperioden ab, die Temperaturen schwanken rasant und Stürme werden immer bedrohlicher. Für Sach- und Infrastrukturschäden sowie Ernteausfälle will keine Versicherung mehr aufkommen.
Und auch die Kultur hat sich verändert. Das Volkslied „Es war eine Mutter, die hatte drei Kinder: den Frühling, den Sommer und dann noch den Herbst” singt man heute ganz ohne Winter. Dass der „Herbst die Trauben” bringt, ist noch immer so, doch die sind in Deutschland nun überwiegend rot, nicht mehr weiß.
Weißweinreben findet man nur noch in Dänemark und Schweden. Die französischen Weine haben stark an Bedeutung verloren. Viele traditionelle, französische Weingüter weigerten sich bis zuletzt, auf hitzebeständigere Sorten umzusteigen – und auch die Bereitschaft der Konsumenten, plötzlich Grenache statt Pinot Noir aus dem Burgund zu kaufen, hielt sich in Grenzen.
Wie wirkt sich das arktische Eis auf den Klimawandel aus?
Inhalt Artikel Kommentare
Von wegen ewiges Eis! Wir schreiben das Jahr 2100. Das gesamte Meereis ist weg. Und die Arktis ist dem Untergang geweiht. Dabei hatten uns die Wissenschaftler gewarnt: bereits im Jahr 2020 hatten sie das Erreichen des sogenannten Kipppunktes verkündet, ab dem auch der drei Kilometer dicke Eispanzer Grönlands nicht mehr zu retten war.
- Doch wir Menschen verstanden die Zusammenhänge nicht.
- Was sind schon 1,5 Grad Erderwärmung und wen kümmert das Eis im hohen Norden?, dachten wir.
- Die Arktis, das war doch a) weit weg, und b) gab es da ohnehin nur Eis und Schnee in dieser kalten, unwirtlichen Gegend! Ihr zuliebe weniger fliegen, Auto fahren, heizen und konsumieren? Nein danke! – Wie falsch dieses Denken war, wird uns jetzt erst bewusst, wo es zu spät ist.
Weil wir nicht bereit waren, unsere Lebensgewohnheiten zugunsten des Klimas radikal zu ändern, wurde die Lage immer schlimmer und die Prognosen der Wissenschaftler ständig übertroffen. Denn das Schmelzen des arktischen Eises kurbelte den Klimawandel zusätzlich an: Statt gigantischer weißer Eisflächen, die glitzernd und funkelnd das Sonnenlicht reflektierten, absorbiert das nun eisfreie, dunkle Wasser des Polarmeeres die Sonnenenergie.
Ein Teufelskreis, der die Temperaturen weltweit weiter steigen lässt. In der Folge tauen sogar die Permafrostböden, die enorme Mengen Methan freisetzen, das 25-mal klimaschädlicher ist als CO₂. Zunächst waren „nur” die vier Millionen Inuit und andere Völker des hohen Nordens vom Verschwinden ihres Lebensraumes unmittelbar betroffen.
Über Jahrtausende hinweg hatten sie sich an das harte Leben im kalten Norden angepasst. Klimakrise und Eisschmelze katapultierten sie, die einst mit und von den arktischen Tieren gelebt hatten, in eine aus den Fugen geratene Welt, in der es unmöglich war, die eigenen Werte und Traditionen zu wahren.
Warum steigt die Temperatur in der Arktis so schnell?
Schmelzendes Eis beschleunigt Temperaturanstieg – Auf den ersten Blick paradox: Der Rückgang des Meereises beschleunigt den Klimawandel sogar noch. Diesen sogenannten Rückkopplungseffek t kann man sich so vorstellen: Während helle Eisflächen einen großen Teil der von der Sonne kommenden Strahlung zurück ins All reflektieren, absorbieren dunkle Meeresoberflächen die kurzwellige Strahlung der Sonne und wandeln sie in langwellige Wärmestrahlung um.